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Sebastian Vettel träumt vor Monza vom WM-Titel: "Mission noch nicht beendet"

VonSID

Update 01/09/2017 um 16:33 GMT+2 Uhr

Sebastian Vettel will den Tifosi in Monza den ersten Heimsieg seit 2010 schenken - und damit dem ersten WM-Titel mit Ferrari einen großen Schritt näher kommen. Lewis Hamilton und Mercedes sind auf der Highspeed-Strecke aber leicht favorisiert.

Sebastian Vettel

Fotocredit: SID

Den neuen Ferrari-Vertrag in der Tasche, das gute Gefühl von Spa im Hinterkopf, das emotionale Heimspiel in Monza vor Augen - kein Wunder, dass Sebastian Vettel ins Träumen gerät. Der WM-Spitzenreiter erklärte vor dem Großen Preis von Italien am Sonntag (ab 14:00 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de):
Meine Mission ist noch nicht beendet. Ich stelle mir vor, dass einer meiner schönsten Tage der sein wird, wenn ich in Rot den Titel gewinne.

Vorbild Schumacher

Sein Ziel sei es, "Ferrari dahin zurückzubringen, wo es mit Michael Schumacher schon einmal war", erklärte der viermalige Formel-1-Weltmeister in der "Sport Bild" und schlug damit eine Brücke zum ersten Titelgewinn seines Kindheitsidols und Freundes mit Ferrari im Jahr 2000.
Die Parallelen sind auffällig: Auch Schumacher war als mehrmaliger Weltmeister zu einer Scuderia im sportlichen Tief gewechselt. Schumachers damaliger Rivale saß wie Vettels großer Kontrahent heute in einem stärker eingeschätzten Boliden mit Mercedes-Motor. Formel-1-Geschäftsführer Ross Brawn, bei allen sieben WM-Titeln Schumachers am Kommandostand, schwärmt deswegen:
Die Formel 1 hat ihr Legenden-Duell wieder. Damals elektrisierten die Zweikämpfe von Michael Schumacher und Mika Häkkinen die Massen. Heute sind es Sebastian Vettel und Lewis Hamilton.
Ein Sieg in Monza, sein erster für Ferrari nach den Erfolgen 2008 für Toro Rosso sowie 2011 und 2013 im Red Bull, wäre für Vettel am Ende der Europa-Saison vor allem ein emotionaler Big Point auf dem Weg zu seinem fünften WM-Titel - und dem ersten eines Ferrari-Fahrers seit 2007. Nirgends sind die Fans so enthusiastisch wie im Königlichen Park von Monza. Wer vor mehr als 100.000 Tifosi in Rot gewinnt, steht in Italien zumindest für einen Tag quasi auf einer Stufe mit dem Papst.
Doch die Ferraristi darben, zuletzt gewann Fernando Alonso 2010 für die Scuderia beim Heimspiel. Auf dem schnellsten Kurs im Formel-1-Kalender, auf dem vor allem Power auf der Geraden gefragt ist, fuhr Mercedes in den letzten drei Jahren in einer eigenen Liga.
Dass diese Dominanz in ein viertes Jahr gehen könnte, deutete sich am Freitag im freien Training an. Vettel kam auf einer schnellen Runde nicht ganz an die Silberpfeile heran und hatte auch bei den Rennsimulationen Probleme, vor allem Hamilton zu folgen. "Es war heute kein ganz so guter Tag", sagte Vettel: "In Monza ist wichtig, dass man Vertrauen ins Auto hat, das fehlt noch ein bisschen."

Power-Comeback von Vettel

Doch ein Sieg Hamiltons, der damit in der WM mit dem sieben Punkte voraus liegenden Vettel mindestens gleichziehen würde, ist längst nicht mehr so wahrscheinlich wie man vor Wochenfrist noch annehmen musste. Beim Großen Preis von Belgien, einer weiteren Power-Strecke, hatte Vettel am vergangenen Sonntag die bessere Pace als Sieger Hamilton und setzte den Mercedes-Star unter Dauerdruck.
"Die Form in Spa ist auf andere Strecken übertragbar", sagte Vettel am Donnerstag: "Das Streckenlayout hier kommt Mercedes zwar entgegen, aber mit der Leidenschaft der Fans werden wir alles geben. Der Erfolgshunger war nie größer."

Stress bei Mercedes

Hamilton ist alarmiert: "Mal ist das Auto im Qualifying nicht da, wo wir es brauchen, mal im Rennen. Wir brauchen mehr Konstanz." Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff richtet sich auf ungemütliche Zeiten ein. "Monza belohnt niedrigen Luftwiderstand und Spitzenleistung, beides zählt zu den Stärken unseres Pakets. In den Schikanen sind aber auch Bremsstabilität und Grip entscheidend. In diesen Bereichen hat Ferrari einen Vorteil", sagte der Österreicher: "Es wird bis zum Saisonende keine Spaziergänge mehr geben."
Ein weiterer Beleg für die Ausgeglichenheit im Titelkampf: Auch nach zwölf Rennen hat es dieses Jahr noch kein Fahrer geschafft, zweimal in Folge zu gewinnen. Geht es nach Sebastian Vettel, darf dies in Monza so bleiben.
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