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Simon Schempp nach Biathlon-WM enttäuscht: "Viel mehr vorgenommen"

VonSID

Publiziert 14/03/2016 um 15:37 GMT+1 Uhr

Für Simon Schempp endete die Biathlon-WM in Oslo enttäuschend. Auf dem Weg zum Flughafen hatte er zwar zwei Silbermedaillen im Gepäck, doch die ersehnte Einzelplakette war wieder nicht dabei. "Leider sind die Rennen nicht so verlaufen, wie ich mir das vorgestellt habe. Das ist schade, weil ich mir viel mehr vorgenommen hatte", sagte der 27-jährige Schwabe vor der Abreise aus Norwegen.

Simon Schempp

Fotocredit: SID

Mit den Plätzen acht (Sprint), 18 (Verfolgung), 16 (Einzel) und 19 (Massenstart) landete Schempp nicht annähernd in den Regionen, von denen er vor der WM geträumt hatte. Zweimal war er sogar schwächster Deutscher, dabei kam er als viermaliger Saisonsieger und wollte Dominator Martin Fourcade ärgern. Doch während der Franzose mit viermal Gold und einmal Silber abräumte, blieben Schempp "nur" die beiden Medaillen aus Mixed- und Männerstaffel.

"Hat nicht alles zusammengepasst"

Natürlich ist auch das ein großer Erfolg, doch Schempp hatte schlicht viel mehr vor. "Es hat nicht alles zusammengepasst, und so sind die Ergebnisse zustande gekommen", sagte der Uhinger, der phasenweise mit seiner Form haderte. Krankheiten hatten ihn in diesem Winter mehrfach geschwächt, er musste auf sechs Rennen verzichten und konnte lange nicht trainieren. Zu lange.
"Das letzte Mal krank sein war einfach zu viel. Danach ging es einfach nicht wie erhofft weiter", sagte Schempp. Als er bei den Übersee-Weltcups in Nordamerika unmittelbar vor der WM aussetzen musste, seien "das eine oder andere Prozent flöten gegangen", das ihm am Holmenkollen fehlte, um ganz vorne dabei zu sein.

Platz fünf als bestes Einzelresultat

Sechsmal hatte Schempp vor der WM auf dem Podium gestanden, die erste Einzelmedaille seiner Karriere schien die logische Folge dieser bestechenden Form zu sein. Doch er ging ebenso leer aus wie beispielsweise der russischen Mitfavorit Anton Schipluin. Doch auch seine Teamkollegen schafften es bei der bärenstarken Konkurrenz nicht aufs Treppchen.
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WM: Der Krimi im Massenstart von Oslo

"Wir sind bei einer WM, um Medaillen zu gewinnen, da hätten wir uns schon gewünscht, dass einer durchkommt", sagte Ex-Sprintweltmeister Arnd Peiffer. Als Fünfter des Massenstarts lieferte er noch das beste Einzelresultat des Teams von Bundestrainer Mark Kirchner ab. Auch Peiffer zeigte sich überrascht, dass es für Schempp nicht reichte: "Simon hat deutlich mehr drauf, als es diese Ergebnisse zeigen. Ihm hätte ich das schon sehr gewünscht."
Von einem Kopfproblem wollte Schempp jedoch nichts wissen. Er habe sich nicht zu viel Druck gemacht. Das glaubt auch Kirchner. "Es ist ja nicht so, dass er schlecht war. Ihm fehlte etwas an seinem Optimum", sagte Kirchner, der sich ohne Einzelpodest mit dem Abschneiden der Männer nicht ganz zufrieden zeigte. "Das ist der einzige kleine Negativtouch", sagte der dreimalige Olympiasieger.

Dahlmeier rettet deutsche Bilanz

An Silber mit der Staffel und Silber mit der Mixedstaffel waren die Männer beteiligt, nachdem es 2015 in Kontiolahti noch jeweils Gold für das Team und Erik Lesser in der Verfolgung gegeben hatte. Die deutsche Medaillenbilanz (1x Gold, 3x Silber, 3x Bronze) rettete vor allem Laura Dahlmeier, die vier Medaillen in den Einzelrennen und Bronze mit der Staffel einfuhr.
Am Montag flog das Team aus Oslo direkt nach Chanty-Mansijsk. In Russland steht ab Donnerstag das Weltcupfinale auf dem Programm.
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Biathlon-WM: Norwegen in Staffel nicht zu schlagen

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