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Toto Wolff erklärt hitzige Diskussion mit Lewis Hamilton nach Debakel im Qualifying von Imola

VonMotorsport-Total.com

Update 24/04/2022 um 11:26 GMT+2 Uhr

Toto Wolff und Lewis Hamilton wurden nach dem Freitagsqualifying in Imola bei einer hitzigen Diskussion gefilmt. Anlass für die Auseinandersetzung war wohl die erneute Enttäuschung des erfolgsverwöhnten Mercedes-Rennstalls, der mit den Neuerungen in dieser Saison noch nicht zurechtkommt. Im Vorfeld des Rennens am Sonntag erklärte Wolff den Vorfall mit dem britischen Rekordweltmeister.

Lewis Hamilton (Mercedes)

Fotocredit: Getty Images

"Es ist ganz witzig, wie das interpretiert wurde", relativierte Wolff. "Es gab überhaupt keine Meinungsverschiedenheit. Man kann gar kein engeres Verhältnis haben als wir beide es haben. Wir waren nur so sauer drüber, wie die Session gelaufen ist, und das hat er bei mir ausgelassen und ich bei ihm."
Aber: "Nein, es gibt keine Spannungen zwischen uns, und wir geben uns auch nicht gegenseitig die Schuld. Nichts dergleichen", unterstrich der Österreicher. "Es ist Druck im System, aber ich würde sagen, der ist auch notwendig, um es wieder auf die Reihe zu kriegen. Niemand im Team hat gerade Spaß. Aber wir haben uns auch in der Vergangenheit schon aus solchen Löchern herausgearbeitet."
Dabei hätte Wolff das alles gar nicht nötig. Mit acht Konstrukteurstiteln in den vergangenen acht Jahren könnte er als unbestrittener König der Formel 1 in den Vorruhestand treten und mit seiner Familie auf immer und ewig auf den Malediven Mojitos schlürfen. Das Mercedes-Team wird mit jenseits einer Milliarde Euro beziffert. Wolff gehört ein Drittel davon. Das reicht für viele Mojitos.
Aber: "Das Problem ist, dass mir auf den Malediven totenfad ist ohne dem, was ich hier mache. Und die Aktivität in dem Team, das Team weiterzuentwickeln, ist, was mir großen Spaß macht. Die Formel 1 boomt. Auf der Einnahmenseite laufen die Dinge sehr erfreulich. Das ist das, was ich eigentlich mein Leben lang machen möchte."

Wolff: Gedanke an WM-Titel "wäre ziemlich unrealistisch"

Mit dem Gedanken, dass es zumindest 2022 nicht mit einer weiteren WM klappen wird, freundet sich Wolff notgedrungen langsam an: "Es ist ja offensichtlich, dass wir nicht mal in der Nähe der Spitze sind. Es wäre ziemlich unrealistisch, sich jetzt einzureden, dass wir eine Chance haben, es mit den derzeit Schnellsten aufzunehmen und um die WM zu kämpfen."
"Man muss in solchen Situationen einen gewissen Frust auch mal zulassen", sagte er. "Es bringt ja nichts, sich ein zu optimistisches Bild einzureden. Das ist keine einfache Erfahrung. Mit der Vergangenheit hat das nichts zu tun. Die acht Titel zählen in der Situation überhaupt nichts mehr."
Jetzt kommt's erstmal drauf an, Imola 2022 noch zu retten und im Rennen zumindest zu punkten. "Das muss das Minimalziel sein", räumte Wolff ein. Von P11 und P14 in der Startaufstellung kein Selbstläufer. Und: "Das ist nicht die Erwartung, die wir selbst an uns stellen. Von daher müssen wir dieses Wochenende wohl einfach abschreiben."
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Lewis Hamilton

Fotocredit: Getty Images

Mercedes betreibt in Imola Schadensbegrenzung

"Wir haben im Sprint gesehen, dass unser Auto nicht genug Performance hat, um die anderen Autos im Mittelfeld zu überholen. Ich denke, bei freier Fahrt stehen wir nicht anders da als an den bisherigen Rennwochenenden. Aber zum Überholen reicht's nicht, wenn da eine ganze Gruppe von Autos innerhalb von fünf Zehnteln liegt."
"Wir können ein paar Plätze aufholen. Das haben wir im Sprint gesehen - aber schnell geht's nicht. Eine weitere Erfahrung, die uns zu Demut zwingt", sagte Wolff.
Dass das auch für Hamilton gilt, der als siebenmaliger Weltmeister eigentlich kein Interesse dran haben kann, um 14. Plätze zu kämpfen, liegt auf der Hand. Doch Gerede von einem vorzeitigen Rücktritt will Wolff nicht hören: "Wir haben alle unsere guten und schlechten Momente. Ich sehe aber keinen Unterschied in seiner Entschlossenheit."
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