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Casting für Olympia: Bundestrainer Marco Sturm bastelt Team für PyeongChang 2018

VonSID

Update 10/11/2017 um 08:16 GMT+1 Uhr

Die ehemaligen NHL-Stars Christian Ehrhoff und Marcel Goc bekommen eine Pause, Top-Torjäger Patrick Reimer ist noch nicht ganz fit: Beim Casting für Olympia verzichtet Bundestrainer Marco Sturm auf seine prominentesten Spieler, dennoch ist der Konkurrenzkampf 91 Tage vor den Winterspielen in PyeongChang groß. Erster Gegner ist am Freitag um 19:30 Uhr in Augsburg Rekordweltmeister Russland.

Soll beim DEB bleiben: Bundestrainer Marco Sturm

Fotocredit: SID

28 Nationalspieler kämpfen am Wochenende im Curt-Frenzel-Stadion um die Tickets nach Südkorea, für viele wären es die ersten Olympischen Spiele. "Die meisten waren noch nicht dabei", betonte Sturm: "Sie haben die Gelegenheit, mich persönlich zu überzeugen, das müssen sie auch tun."
Und Sturm fügte an:
Die Chance gibt's vielleicht nur einmal im Leben.
Diese Chance ist diesmal größer: Weil die NHL ihre Stars nicht nach PyeongChang schickt, muss der Bundestrainer ohne Leon Draisaitl und Co. auskommen. Eine neue Erfahrung für Sturm, der sich seit seinem Amtsantritt im Sommer 2015 vor allem auf seine Leistungsträger aus Nordamerika verlassen konnte. Beim Viertelfinal-Comeback 2016 in Russland bildeten die NHL-Profis ebenso das Gerüst wie bei der Heim-WM im vergangenen Mai - und vor allem bei der erfolgreichen Olympia-Qualifikation im vergangenen Jahr.
"Wenn sie kommen, übernehmen sie - auch vom Taktischen - das Kommando, der Rest klammert sich an sie dran", sagte der deutsche NHL-Rekordspieler dem SID: "Es wird auch für mich interessant, wie der eine oder andere jetzt reagiert, wer das Kommando übernimmt. Ich hoffe, dass wir unser Spiel auch ohne die NHL-Stars so umsetzen wie in den letzten beiden Jahren."

Fünf von 20 Plätzen belegt

Als Führungsspieler sollen in Südkorea vor allem die Routiniers einspringen - allen voran Ehrhoff und Goc, die zusammen 1561 NHL-Spiele auf dem Buckel haben. "Sie haben schon bewiesen, dass sie es können", meinte Sturm. Die beiden haben ihre Olympia-Tickets sicher. Auch der Nürnberger Reimer, der nach langer Verletzung erst vor knapp drei Wochen sein Comeback in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gab, und der Kölner Felix Schütz, der aus persönlichen Gründen fehlt, sind feste Größen - ebenso wie der Berliner Frank Hördler, der kurzfristig verletzt absagen musste.
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Marco Sturm und das DEB-Team sind bereit für Olympia

Fotocredit: SID

Bleiben noch 20 Plätze im 25-köpfigen Olympia-Aufgebot, das Sturm im Januar melden muss. Die Münchner Patrick Hager (120 Länderspiele) und Yannic Seidenberg (144) oder der Mannheimer Marcus Kink (126), von denen der Bundestrainer ebenfalls explizit eine Führungsrolle erwartet, können ihre Südkorea-Reise schon planen. Dagegen haben die Debütanten Stefan Loibl (Straubing) und Andreas Eder (München) nur Außenseiterchancen.

Härtetests auch gegen Slowakei und USA

Sturm will vor allem sehen, wer sich international durchsetzen kann. Anders als in den vergangenen Jahren ist der Deutschland Cup diesmal ein echter Härtetest: Denn auch Russland und die weiteren Gegner Slowakei (Samstag, 16.00 Uhr) und USA (Sonntag, 16.45 Uhr) sichten für Olympia ohne NHL-Stars.
"Die Amerikaner kommen mit dem vollen Paket", sagte Sturm. Angeführt wird das Team vom früheren Stanley-Cup-Sieger Brian Gionta, der alleine 1118 NHL-Spiele bestritten hat. Und an der Bande stehen die Ex-Stars Tony Granato und Chris Chelios.
Besonders auf das Wiedersehen mit seinem alten Weggefährten Granato freut sich Sturm: "Er war in San Jose mein erster Zimmerkollege."
Viel Zeit, NHL-Erinnerungen auszutauschen, wird er aber nicht haben. Denn er muss ein Olympia-Team basteln.
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