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Antoine Griezmann schwächelt bei Atlético Madrid: Ist er wirklich über 100 Millionen wert?

Carsten Arndt

Update 19/11/2017 um 14:08 GMT+1 Uhr

Antoine Griezmann wird von allen Topklubs der Welt gejagt, bis zu 180 Millionen wurden bereits für den Franzosen in Diensten von Atlético Madrid ausgerufen. Doch Griezmann ist in diesen Tagen nur ein Schatten seiner selbst. Beim 0:0 im Derby gegen Real Madrid liefert er den nächsten traurigen Beweis für seine anhaltende Krise.

Antoine Griezmann lors du derby Atlético Madrid - Real Madrid, 2017

Fotocredit: Getty Images

Als Antoine Griezmann zur Seitenlinie trabte, ertönte ein Pfeifkonzert. Den Starstürmer auswechseln? Im Derby gegen Real? Beim Stand von 0:0?
Adressat der Pfiffe war allerdings nicht, wie man vemuten könnte, Trainer Diego Simeone, die Unmutsbekundungen galten dem Mann mit der Nummer sieben auf dem rot-weißen Atlético-Trikot.
Was in den vergangenen Jahren noch undenkbar schien, ist mittlerweile bittere Realität. Griezmann hat seinen Kredit aufgebraucht. Beim Trainer - und bei den Fans.
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Antoine Griezmann und Raphael Varane beim Madrid-Derby

Fotocredit: Getty Images

Barcelona, PSG, Manchester United, auch der FC Bayern: Alle wollen sie angeblich Antoine Griezmann verpflichten. Und eine Menge Geld für ihn bezahlen.
Sieht man den Franzosen in diesen Tagen Fußballspielen, drängt sich eine Frage auf: Warum?
Der 26-Jährige ist ein Schatten seiner selbst. Was er am Samstagabend auf großer Bühne noch einmal unter Beweis stellte.
Wanda Metropolitano, 67.000 Zuschauer, Flutlicht, Derbi Madrileno. Mehr Motivation geht nicht, sollte man meinen.
Wie Griezmann an diesem Abend seine Aufgabe interpretierte, überschritt jedoch die Grenze zur Arbeitsverweigerung.
Kümmerliche 16 Ballaktionen, eine Zweikampfquote von 33 Prozent, null Torschüsse. Bezeichnend die Szene in der 59. Minute, als er wenige Meter vom Strafraum entfernt, beinahe starr den Blick vom Tor weg richtete, keinerlei Anstalten machte, den Weg zum Tor zu suchen.
Mit einem Sicherheits-Rückpass über wenige Meter ermöglichte er es Real, wieder gesammelt hinter den Ball zu kommen, nahm seinem eigenen Team quasi die Luft zum Atmen.
Keinerlei Körpersprache, keinerlei Torgefahr. Kurzum: ein gruseliger Auftritt. Nach 76. Minuten nahm Simeone dann Griezmann vom Feld.
Der Trainer verteidigte seinen Star nach dem Spiel mit martialischen Worten gegen die sofort aufbrandende Kritik:
Er gehört zur Familie. Und man hat mir beigebracht, dass man seine Familienmitglieder verteidigt, bis sie tot sind. So ist es auch mit ihm. Ich werde meine Einstellung da nicht ändern, ich bin fast 50 Jahre alt.
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Cristiano Ronaldo und Antoine Griezmann in Madrid

Fotocredit: Getty Images

Acht Spiele, 723 Minuten, ist Griezmann nun wettbewerbsübergreifend ohne Tor für Atlético. Die schlimmste Torflaute, seit er im Sommer 2014 von Real Sociedad zu den Rojiblancos wechselte.
Gut möglich, dass angesichts der derzeitigen Umstände bereits im Winter ein weiterer Transfer in Griezmanns Vita auftauchen wird. Immer wieder flirtete er zuletzt öffentlich mit potenziellen neuen Klubs.
Derzeit scheint allerdings sein Mundwerk besser zu funktionieren, als die Füße.
Mit Auftritten wie im Derby hat er jedenfalls keinerlei Eigenwerbung betrieben.
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