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Relegation: Erzgebirge Aue schafft Klassenerhalt dank Sören Bertram

Sebastian Lindner

Update 23/05/2018 um 00:41 GMT+2 Uhr

Erzgebirge Aue hat sich im Relegations-Rückspiel mit 3:1 gegen den Karlsuher SC durchgesetzt und spielt auch kommende Saison in der 2. Bundesliga. Mann des Abends war Sören Bertram. Der 26-Jährige erzielte alle drei Treffer für Aue (25., 53., 75.) und hatte den größten Anteil am Sieg. Den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer für den KSC schoss Fabian Schleusener in der 44. Minute.

Sören Bertram (Erzgebirge Aue)

Fotocredit: Imago

So lief das Spiel:

Erzgebirge Aue begann anders als im Hinspiel gut und übernahm relativ früh das Kommando. Aus dem Spiel heraus dominierten die Veilchen die gesamte Halbzeit über, konnten in der Konsequenz aber nicht genug Druck aufs gegnerische Tor bringen. In der 25. Spielminute nutzte die Heimelf dann einen Fehler des KSC. Nicolai Rapp ging schon im generischen Sechzehner auf Marcel Mehlem drauf und blockte seinen Klärungsversuch genau zum Mann der ersten Halbzeit, Mario Kvesic. Der brachte eine seiner butterweichen Flanken in die Mitte auf den Kopf von Sören Bertram, der aus relativ kurzer Distanz das 1:0 besorgte.
Karlsruhe hingegen wurde nur über Standardsituationen gefährlich, gab davon aber viele achtlos weg. Bis in der 44. Minute, als Marvin Wanitzek eine Ecke von rechts auf den Kopf von Fabian Schleusener setzte, der per Aufsetzer ins Tor köpfte. Zur Pause wäre der KSC in Liga 2 gewesen.
Allerdings blieb das nicht allzu lange so, denn in der 53. Minute erzielte Bertram seinen zweiten Treffer der Partie mit einem satten Schuss ins lange Eck, obwohl Karlsruhe zuvor eigentlich etwas aktiver als vor dem Seitenwechsel begonnen hatte. Danach verlagerte sich das Spiel zwischen die Strafräume, ehe Aue durch starken Einsatz von Pascal Köpke an der Seitenlinie in den Konter kam. Fabian Kalig legt kurz vor dem Tor quer und Bertram macht den vorentscheidenden dritten Treffer.
Danach warf der KSC zwangsweise alles nach vorne, konnte aber kaum noch Flanken in die Mitte bringen. Aue verpasste es zwar, die zahlreichen Konter zum 4:1 zu nutzen, doch am Ende reichte der Dreier von Bertram.
Aue bleibt damit zweitklassig, der KSC muss erstmals im zweiten Jahr in Folge drittklassig Fußball spielen. Die Erzgebirgler hingegen, die nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber Greuther Fürth überhaupt in die Relegation mussten, atmen hingegen auf - und feiern!

Die Stimmen:

Sören Bertram (Erzgebirge Aue): "Ich bin froh, dass ich mit meinen Toren zum Klassenerhalt beitragen konnte. Für solche Tage ist man Fußballprofi geworden. Ich hab das heute schon beim Aufstehen gemerkt, dass es unser Tag ist. Heute kann das Erzgebirge feiern."
Christian Tiffert (Erzgebirge Aue): "So eine Relegation, das hat schon was. Aber man muss auch immer an den Verlierer denken, denn für die Mannschaft, die so stark war in der unteren Liga, ist das immer noch mal bitterer. Aber man muss auch ehrlich sein, dass wir heute klar besser waren. Wir haben nicht nur gekämpft, sondern auch spielerisch überzeugt."
Hannes Drews (Trainer Erzgebirge Aue): "Es tut gut, aber die Kräfte sind auch wirklich am Ende. Sören Bertram hat sich für die guten Leistungen der letzten Wochen heute belohnt und ein gutes Füßchen gezeigt. Die Fans haben uns heute gepusht. Wir waren viel, viel mutiger als in Karlsruhe. Da steckte das Darmstadt-Spiel noch etwas in den Köpfen. Ein Riesenkompliment an meine Mannschaft, wie sie das heute defensiv und offensiv gespielt hat. Der Druck war vor den letzten Spielen enorm. Jetzt ist da im Moment vor allem Leere."
Alois Schwartz (Trainer Karlsruher SC): "Der Druck war für den ein oder anderen ein bisschen zu hoch. Das hat man vor allem bei den Toren gesehen. Das 1:0 haben wir hergeschenkt, dann machen wir das 1:1 und sind in der 2. Liga. Aber dann hat Bertram einen Sahnetag, Kompliment. Wir haben eine sehr gute Saison gespielt, wir wollten daraus eine hervorragende machen, aber wir haben nicht auf den Rasen bekommen, was wir können. Nächstes Jahr sind wir ein bisschen reifer, um dann den nächsten Schritt zu machen."
Oliver Kreuzer (Sportdirektor Karlsruher SC): "Wir haben die erste Halbzeit zu respektvoll und ängstlich agiert, sind zu passiv gewesen. Dann haben wir Aue auch noch ein Tor geschenkt. Zur Halbzeit waren wir aufgestiegen, danach haben wir es den Auern zu einfach gemacht."
Helge Leonhardt (Präsident Aue): "Ich bin fassungslos, dass mein Team in Liga 2 bleiben kann. Die Mischung aus Taktik und vollem Ballett war erfolgreich. Es war ein großer Tag für Aue und Sören Bertram."

Das fiel auf: Nicht nur Kampf

Aue bleibt verdient in Liga 2. Es war nicht nur Kampf, womit die Erzgebirgler überzeugten. Das sah auch spielerisch klar nach 2. Liga aus. Bis vors Tor wirkte Aue griffig, auch wenn es beim Abschluss noch hätte besser laufen können - ausgenommen Bertram natürlich.

Der Tweet des Spiels:

Aue meldet Verzug. Auftrag erfüllt.

Die Statistik: 3 aus 10

Aue zählt nun zu den Teams, die es geschafft haben, als Zweitligist in der Relegation den Drittligisten in Schach zu halten. Seit der Wiedereinführung der Relegation 2008/09 gelang das in zehn Anläufen bisher nur Dresden und Kiel.
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