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Bastian Schweinsteiger verlässt den FC Bayern München gen Manchester: Das Richtige für beide Seiten

Johannes Mittermeier

Update 12/07/2015 um 11:58 GMT+2 Uhr

Bastian Schweinsteiger verlässt den FC Bayern München in Richtung Manchester United. Das ist kein normaler Abgang, sondern eher ein Urknall. Schließlich reden wir von Schweinsteiger, dem "Fußballgott", der das Wappen nicht zum Zwecke der Selbstinszenierung küsste. Doch fernab der Heldenverehrung ist sein Wechsel der richtige Schritt - für Spieler und Klub. Weil Brandherde vermieden werden.

Sein letzter Torjubel im Bayern-Trikot: Bastian Schweinsteiger nach seinem Treffer gegen Mainz

Fotocredit: AFP

Es war eine kleine Irritation. Nachdem der FC Bayern am 33. Spieltag der letzten Saison in Freiburg gespielt hatte, postete Bastian Schweinsteiger auf seiner Facebook-Seite, wie stolz er auf 500 Pflichtspieleinsätze für die Münchner sei. Tatsächlich stand das runde Jubiläum erst eine Woche später an, gegen Mainz. Dann gratulierte auch Bayern, Schweinsteiger dankte und schoss ein Tor - sein 45. in der Bundesliga, eines mehr als Franz Beckenbauer.
Eine wunderbare Punktlandung.
Nun verabschiedet sich das Fußballheiligtum Schweinsteiger vom Rekordmeister. Nach 17 Jahren im Verein, davon 13 als Profi - eine Spanne, die den Blick verklären und eine nostalgische Note produzieren kann. Das ist nicht schlimm, das ist sogar sehr gut, denn gerade die Emotionen sind ja das Elixier des Sports.
Ohne Heroisierung bleibt festzuhalten: Der Wechsel ist das einzig Richtige. Aus zwei Gründen.
Erstens: Bastian Schweinsteiger will nicht auf der Bank sitzen. Zweitens: Bastian Schweinsteiger will nicht weniger verdienen.
Lieber jetzt als in drei Jahren
Ein Verbleib würde die Brandherde nur weiter schwelen lassen. Schweinsteigers fast 31-jähriger Körper wird nicht belastbarer; die Frage, ob ausgerechnet die Premier League mit ihrem Tempo und ihrer Intensität als passende Anlaufstelle dient, muss folglich erlaubt sein.
Bei Bayern hat Schweinsteiger alles erreicht. Die große Geschichte des Klubs ist um einen großen Spieler und eine große Persönlichkeit reicher. Die Türen werden ihm immer offenstehen. Die Fans werden ihm immer huldigen.
Gleichwohl weiß der Oberaudorfer, dass es nicht leichter geworden wäre an der Säbener Straße. Was gerne vergessen ist: Es gab Phasen, da blies der Gegenwind aus den eigenen Reihen beträchtlich. Weil wir in einer Leistungsgesellschaft leben, die keinen Platz lässt für alte Meriten.
Als Schweinsteigers Vorwärtsdrang nach dem 2006er Sommermärchen stagnierte, wurde er im Bayern-Umfeld durchaus kritisch beäugt. Erst nach seiner Wandlung vom flippigen Schweini zum legeren Herr Schweinsteiger (und nach seinem Positionswechsel) nahm er einen Status ein, der ihn zur Legende macht. Völlig zu Recht!
Besser also, Bastian Schweinsteiger verabschiedet sich zu einem Zeitpunkt, der ihn am Zenit ausweist, als irgendwann als muffeliger Edelreservist hinauskomplimentiert werden zu müssen. Das würde einem wie ihm nicht stehen.
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