Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Deutsche Biathleten um Doll, Lesser und Preuß leisten sich Fehlstart

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 08/12/2019 um 16:08 GMT+1 Uhr

Pleiten statt Podiumsplatzierungen: Die erfolgsverwöhnten deutschen Biathleten leisten sich einen Fehlstart in den Weltcup-Winter. Nur drei Top-Ten-Plätze in bisher sieben Rennen sprangen bisher heraus. Vor allem die Routiniers bei den Herren rund um Benedikt Doll, Erik Lesser und Simon Schempp landeten abgeschlagen im Feld. Doch Bundestrainer Mark Kirchner zeigt sich noch zuversichtlich.

Erik Lesser in Östersund

Fotocredit: Getty Images

Arnd Peiffer war fassungslos. "Das ist ein Ergebnis, mit dem wir absolut nicht zufrieden sein können, wir waren nicht konkurrenzfähig", bekannte der Olympiasieger und Weltmeister und fügte frustriert an: "Für mich war das eine katastrophale Woche." Doch nicht nur Peiffer erlebte einen Weltcup-Auftakt zum Vergessen.
Anstatt der erhofften Podiumsplatzierungen gab es für die erfolgsverwöhnten deutschen Biathleten ohne ihre Vorzeigeläuferin Laura Dahlmeier im schwedischen Östersund reichlich Pleiten. Vor allem die Schießleistungen waren mangelhaft. Der indiskutable achte Platz der deutschen Männer-Staffel am Samstag passte ins Bild.

Deutsche Männer enttäuschen - Kühn in Top 10

Der Druck vor der zweiten Station in Hochfilzen (13. bis 15. Dezember) steigt, Bundestrainer Mark Kirchner sieht die Lage aber (noch) gelassen. "Ich bin nicht aufgeregt. Wir sind sicherlich nicht zufrieden mit der Woche, aber wir hatten die letzten Jahre auch schon schwierige Einstiege", sagte er im "ZDF". Der Saison-Fehlstart werde das Team "nicht aus der Bahn werfen. Ich bin davon überzeugt, dass wir uns steigern werden."
Das wird auch dringend nötig sein, um die Kritik schnell verstummen zu lassen. Auch der Rücktritt von Aushängeschild Dahlmeier könnte bei weiteren Fehlleistungen noch mehr zur Hypothek werden - auch wenn das Team von diesem Thema längst genervt ist. "Das ist Vergangenheit", hatte Kirchner dem "SID" schon vor Saisonstart trotzig gesagt.
Und die Gegenwart? Abgesehen von einem zweiten Platz in der Single-Mixed-Staffel durch Franziska Preuß und Erik Lesser hatten die DSV-Athleten in Östersund nicht viel zu bieten. In den Einzelrennen der Männer steht ein sechster Platz von Johannes Kühn im Sprint als einziges Top-10-Resultat.
Die Routiniers Benedikt Doll (24./16.), Simon Schempp (32./53.) und Lesser (33./72.) verpassten die Spitzenplätze teils deutlich, dazu kam ein kapitaler Sturz im Einzel von Peiffer. Die Gründe waren schnell gefunden. "Im Männerbereich hat uns eindeutig das Schießen einen Strich durch die Rechnung gemacht", klagte Kirchner.
picture

Braisaz stürmt zum Sieg - Deutsche vergeben Top-Platzierung

Nur Preuß und Herrmann überzeugen

Bei den Frauen sorgten nur Preuß und Denise Herrmann im Sprint als Vierte und Sechste für Lichtblicke. Doch die Anlaufschwierigkeiten waren gerade bei Herrmann, die die "neue Frontfrau" (Kirchner) werden soll, nicht zu übersehen.
"Ein paar Fehlerchen zu viel und etwas zu langsam in der Loipe", fasste die Verfolgungsweltmeisterin in den Sozialen Medien ihre Leistungen treffend zusammen. Mit Blick auf Hochfilzen, wo am Freitag der Sprint auf dem Programm steht, ergänzte sie: "Weiter geht's. Da geht noch was."
Das hofft auch Kirchner, attestierte Herrmann und Preuß aber immerhin "ordentliche Leistungen". Beim Rest müsse man "schauen, dass wir schnell die Lücke schließen".
Bei der Männer-Staffel war diese Lücke riesig. Lesser, Philipp Horn, Peiffer und Doll lagen nach 4x7,5 km und vier Strafrunden gleich 3:23,1 Minuten hinter dem siegreichen Weltmeister Norwegen mit den Gebrüdern Tarjei und Johannes Thingnes Bö.
picture

Norwegen jubelt in Östersund - Die Highlights der Männer-Staffel

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung