Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

GP von Belgien: Ferrari-Teamchef erklärt Qualifying-Desaster

VonMotorsport-Total.com

Update 30/08/2020 um 00:35 GMT+2 Uhr

Das Qualifying für den Großen Preis von Belgien war für Ferrari eine große Enttäuschung. Charles Leclerc fuhr auf Rang 13, Sebastian Vettel wurde 14. "Das ist keine Überraschung", meinte Vettel im Anschluss. Im vergangenen Jahr standen beide roten Autos in Spa in der ersten Startreihe. Davon sind sie nun weit entfernt. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto sucht nach Antworten auf die Formschwäche.

Sebastian Vettel geht beim Großen Preis von Belgien nur von Startplatz 14 aus ins Rennen

Fotocredit: Getty Images

"Ohne Zweifel ist das eine schwierige Situation. Wir können und wollen nicht glücklich darüber sein", gab Mattia Binotto bei "Sky" zu. Seine Piloten werden am Sonntag nur aus der siebten Reihe (P13 und P14) starten. Bitter: Noch vor dem Zeittraining schien ein Q2-Einzug von Vettel und Vorjahressieger Charles Leclerc nicht sicher.
In den Freien Trainings waren die Ferrari-Piloten meist im hinteren Mittelfeld rund um Position 15 zu finden. "Gestern in den Freien Trainings hatten die Fahrer eine harte Zeit im Auto. Wir konnten die Reifen einfach nicht zum Arbeiten bringen. Die Fahrer hatte kein Vertrauen ins Auto", erklärte Binotto.

Vettel war im 3. Freien Training Letzter

Das Wochenende schien nach einem schlechten Auftakt am Samstagmorgen noch schwärzer zu werden: Vettel belegte im dritten Freien Training gar nur den letzten Platz. "Wir haben versucht, einiges am Auto zu verändern - von der Balance, der Abstimmung, aber auch der Outlap, wie wir die Reifen besser aufwärmen können."
Das ernüchternde Fazit: "Wir haben nicht das bekommen, was wir wollten. Uns fehlt es an diesem Wochenende einfach an etwas, aber ich erwarte, dass unsere Ingenieure das verstehen werden." Zumindest habe sich die Situation im Vergleich zum Freitag verbessert - "aber nicht genug, um vor unseren Rivalen zu bleiben."

Vettels Zeit auf Vorjahresniveau

Vettel und Leclerc reihten sich in Q2 knapp vor Williams-Pilot George Russell ein, dem Deutschen fehlte rund eine halbe Sekunde auf den Einzug in die Top 10. Vergleicht man seine Zeit mit jener des Vorjahres, so war Vettel 2020 nur 0,006 Sekunden schneller - Leclerc gar um 0,477 Sekunden langsamer als seine Pole-Zeit 2019.
"Das Problem ist ein spezifisches auf dieser Strecke", glaubte Binotto den Grund gefunden zu haben. "Wir waren nicht in der Lage zu verstehen, wie wir die Reifen auf Temperatur bringen. Immerhin ist das immer noch das Auto, mit dem wir auch die vergangenen Rennen gefahren sind."

Ferrari am Samstag mit mehr Abtrieb unterwegs

Vor allem im Mittelteil hat Ferrari keine Chance: In Q2 fehlten Vettel knapp 1,3 Sekunden in der kurvigen Passage von Les Combes bis Stavelot. "Irgendetwas hat nicht funktioniert, weil wir weiter zurückliegen, als wir sollten."
Interessant: Ist Ferrari am Freitag noch mit flacheren Flügeln gefahren, ging die Mannschaft am Samstag mit mehr Abtrieb auf die Strecke. "Wir sind mit einer höheren aerodynamischen Last gefahren, da wir schon ans Rennen morgen gedacht haben. Das könnte nass werden."
Dadurch habe Ferrari laut Binotto ein wenig Quali-Pace "geopfert". "Das konnte man auf den Geraden im ersten und dritten Sektor sehen." Die Sektorzeiten von Vettel im Vergleich zu den jeweils Schnellsten: +0,421 Sekunden Rückstand in S1, +1,542 in S2 und +0,562 in S3.

Binotto entschuldigt sich bei den Ferrari-Fans

Bei den Tifosi entschuldigte sich der Teamchef nach der schwachen Leistung öffentlich. "Es tut mir sehr leid, aber wir müssen verstehen, was passiert ist. Schon gestern. Die gestrige Situation hat unsere Leistung heute beeinträchtigt."
Den Fans richtete er außerdem aus: "Wir müssen nun geduldig bleiben und in die Zukunft blicken. Unser Fokus liegt auf 2021 und speziell 2022." Ferrari setzt alle Hoffnungen vor allem in das neue Reglement, das in zwei Jahren eingeführt wird - bis dahin ist es noch ein langer Weg.
"Auch in dieser Saison wollen wir gut abschneiden, dazu müssen wir besser werden. Wir haben ein Minimalziel vor Augen." Ergebnisse wie am Samstag im Belgien-Qualifying seien dabei nicht hilfreich, weiß Binotto. Was erwartet er vom Rennen am Sonntag?

Binotto hofft auf das Rennen: "Erwarte eine gute Leistung"

"Das morgige Rennen wird lang. Aber wir schneiden meist in den Rennen besser ab als im Qualifying", gab er die Hoffnung auf einen versöhnlichen Abschluss in den Ardennen noch nicht auf. "In meinen Augen werden wir morgen mit den Konkurrenten vor uns kämpfen. Ich erwarte eine gute Leistung, denn auf dieser Strecke kann man überholen."
Ein gutes Ergebnis wäre auch eine Moralinjektion für die kommenden Italien-Rennen in Monza und Mugello, das Jubiläumsrennen vor Publikum. "Wir werden versuchen, in Italien gut abzuschneiden. Hier lief es bislang noch nicht rund, aber das Rennen ist erst morgen - dann werden die Punkte vergeben."
picture

Alonso über sein Comeback: "Stoppuhr entscheidet, nicht Alter"

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung