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NADA bestätigt Verfahren gegen Robert Lehmann-Dolle

VonSID

Update 10/05/2019 um 21:49 GMT+2 Uhr

Im Zuge des Doping-Skandals um den Erfurter Sportarzt Mark S. ist erstmals die Identität eines mutmaßlich involvierten deutschen Athleten offiziell bestätigt worden. Wie die NADA am Freitag mitteilte, wurde ein sportrechtliches Disziplinarverfahren vor dem Deutschen Sportschiedsgericht gegen den ehemaligen Eisschnellläufer Robert Lehmann-Dolle eingeleitet.

Gegen Lehmann-Dolle wurden Ermittlungen eingeleitet

Fotocredit: SID

Erkenntnisse bezüglich eines möglichen Dopingverstoßes des 35-Jährigen in einem "sportrechtlich nicht rechtsverjährten Zeitraum vor 2015" habe die NADA aufgrund eines Whistleblower-Hinweises und in enger Zusammenarbeit mit der Schwerpunktstaatsanwaltschaft München I erhalten. Die daraufhin eingeleiteten Ermittlungen der NADA in den vergangenen Wochen verdichteten den Verdacht. Die Entscheidung über einen Verstoß gegen Anti-Doping-Bestimmungen trifft ein Schiedsgericht.
Die strafrechtlichen Ermittlungen der Schwerpunktstaatsanwaltschaft München I zur "Operation Aderlass" sind von dem sportrechtlichen Verfahren der NADA unabhängig. "Sollten sich weitere Erkenntnisse ergeben, die auf mögliche Verstöße gegen Anti-Doping-Bestimmungen hinweisen, wird die NADA auch diesen nachgehen und gegebenenfalls weitere Disziplinarverfahren einleiten", hieß es in einer Mitteilung.

DOSB begrüßt Verfahren

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) begrüßte die Einleitung des Verfahrens. "Es ist hilfreich und wichtig, dass die öffentlich gewordenen Vorwürfe nun konkret überprüft werden und durch das Verfahren gegebenenfalls die notwendigen Sanktionen ausgesprochen werden können", hieß es in einer Stellungnahme. Ferner erwarte der DOSB die Ergebnisse mit Interesse, da diese "für den gesamten Anti-Doping-Kampf von weitergehender Bedeutung sein können".
Die ARD-Dopingredaktion hatte am 24. März berichtet, dass ein deutscher Eisschnellläufer und Olympia-Teilnehmer in den Doping-Skandal um den Erfurter Sportarzt Mark S. involviert sein soll. Der Sportler habe wiederholt sein Blut vom Erfurter Netzwerk manipulieren lassen, das während der Nordischen Ski-WM im österreichischen Seefeld Ende Februar in den Fokus der Ermittler geraten war.

Berlin zieht Konsequenzen

Lehmann-Dolle nahm an den Olympischen Winterspielen 2006, 2010 und 2014 teil. Ein Weltcup-Sieg gelang dem Langstreckenspezialisten aus Berlin nicht.
Bereits am vergangenen Wochenende hatte der Olympiastützpunkt Berlin Konsequenzen gezogen und "einen derzeit dort Beschäftigten bis zur Aufklärung des Sachverhaltes von seinen Aufgaben freigestellt". Am Freitag erklärte der Olympiastützpunkt, man begrüße die Einleitung des Verfahrens.
"Wir führen selbst interne Untersuchungen durch und prüfen die Vorwürfe. Doping sowie die Tolerierung von Doping haben im Sport nichts zu suchen", hieß es in einer Mitteilung. Die Freistellung des Mitarbeiters werde bis zur Entscheidung des Deutschen Schiedsgerichtes andauern. "Diese Entscheidung wird gegebenenfalls Grundlage für weitere arbeitsrechtliche Maßnahmen sein", hieß es weiter.
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