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Graciano Rocchigiani tot: Große Trauer um verunglückten Box-Weltmeister

VonSID

Update 03/10/2018 um 18:21 GMT+2 Uhr

Der deutsche Boxsport ist geschockt und trauert um einen seiner ganz Großen: Ex-Weltmeister Graciano "Rocky" Rocchigiani ist bei einem Autounfall in Italien ums Leben gekommen. Einen entsprechenden Bericht der Bild-Zeitung und der B.Z. bestätigte die Polizei Brandenburg. Nähere Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben. Rocchigiani soll seine Freundin in Italien besucht haben.

Graciano Rocchigiani

Fotocredit: Getty Images

Bei dem Unfall war er angeblich als Fußgänger unterwegs.
"Man glaubt es nicht, mir ist ganz schaurig", sagte Ex-Weltmeister Henry Maske im ARD-Magazin Brisant. Zweimal hatte er sich im Ring mit Rocchigiani duelliert, "es waren harte Kämpfe, aber mit ihnen ist der gegenseitige Respekt gewachsen." Mit tränenerstickter Stimme fügte er an:
Deshalb ist es umso erschütternder und bewegender, dass er so gehen muss.
Auch Ex-Boxer Axel Schulz "kann es immer noch nicht fassen". Gegenüber Eurosport sagte er:
Ich kann nur sagen: Danke für den Menschen Graciano und Danke für deine großen Kämpfe. Ich werde dich vermissen.

"Sein Leben war ungerecht, sein Tod erst recht"

Der 54 Jahre alte Ex-Champ Rocchigiani galt über Jahre als einer der besten Profiboxer Deutschlands, fiel aber auch durch seine flotten Sprüche auf. Anfang des Jahres stieg er beim Fernsehsender Sport1 als Experte ein. "Es wird Zeit, dass mal wieder ein bisschen frisches Blut in die ganze Box-Geschichte kommt", hatte er sein Kommen angekündigt.
Rocchigiani führte ein medial begleitetes Leben in Saus und Braus. Der Sohn eines sardischen Eisenbiegers erlernte im Westteil Berlins das Boxen, wurde zweimal Weltmeister, scheffelte Millionen, verprasste alles, stürzte ab und lebte lange von Hartz IV. Der Bad Boy des deutschen Boxsports sagte einmal:
In der Vergangenheit habe ich mich oft wie auf einer Achterbahn gefühlt. Für kurze Zeit ganz oben, als strahlender Sieger, und dann plötzlich wieder ganz unten, am Boden zerstört. Einmal fand ich mich im Straßengraben wieder und dreimal auch im Knast.
Der Moderator Lou Richter drückte ebenfalls sein Mitgefühl über Twitter aus: "Sein Leben war ungerecht, sein Tod erst recht."
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