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Mercedes-Boss Toto Wolff bereut Boxenfunk gegen FIA-Rennleiter Michael Masi: Wir sind alle zu weit gegangen"

VonMotorsport-Total.com

Publiziert 21/12/2021 um 13:58 GMT+1 Uhr

Beim Saisonfinale in Abu Dhabi kochten die Gemüter heiß: Mercedes-Teamchef Toto Wolff schimpfte über den Boxenfunk vor den Ohren der Weltöffentlichkeit gegen Rennleiter Michael Masi. Nun zeigt der 49-Jährige Reue und bedauert im Interview: "Wir sind alle zu weit gegangen." Damit habe man auch Masi in schwierige Situationen gebracht. Nun schlägt Wolff vor, dass Teamchefs nicht mehr funken sollen.

Toto Wolff

Fotocredit: Getty Images

"No, Michael, this is so not right!" Der verzweifelte Satz von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff an Formel-1-Rennleiter Michael Masi dürfte vielen im Zusammenhang mit dem spannenden Saisonfinale in Abu Dhabi in Erinnerung bleiben.
Es sind Einblicke wie diese, die für Fans vor den Bildschirmen einen echten Mehrwert geboten haben, dennoch steht der Funk in diesen Tagen in der Kritik.
Für Wolff mag es an dieser Stelle zu spät gewesen sein, um noch eine Entscheidung zu beeinflussen, doch mehr als einmal wurde dieser Kanal von den Verantwortlichen der Teams genutzt, um für sich selbst Lobbyarbeit zu betreiben - die Diskussionen nach dem Crash von Max Verstappen in Silverstone sind dafür sinnbildlich.
Formel-1-Sportchef Ross Brawn hatte dieses Vorgehen zuletzt kritisiert und gemeint, dass die Teamverantwortlichen nicht versuchen sollten, die Rennleitung zu beeinflussen. Und Wolff gibt zu, dass man den Bogen in dieser Hinsicht vielleicht etwas zu weit gespannt hat - obwohl man es eigentlich gut gemeint hat.
Denn auch der Österreicher hatte sich dafür ausgesprochen, den Fans durch solche Veröffentlichungen einen Mehrwert zu bieten: "Es hatte den Zweck von Transparenz und Entertainment", sagte er. "Es passiert so viel, dass wir den Fans einen kleinen Überblick über die ganzen kleinen Dramen geben wollten."

Wolff: "Wir sind zu weit gegangen"

"Das war gut gemeint, aber ich denke, wir sind zu weit gegangen", betont er. "Ich muss mir da an die eigene Nase fassen, aber Christian (Horner; Red-Bull-Teamchef) auch."
"Uns wurde die Möglichkeit gegeben, direkt mit dem Rennleiter zu sprechen, und weil wir so hart für die Interessen unserer Teams gekämpft haben, sind wir alle zu weit gegangen", fand Wolff. Denn dadurch habe man auch das Leben von Masi nicht einfacher gemacht, der nicht erst seit dem Saisonfinale in die Kritik geraten ist.
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Wolff findet, dass die Teamchefs überhaupt nicht mehr direkt mit dem Rennleiter kommunizieren sollten. Das sollte den Sportdirektoren vorbehalten bleiben. "Aber ich werde noch einen Schritt weitergehen und sagen, dass die Sportdirektoren den Rennleiter nicht beeinflussen oder Druck ausüben sollten", so der Mercedes-Teamchef.
"Sie sollten Situationen im Rennen aufzeigen, die der Rennleiter vielleicht nicht entdeckt hat, aber sie sollten nicht beeinflussen oder Druck ausüben."

Marko: "Haben Haltung bewahrt"

Den verzweifelten Funkspruch seines Konkurrenten hatte Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko in der Schlussphase von Abu Dhabi gar nicht mitbekommen, wie er verriet: "Ich war so fokussiert auf Max und diese ganzen verrückten Funksprüche haben wir uns erst im Nachhinein angeschaut", sagte er in einem Interview mit "Formel1.de".
Gefragt, ob Marko in diesem Fall Mitleid mit seinem Rivalen gehabt hat, sagte der Österreicher, dass die Reaktion "verständlich" war. Aber: "Trotzdem muss man das Ergebnis akzeptieren", sagte er und verweist auf andere Vorfälle in dieser Saison - etwa Budapest, wo ein Mercedes beide Red Bull am Start torpediert hatte.
"Wir haben da halbwegs die Haltung bewahrt, würde ich sagen."
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