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Nelson Piquet jun.: Vom Teamlosen zum Formel-E-Champion

VonMotorsport-Total.com

Publiziert 19/12/2015 um 10:33 GMT+1 Uhr

Die Meisterschaft von Nelson Piquet jun. in der ersten Formel-E-Saison der Geschichte kann man durchaus als Wiederauferstehung betrachten. Der Brasilianer hatte nach seiner Formel-1-Karriere kein gutes Standing in der Motorsport-Welt und griff vor allem auf Gelegenheitsjobs und Einsätze im Rahmen der NASCAR-Serie zurück, bevor er in Peking 2014 wieder auf die große Bühne trat.

Nelson Piquet jun.

Fotocredit: AFP

Zusammen mit dem eher kleinen China-Team nahm er die Formel-E-Meisterschaft in Angriff, doch speziell zu Beginn war ein möglicher Titelgewinn mehr als weit entfernt. "Zu Beginn wusste man nicht, was man vom Team oder der Meisterschaft an sich erwarten kann", erzählt Piquet, der zuletzt bei der FIA-Gala in Paris seinen Pokal abholen durfte. Zumal er erst kurz vor Beginn der Meisterschaft den Sprung in die Serie schaffte.
"Vor der Meisterschaft wussten wir nicht einmal, ob wir teilnehmen können, weil wir kein passendes Team gefunden haben. Bis einen Monat vor dem ersten Rennen hatten wir noch nicht einmal ein Team", sagt er. Dann doch noch die Meisterschaft zu gewinnen, sei etwas Besonderes und mache es für ihn so wichtig. Doch bis zur Saisonmitte hätte er auch nicht im Traum daran gedacht, etwas gewinnen zu können.

Erster Formel-E-Sieg war besonders

Der Knackpunkt kam für ihn im sechsten Saisonlauf von Long Beach. Ausgerechnet auf der Strecke, auf der sein Vater einst sein erstes Formel-1-Rennen gewann, siegte auch der Junior zum ersten Mal in der Formel E. "Ich habe an diesem Tag seinen Helm getragen, da kam wirklich alles zusammen", beschreibt er das Rennen als das speziellste in dieser Saison. "Ich würde sagen, dass der erste Sieg in Long Beach unsere Augen geöffnet hat. Da kamen wir nah an die Führung in der Tabelle heran."
Es folgten ein weiterer Sieg in Moskau und schließlich das packende Saisonfinale in London, wo er den Titel gegen Sebastien Buemi um einen Punkt eintüten konnte. "Es waren die längsten zwei Tage meines Lebens", lacht er heute über den Event im Battersea Park und freut sich, dass er der allererste Champion der neuen Elektromeisterschaft sein konnte - auch weil er dabei sein Talent unter Beweis stellen konnte.
"Es war das erste Mal, dass ich nach GP2 in einer Serie fahren konnte, wo alle Autos ähnlich waren. Alle Strecken waren neu, von daher hatte niemand einen Vorteil", sagt er. Und mit gleichen Voraussetzungen hat er alle geschlagen. In dieser Saison läuft es für das NextEV-Team noch überhaupt nicht, Piquet sammelte erst vier Punkte und hat die Saison schon fast abgehakt. So nah liegen Freud und Leid beieinander...
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