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Ex-Nationalspielerin Sophie Kratzer mit 30 Jahren verstorben

Eurosport
VonEurosport

Update 10/11/2021 um 15:51 GMT+1 Uhr

Die frühere deutsche Eishockey-Nationalspielerin Sophie Kratzer ist im Alter von nur 30 Jahren nach einer schweren Krankheit gestorben. Kratzer absolvierte 149 Länderspiele für den Deutschen Eishockey-Bund (DEB), war Olympiateilnehmerin in Sotschi 2014 und Teil der DEB-Auswahl, die 2017 in den USA mit Rang vier den größten deutschen WM-Erfolg bei den Frauen feierte.

Trauer um Olympionikin Sophie Kratzer

Fotocredit: Imago

Verbandschef Franz Reindl verschlug es vor Bestürzung die Sprache. "Wir sind schockiert über den Verlust unserer außerordentlich verdienten Nationalspielerin und sympathischen Mitarbeiterin Sophie, den man nicht in Worte fassen kann", sagte Reindl.
Früh, viel zu früh wurde die ehemalige deutsche Eishockey-Nationalspielerin Sophie Kratzer aus dem Leben gerissen. Eine Frau, die offenkundig viel mehr war als nur eine Sportlerin unter vielen. Mit gerade einmal 30 Jahren erlag die Olympia-Teilnehmerin von 2014 Anfang der vergangenen Woche einer Krebserkrankung und "hinterlässt eine unfassbare Lücke", wie der Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) "tief bestürzt" unterstrich.
149 Länderspiele absolvierte Kratzer, erlebte nicht nur die Spiele in Sotschi, sondern war auch Teil der DEB-Auswahl, die 2017 in den USA mit Rang vier den größten deutschen WM-Erfolg bei den Frauen feierte. Außerdem holte die gebürtige Landshuterin mit dem ESC Planegg nahe München sieben deutsche Meistertitel und war Teil des DEB-Organisationskomitees bei der Heim-WM der Männer 2017.

Kratzer war Vorkämpferin des Frauen-Eishockeys

Kratzer setzte sich beständig für eine größere Akzeptanz des Frauen-Eishockeys ein, das nach wie vor ein Nischendasein fristet. "Ich denke, das fängt bei einem ganz elementaren Gefühl an. Nämlich den Sport, den Frauen betreiben, ernst zu nehmen", sagte sie vor einiger Zeit dem Deutschlandfunk. Profis gebe es nicht, Training und Beruf müssten immer miteinander einhergehen, und auch das Image sei wandlungsbedürftig. Eishockey sei eben nicht nur Männersache.
Kratzer bereiste die Welt, beobachtete, reflektierte und berichtete über ihre Erlebnisse. Noch vor einem Jahr, ihre Eishockey-Karriere hatte sie wegen ihres Leidens längst beenden müssen, recherchierte die angehende Journalistin in Nordostindien. Für eine ihrer Arbeiten wurde sie prämiert, wie der Münchner Merkur in einem Nachruf schrieb. Auch Olympia war für Kratzer nicht nur die rein sportliche Faszination, die oft problematischen Hintergründe beschäftigten sie genauso.
Die letzten Wochen ihres Lebens verbrachte Kratzer im Krankenhaus. Ihre Eltern, die drei Geschwister und ihre Lebensgefährtin blieben bis zum Schluss an ihrer Seite. Über ihr Schicksal habe Kratzer laut Merkur einmal gesagt: "Ich bin in Behandlung, die Ärzte nennen das lebensverlängernde Maßnahmen. Aber das sehe ich ein bisschen anders. Ich nehme das sportlich." Eine Chance ließ der Krebs ihr trotz aller Zuversicht nicht.
(SID)
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