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World Team Challenge | Italien gewinnt beim Abschied von Ole Einar Björndalen

VonSID

Update 29/12/2018 um 21:16 GMT+1 Uhr

Die deutschen Biathleten haben bei der World Team Challenge in Gelsenkirchen einen Sieg nur knapp verpasst. Beim letzten Rennen des vor mehr als einem halben Jahr zurückgetretenen Olympiasiegers Ole Einar Björndalen liefen Simon Schempp und Franziska Preuß vor 46.142 Zuschauern in der Schalker Fußballarena mit 1,2 Sekunden Rückstand auf den zweiten Platz.

Ole Einar Björndalen und Darja Domratschewa

Fotocredit: Getty Images

Simon Schempp biss auf die Zähne und kämpfte - doch am Ende fehlten auf der Zielgeraden die Kräfte für die Überraschung: Die deutschen Biathleten haben bei der World Team Challenge in Gelsenkirchen nur knapp einen Sieg verpasst. Gemeinsam mit Franziska Preuß lief der Olympia-Zweite in der Schalker Fußballarena nur 1,2 Sekunden hinter den Italienern Lukas Hofer und Dorothea Wierer auf den zweiten Platz.
Beim letzten Rennen des vor mehr als einem halben Jahr zurückgetretenen Olympiasiegers Ole Einar Björndalen rundeten vor 46.142 begeisterten Zuschauern Sprint-Weltmeister Benedikt Doll (Breitnau) und Denise Herrmann (Oberwiesenthal) als Vierte (+24,3) das gute deutsche Gesamtergebnis ab.
Doll hatte vor der Ziellinie auf Björndalen gewartet. Der Norweger landete mit seiner sich ebenfalls schon im Ruhestand befindlichen Ehefrau Darja Domratschewa (Weißrussland) auf dem starken dritten Platz (+24,2).

Auch Schipulin mit letztem Rennen

"Es ist noch irgendwie gut gegangen in der letzten Runde. Die Knie haben schon ganz schön gezittert", sagte Hofer nach dem Rennen im "ZDF". Der 29-Jährige hatte sich beim letzten Anschlag trotz eines komfortablen Vorsprungs drei Fehler geleistet und so den offenbar schon abgeschlagenen Schempp noch einmal rankommen lassen. Im Schlusssprint behielt Hofer vor dem ohrenbetäubend lauten Zuschauern dann aber die Oberhand. Preuß hatte vergeblich mit ihrem Partner gefiebert: "Die letzte Runde war megaspannend, so wünscht man sich ein Rennen", sagte Preuß nach dem Wettbewerb. Schempp trauerte dem verpassten Erfolg auch nicht nach:
Wenn man als deutsches Team vorne mitläuft, macht es so viel Spaß. Das gibt einem als Sportler sehr viel.
Der Deutsche Skiverband (DSV) aber muss beim traditionellen Spektakel vor dem Jahreswechsel weiter auf den vierten Sieg eines einheimischen Paares warten. Den bisher letzten Triumph hatten 2016 Schempp und Vanessa Hinz (Schliersee) eingefahren. Weltcup-Punkte wurden beim Mixed-Staffel-Wettbewerb nicht vergeben.
Olympiasieger Anton Schipulin (Russland) lief bei seinem letzten Saisonrennen zusammen mit Vorjahressiegerin Jekaterina Jurlowa-Percht auf Platz acht.
Von einem "Gänsehautgefühl" hatte Björndalen vor seiner achten Teilnahme beim Event auf Schalke geschwärmt. Und der viermalige Schalke-Sieger erhielt in der ausverkauften Arena die erwartete Unterstützung von den Rängen: Die Zuschauer feierten die mit acht olympischen Goldmedaillen dekorierte Biathlon-Ikone schon bei der dramatisch inszenierten Begrüßung frenetisch.

Lesser und Hinz fehlen krankheitsbedingt

Im Massenstart zeigte Björndalen mit der im Sommer ebenfalls zurückgetretenen Domratschewa danach, trotz seines überschaubaren Trainings in der Weltspitze noch mithalten zu können. Das Ehepaar ging mit lediglich drei Sekunden Rückstand auf Wierer und Hofer ins Jagdrennen. Schempp/Preuß und Doll/Herrmann folgten mit elf beziehungsweise 26 Sekunden Rückstand nicht weit dahinter. "Wir sind noch in Schlagdistanz, aber müssen uns steigern", sagte Schempp nach dem Massenstart.
Wie die meisten Paare verbesserten sich auch Schempp und Preuß in der Verfolgung am Schießstand. Alle Athleten schossen aggressiv und riskierten aufgrund der kurzen Strafrunden Schießfehler - auch Hofer, dessen misslungener Stehendanschlag ohne Folgen blieb.
Italien, das sich mit sechs Strafrunden am Ende doppelt so viele Schießfehler wie seine ersten drei Verfolger (jeweils drei) leistete, feierte damit seinen ersten Erfolg in Gelsenkirchen. "Ich fühle mich wie eine Fußballerin, so viel Lärm ist hier. Das war richtig cool", sagte Weltcup-Spitzenreiterin Wierer im "ZDF". Björndalen schwärmte vom Publikum: "Das ist unglaublich. So viele Fans habe ich noch nie erlebt in meinem Leben."
Preuß und Doll waren erst zwei Tage vor dem Event kurzfristig in das Starterfeld gerückt. Der frühere Weltmeister Erik Lesser und Vanessa Hinz hatten ihre Teilnahme aus gesundheitlichen Gründen abgesagt.
Der Weltcup nimmt mit den zwei Klassikern in Deutschland in anderthalb Wochen wieder seinen Betrieb auf. Zunächst stehen die Rennen in Oberhof (7. bis 13. Januar) in Thüringen auf dem Programm, anschließend geht es im oberbayrischen Ruhpolding (14. Januar bis 20. Januar) weiter.
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Schalke World Team Challenge: Hofer bringt Vorsprung im Massenstart ins Ziel

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