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Olympia 2018: Ole Einar Björndalen erhält keinen Startplatz für PyeongChang

VonSID

Update 15/01/2018 um 14:31 GMT+1 Uhr

Der norwegische Biathlon-Superstar Ole Einar Björndalen verpasst seine siebten Olympischen Winterspiele. Wie Norwegens Olympisches Komitee (Norges idrettsforbund/NIF) am Montag bekannt gab, erhält der 43-jährige kein Ticket für Pyeongchang (9. bis 25. Februar). Mit Platz 42 im Einzelrennen beim Weltcup in Ruhpolding hatte Björndalen auch im letzten Anlauf die sportlichen Kriterien nicht erfüllt.

Ole Einar Björndalen

Fotocredit: Getty Images

Die Karriere des erfolgreichsten Winter-Olympioniken der Geschichte dürfte sich damit dem Ende zuneigen. Tore Övrebö, Chef von Norwegens Olympischem Komitee, erklärte am Montag:
Die Ergebnisse, die Ole Einar Björndalen während der laufenden Weltcup-Saison erzielt hat, sind nicht gut genug. Er hat leider nicht die Auswahlkriterien erfüllt.
Laut norwegischen Medien hat Björndalen die Entscheidung mit Verständnis aufgenommen, bei "Aftenposten" kündigte der achtmalige Olmypiasieger eine Erklärung für den späteren Montag an.
Der Gnadenakt durch die Spitze des norwegische Sports blieb aus. Für Pyeongchang wurden die Brüder Johannes Thingnes und Tarjei Bö, Emil Hegle Svendsen, Lars Helge Birkeland, Henrik L'Abee-Lund und Erlend Bjoentegaard als Vertreter Norwegens ausgewählt.
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In Ruhpolding siegte die norwegische Staffel

Fotocredit: Getty Images

Olympia ohne Björndalen "seltsame Vorstellung"

Obwohl die Entscheidung unter rein sportlichen Gesichtspunkten wenig Angriffsfläche bietet, brodelte in Norwegen sogleich die Gerüchteküche. Laut dem Fernsehsender "TV2" hatte sich der Biathlonverband gegen Björndalens Nominierung ausgesprochen, das nationale olympische Komitee aber noch einmal die Richtigkeit der Entscheidung infrage gestellt - zumindest eine Nominierung für die Staffel soll im Raum gestanden haben. Die Unsicherheit darüber habe bis zuletzt angehalten, das NOK den Verband aber nicht überstimmen wollen.
Für die frühere Weltmeisterin Tora Berger ist Olympia ohne den erfolgreichsten Skijäger "eine seltsame Vorstellung. Er war ja so lange dabei und ein so außergewöhnlicher Athlet." Olympiasiegerin Liv Grete Skjelbreid erklärte bei "Verdens Gang": "Da kommt Wehmut auf, ich finde das traurig. Es ist seltsam, wenn man daran denkt, dass er nicht dabei ist."
Der in Drammen geborene Björndalen feierte bereits 1994 beim Heimspiel in Lillehammer als 20-Jähriger sein Olympia-Debüt. Sechsmal war er seither bei den Spielen dabei, mit achtmal Gold, viermal Silber und einmal Bronze ist er der erfolgreichste Winter-Olympionike überhaupt. Höhepunkt von Bjöndalens Karriere waren die "perfekten" Spiele von Salt Lake City 2002, als er bei allen vier Starts Gold abräumte.
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Ole Einar Björndalen in Nagano 1998

Fotocredit: Getty Images

Gute Ergebnisse fehlten dem Norweger

Doch auch seine 94 Siege in 575 Weltcuprennen und 45 WM-Medaillen suchen ihresgleichen. Selbst mit 43 Jahren hat Björndalen, der läuferisch fast zwei Jahrzehnte in seiner eigenen Dimension unterwegs war, noch einen Ruf wie Donnerhall, sein Hunger nach Siegen schien ihn fast alterslos zu machen - doch ausgerechnet im Olympia-Winter blieben die Top-Resultate aus.
Durch das Verpassen seiner siebten Winterspiele stellt sich nun auch unweigerlich die Frage nach dem baldigen Karriereende des Altmeisters. "Notnagel oder Ersatzmann, das war nie seine Sache", sagte Männer-Bundestrainer Mark Kirchner dem SID:
Ole hatte sensationelle Erfolge. Aber irgendwann ist es normal, dass man mit über 40 nicht mehr mit Mittzwanzigern mithalten kann.
Der 47-Jährige war selbst noch gegen Björndalen gelaufen. Fast schon mitleidig fügte Kirchner an: "Er hatte bis zuletzt noch seine Erfolge. Wenn man die Chance nicht nutzt, seine Karriere zu beenden, muss es so kommen."
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