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GP von Singapur: Sebastian Vettel verrät, warum er die letzte Runde abbrach

VonMotorsport-Total.com

Update 22/09/2019 um 11:11 GMT+2 Uhr

Sebastian Vettel war sehr knapp an seiner fünften Pole-Position in Singapur dran. Im ersten Q3-Versuch übertrumpfte er die Konkurrenz mit einer Fabelrunde, im zweiten Versuch konnte er aber nicht mehr nachsetzen. Deshalb durfte sich am Ende Teamkollege Charles Leclerc freuen, der Deutsche rutschte nach seiner abgebrochenen Runde auf Platz drei hinter Lewis Hamilton.

Sebastian Vettel

Fotocredit: Getty Images

"Der finale Versuch hätte besser sein müssen", kommentiert Vettel in einer ersten Stellungnahme nach dem Zeittraining seine Leistung. Er habe seine schnellste Runde wohl ein wenig zu früh gezeigt, vermutet er später. Denn die Strecke habe sich nach dem ersten Q3-Versuch noch einmal verbessert.
"Ich hatte einen kleinen Pendler, deshalb bin ich die letzte Runde nicht zu Ende gefahren. Ich war da schon ein ganzes Stück weit zurück." In der Wiederholung ist zu sehen, dass der Heppenheimer bereits im ersten Sektor eine Zehntelsekunde auf seine eigene Bestzeit verloren hat.
Im zweiten Sektor standen bereits knapp zwei Zehntel (+0,175 Sekunden) hinter dem Plus.
Ich habe es im letzten Versuch nicht zusammengebracht. Es wäre natürlich schön gewesen, aber es sollte nicht sein.
Mit seiner Steigerung ist er aber zufrieden.

Binotto: "Schade", dass Vettel die Runde abgebrochen hat

In der Onboard-Aufnahme ist zu sehen, wie Vettel bereits in Kurve 3 mit einem leicht unruhigen Heck zu kämpfen hatte und gegenlenken musste. In Kurve 14 folgte ein zweiter heikler Moment, in dem Vettel erneut korrigieren musste. In der Tribünen-Unterführung in der Passage 18 und 19 dann der endgültige Fehler: Er traf die Ideallinie nicht.
"Ich breche ab. Ich habe es in Kurve 18 vermasselt!", funkte er seinem Renningenieur. Als Riccardo Adami ihm wenig später mitteilte, dass Leclerc eine Runde in 1:36.2 Minuten geschafft hat, ist er enttäuscht:
Okay Jungs, tut mir leid. Mist!
Am Ende fehlen dem 32-Jährigen 0,220 Sekunden auf Leclerc, 0,029 Sekunden auf Hamilton. "Ich habe nicht genau gesehen, was Sebastian da gemacht hat. Ich denke, das ist schade", kommentiert Ferrari-Teamchef Mattia Binotto Vettels Abbruch bei 'Sky'.
Der Italiener lobt gleichzeitig den "fantastischen" erste Versuch des viermaligen Weltmeisters. "Ich denke, er ist auch im zweiten Run bis zum letzten Sektor gut dabei gewesen. Ich muss mir das erst anschauen." Was Binotto freut: "Er hat heute gezeigt, dass er sehr schnell sein kann. Das ist wichtig. Für ihn ist es wichtig, dass er weiß, dass er schnell sein kann. Er weiß es, aber da geht es um das Selbstvertrauen."
Vettel konnte bereits viermal in Singapur auf die Pole-Position fahren. Der Deutsche ist mit sieben Podestplätzen der Rekordhalter beim Nachtrennen. Wie wichtig der erste Startplatz auf dem Marina Bay Circuit ist, zeigt die Statistik: Achtmal in den elf Rennen bislang gewann der Polesetter auch das Rennen.
Aus der zweiten Startreihe wird der Deutsche ein wenig mehr Arbeit zu verrichten haben. Zumindest das Gefühl im SF90 stimmt nach dem Tiefschlag in Monza wieder: "Das sollte ein gutes Rennen werden. Mal sehen, wie sich die Reifen verhalten. Ob wir pushen können oder eher verwalten." Er wird auf gebrauchten Soft-Reifen starten.

Neues Aero-Paket und besser Balance als Freitag

Ferrari schöpft dennoch Mut, denn die Italiener galten keineswegs als die Favoriten in Singapur. Mit einem neuen Aero-Paket ausgestattet (neue Nase und Unterboden) konnte die Truppe die schwächelnde Performance in den Kurven verbessern. Besonders im ersten Sektor mit den längsten Geraden waren die Roten schnell.
"Das lief heute besser, als wir gehofft hatten", gibt Binotto zu. "Wir haben hier ein neues Aero-Paket an die Strecke gebracht, das in die richtige Richtung geht." Nach den ersten Saisonsiegen in Spa und Monza sei ein Ruck durch die Mannschaft gegangen.
Auch Vettel gibt an: "Natürlich war das heute eine Überraschung, wir haben nicht erwartet, so schnell zu sein. Das Auto war gut." Entscheidend für ihn:
Die Balance war deutlich besser als gestern. Das ist der größte Schritt gewesen.
Das Team ist "erleichtert", dass man nun auf dem kurvenreichsten Kurs des Jahres (23 Kurven) auch den Ton - zumindest auf einer schnellen Runde - angeben kann. Im Renntrimm waren die Ferraris im zweiten Freien Training am Freitag hinter Mercedes und Red Bull zu finden.
Über die Distanz fehlten Leclerc und Vettel im Durchschnitt eine halbe Sekunde pro Runde. Was rechnet sich Vettel für Sonntag aus? "Wenn ich dasselbe Gefühl im Auto habe wie heute, wird die Rennpace viel besser sein als gestern. Das brauchen wir auch, denn gestern waren wir schon ein ganzen Stück langsamer als Mercedes und Red Bull."
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