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Otmar Szafnauer verteidigt Sebastian Vettel nach Türkei-GP: "Wenn du nichts riskierst, gewinnst du auch nichts"

VonMotorsport-Total.com

Update 13/10/2021 um 15:55 GMT+2 Uhr

Mit der Entscheidung, auf Trockenreifen zu wechseln, haben Sebastian Vettel und Aston Martin beim Rennwochenende in der Türkei die Chance auf weitere WM-Punkte verspielt. Der Heppenheimer übernahm nach dem Rennen die Verantwortung für den strategischen Fehler. Nun sprach Teamchef Otmar Szafnauer über die Entscheidung des Teams, seinem Fahrer zu vertrauen und nahm den 34-Jährigen in Schutz.

Sebastian Vettel

Fotocredit: Getty Images

Er meinte: "Seb wollte es riskieren. Er meldete sich am Funk und sagte: 'Ich will Trockenreifen probieren. Macht mir Medium drauf.'" Diesem Wunsch sei das Team sofort nachgekommen. "Es ging alles ziemlich schnell, also diskutierten wir nicht lange hin und her", sagte Szafnauer. "Wir haben gemacht, was er gesagt hatte, und hielten ihn nicht davon ab."
Doch hätte Aston Martin seinem Fahrer nicht ausreden müssen, zu diesem Zeitpunkt im Rennen etwas zu probieren, was mögliche WM-Punkte kosten könnte?
"Oftmals sagt man: Bei solchen abtrocknenden Bedingungen ist es die Entscheidung des Fahrers. So haben wir es auch dieses Mal gehalten", erklärte Szafnauer. "Andersrum ist es mehr eine Entscheidung des Teams. Aber wenn es abtrocknet, dann kriegt der Fahrer auf der Strecke das Gefühl [für die Bedingungen]."
Vettel also wollte Trockenreifen und er bekam Trockenreifen. Kurz darauf wurde klar, dass das eine Fehlentscheidung gewesen war. "Er hatte keinen Grip und wusste das sofort", meinte Szafnauer. "Deshalb kam er in der nächsten Runde wieder rein. Da hatten wir aber schon viel Zeit verloren."

Was Vettel die Punktechance gekostet hat

Der Boxenstopp an sich wäre nicht so schlimm gewesen, so der Formel-1-Teamchef weiter. "Damit verlierst du nur gut 20 Sekunden." Schlimmer habe sich die Slick-Runde im Nassen ausgewirkt, gespickt mit einigen Ausrutschern und Drehern. "Das hat ihn weitere 30 Sekunden gekostet, in nur einer Runde", sagte Szafnauer. Und Punkte waren damit nicht mehr möglich.
Ob er rückblickend bedauere, Vettel nicht entgegengetreten zu sein, um die Punktechance zu wahren? Szafnauer winkte ab: "Hätte, hätte, Fahrradkette. Wenn es funktioniert hätte und er Vierter geworden oder auf dem Podium gelandet wäre, dann wären wir zufrieden gewesen. Und wenn du nichts riskierst, gewinnst du auch nichts."
Er habe außerdem keinen Grund gehabt, Vettels Einschätzung in Frage zu stellen. "Du musst deinem Fahrer schon vertrauen", sagte Szafnauer. "Und du musst auch Vertrauen haben, dass er gut ist im Nassen und bei schwierigen Bedingungen, und genau damit hatten wir es zu tun. Wenn er also sagt, ich schaffe das, wer sind dann wir, das zu hinterfragen?"
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(SID)
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