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Formel 1 in Japan: Debakel für Sebastian Vettel, Lewis Hamilton auf Pole

VonSID

Update 06/10/2018 um 13:33 GMT+2 Uhr

Weltmeister Lewis Hamilton (Großbritannien) geht vom ersten Startplatz in den Großen Preis von Japan. Der WM-Spitzenreiter im Mercedes eroberte in Suzuka die Pole Position vor seinem Teamkollegen Valtteri Bottas (Finnland). Der WM-Zweite Sebastian Vettel wurde in einem am Ende verregneten Qualifying Opfer einer völlig falschen Reifenstrategie von Ferrari und startet nur von Rang acht.

Sebastian Vettel (Ferrari) - GP of Japan 2018

Fotocredit: Getty Images

Ferrari dilettantisch, Mercedes überragend: Sebastian Vettel hat nach einer abenteuerlichen Reifenstrategie seines Teams im Qualifying zum Großen Preis von Japan wohl frühzeitig alle Chancen auf den dringend benötigten Sieg in Suzuka verspielt.
Während WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton zur Pole Position vor seinem Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas (Finnland) raste, verpokerte sich Ferrari völlig bei der Reifenwahl im Q3. Durch eine Strafe gegen Racing-Point-Pilot Esteban Ocon (Frankreich) rückte der Deutsche nachträglich noch um einen Rang auf den achten Startplatz vor

Vettel: "...dann stünden wir da wie die Helden"

"Im Nachhinein und von außen ist es immer einfach zu sagen, dass das falsch war. Wir sind davon ausgegangen, dass die Strecke nass ist", sagte Vettel am RTL-Mikrofon:
Hätte der Regen etwas früher eingesetzt, dann stünden wir da wie die Helden.
Weiter nahm der viermalige Weltmeister explizit eine Mitschuld auf sich: "Wir haben die Entscheidung gemeinsam getroffen, ich habe zugestimmt." Im Rennen werde es nun "schwer, aber nicht unmöglich". Auch wenn Vettel wegen einer nachträglichen Platzstrafe gegen den Franzosen Esteban Ocon (Racing Point Force India) von Rang neun auf acht vorrückte, macht die Statistik wenig Mut: Bei jedem seiner 52 Formel-1-Siege startete Vettel in den Top drei, 25 der 29 Suzuka-Sieger gingen aus der ersten Reihe in den Grand Prix.
Der Heppenheimer, der vor dem fünftletzten Saisonrennen (Sonntag, 7:10 Uhr im Liveticker) satte 50 WM-Punkte hinter dem Briten Hamilton liegt, wurde zum Opfer einer katastrophalen Entscheidung des Ferrari-Kommandostandes: Der schickte Vettel und auch den letztlich viertplatzierten Kimi Räikkönen (Finnland) mit Intermediate-Reifen auf eine so gut wie trockene Strecke.
"Es ist ziemlich trocken. Ich komme direkt wieder rein", funkte Vettel schon nach wenigen Kurven. Während die Konkurrenz parallel mit Trockenreifen Top-Zeiten fuhr, verschenkten die Scuderia-Piloten wertvolle Minuten. Als die roten Renner dann endlich Trockenpneus aufgezogen hatten, begann es tatsächlich zu regnen.

Vettel schwimmt, Hamilton holt 80. Pole

Vettel schwamm nur so über seine erklärte Lieblingsstrecke, während Hamilton im Gefühl der sicheren Pole frühzeitig sein Tagwerk beenden konnte.
"Wir haben die richtige Entscheidung als Team getroffen, wie man am Ergebnis sieht. Aber ich wusste vorher auch nicht, ob es trocken genug war. Toll, dass es so gut geklappt hat", freute sich Hamilton über die 80. Pole Position seiner Formel-1-Karriere und die achte der Saison.
Auch für den zweiten Deutschen lief es am Samstag schlecht. Nico Hülkenberg musste sich mit dem unbefriedigenden 16. Startplatz begnügen, nachdem er im Abschlusstraining mit seinem Renault böse abgeflogen war.

Ferrari bezahlt Fehler teuer

Für Positivschlagzeilen sorgten andere: Beim Honda-Heimspiel schafften es die beiden Toro Rosso in die Top Ten. Mit einer neuen Ausbaustufe des japanischen Motors, der auf einen Schlag 40 PS mehr Leistung haben soll, holte sich der Neuseeländer Brendon Hartley den sechsten Platz, der Franzose Pierre Gasly startet direkt dahinter von Rang sieben.
Die Strecke war zu Beginn des Qualifyings ein wenig nass. Vettel drehte sich in der Haarnadelkurve, Sekunden später verlor der Schwede Marcus Ericsson die Kontrolle über seinen Sauber und landete in der Mauer.
Im zweiten Abschnitt legten die Mercedes ihre Karten offen: Mit einer härteren Reifenmischung als die beiden Ferrari-Piloten fuhren Hamilton und Bottas bei trockenen Bedingungen ihre Bestzeiten im Q2. Kurz darauf setzte erneuter Regen ein. Allerdings war dieser nicht so stark wie Ferrari vermutete - die Scuderia bezahlte diesen Fehler teuer.
Mit dem Wetter in Suzuka hatte die Formel 1 aber unter dem Strich Glück im Unglück: Taifun "Kong Rey", der zunächst auf den Südinseln Nippons gewütet hatte, drehte Richtung koreanische Halbinsel ab. Die Strecke war zu jeder Zeit gut befahrbar. Für das Rennen am Sonntag werden stabile Bedingungen bei Sonnenschein und Temperaturen um 30 Grad erwartet.
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