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Eiskunstlauf-EM: "Kür light" reicht für Savchenko/Massot zum EM-Silber

VonSID

Publiziert 26/01/2017 um 23:03 GMT+1 Uhr

Bei Aljona Savchenko flossen die Freudentränen und selbst der sonst so harte Bruno Massot musste heftig schlucken. Dank der besten Kür ihrer gemeinsamen Karriere haben die beiden Oberstdorfer bei den Eiskunstlauf-EM im tschechischen Ostrau etwas unerwartet die Silbermedaille im Paarlauf gewonnen. Dafür reichte dem Erfolgsduo sogar ein sportlich abgespecktes Programm.

Savchenko und Massot gewinnen Paarlauf-Silber

Fotocredit: SID

Wegen eines Bänderanrisses im rechten Knöchel musste die gebürtige Ukrainerin auf mehrere Topschwierigkeiten verzichten. Erst am vergangenen Wochende fiel die Entscheidung, überhaupt bei der EM an den Start zu gehen.
"Silber, das ist ja ein Ding", entfuhr es Trainer Alexander König, als seine Schützlinge nach ihrem vom Publikum gefeierten Programm "Lighthouse" hinter die Bande zurückkehrten. Einziger Makel war, dass der Franzose einen Toe-Loop nur doppelt statt dreifach drehte. Im Kurzprogramm war Savchenko bei einer Schrittfolge zu Fall gekommen.
Mit 222,35 Punkten mussten sich die Wahl-Allgäuer nur den neuen Titelträgern Jewgenija Tarasowa und Wladimir Morosow (227,58) geschlagen geben. Die Grand-Prix-Sieger aus Moskau, betreut vom ehemaligen Savchenko-Partner Robin Szolkowy, profitierten von ihrem Vorsprung aus dem Kurzprogramm. Bronze ging an die Franzosen Vanessa James und Morgan Cipres (220,02)
Im Mittelmaß stecken blieben die Berliner Minerva-Fabienne Hase und Nolan Seegert, die sich aber trotz einer blassen Kür zumindest vom 13. auf den zwölften Platz verbessern konnten.
Minimalziel erreicht, WM-Qualifikation in Reichweite, aber kaum noch Hoffnung auf eine Top-10-Platzierung - für die deutschen Eistanz-Meister Kavita Lorenz und Joti Polizoakis begannen die europäischen Titelkämpfe am Nachmittag zumindest mit einem kleinen Erfolgserlebnis. Nach dem Kurztanz nehmen die beiden Oberstdorfer den 15. Platz ein.
An der Spitze entwickelte sich ein spannender Dreikampf um den Titel. Mit 76,65 Punkten tanzten sich die Ex-Weltmeister Anna Cappellini und Luca Lanotte auf Rang eins. Den Italienern am nächsten kamen die Russen Jekaterina Bobrowa und Dimitri Solowjew (76,18), Mannschafts-Olympiasieger von Sotschi 2014, sowie die Titelverteidiger Gabriella Papadakis und Guillaume Cizeron aus Frankreich (75,48).
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Abflüge & Ausrutscher: Paarlauf-Pannen im Zehnerpack

Mit 54,63 Punkten stand der Sprung von Lorenz/Polizoakis ins Kürfinale am Samstag (13.30 Uhr/ONE) zwar nie infrage, aber die direkte WM-Qualifikation ist noch nicht gesichert. Nur wenn das Duo seine Platzierung bis zum Ende behaupten kann, geht es einem zusätzlichen internen Ausscheidungswettbewerb der Deutschen Eislauf-Union (DEU) für die Welttitelkämpfe Ende März in Helsinki aus dem Weg.
"Wir haben uns gut gefühlt und sind mit unserem Programm zufrieden. Vielleicht waren ein oder zwei Schritte nicht ganz sauber", sagte Poliziakis, in der Ostrvar-Arena von einigen Familienmitgliedern mit tschechischen Wurzeln unterstützt. Lorenz ergänzte:
Bei den Drehungen waren wir ein bisschen wacklig auf den Beinen.
Indes haben sich die Hoffnungen der DEU zerschlagen, ihr Top-Paar könnte dem Verband mit einer Top-10-Platzierung einen zweiten deutschen Startplatz für die Europameisterschaften 2018 in Moskau bescheren. Ein Rückstand von mehr als neun Zählern auf Rang zehn ist realistisch gesehen nicht mehr aufzuholen.
Grund für die sportliche Stagnation von Lorenz/Polizoakis könnte der verspätete Beginn der Vorbereitungen auf den vorolympischen Winter sein. Nach nur einer gemeinsamen Saison hatte sich das Duo im Frühjahr vergangenen Jahres vorübergehend aus privaten Gründen getrennt, dann aber im Sommer nach Vermitlungsgesprächen mit der DEU und ihrem Oberstdorfer Coach Martin Skotnicky das gemeinsame Training wieder aufgenommen.
Die EM wird am Freitag (11.15 Uhr/Eurosport2) mit dem Kurzprogramm der Herren fortgesetzt. Ab 18.00 Uhr (Eurosport1) fällt die Entscheidung in der Damen-Konkurrenz.
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