Eurosport-Check zum Bundesligastart - RB Leipzig: Gekommen um zu rocken
Update 23/08/2016 um 13:07 GMT+2 Uhr
RB Leipzig ist ankommen in der Bundesliga. Innerhalb von sieben Jahren schaffte der Verein den Durchmarsch aus der Oberliga in die Bundesliga – Red Bull und Dieter Mateschitz sei Dank. Das wahre Projekt beginnt allerdings jetzt erst: der Angriff auf die Spitzenplätze in der Bundesliga. In der Premierensaison sind Rückschläge jedoch einkalkuliert. Der Saisoncheck von Eurosport.de.
Die wichtigsten Veränderungen
Leipzig ist kein gewöhnlicher Aufsteiger. Die Ziele und Möglichkeiten sind groß und ließen den Verein auch auf dem Transfermarkt nicht zimperlich agieren. Für 25 Millionen Euro verstärkten sich die Sachsen mit dem Duo Naby Keita und Timo Werner. Keita kam vom Schwesterverein Red Bull Salzburg und soll sich zum Spielgestalter im Zentrum entwickeln, der 20-jährige Werner hofft nach seinem Abschied aus Stuttgart auf den nächsten Karriereschritt. Für die Schwaben bestritt er bereits 95 Bundesligaspiele, zuletzt stagnierte allerdings seine Entwicklung.
Fürs Tor wurde zudem Marius Müller (1. FC Kaiserslautern) als weitere Alternative verpflichtet. Vorbei ist die Jagd auf Neuzugänge jedoch noch nicht: "Möglich, dass mehr als nur ein Innenverteidiger und ein offensiver Mittelfeldspieler kommen. Das werden Trainer Ralph Hasenhüttl und Sportdirektor Ralf Rangnick besprechen", sagte RB-Vorstandschef Oliver Mintzlaff der "Bild-Zeitung".
Wer steht im Fokus?
Auch neben dem Platz stemmte Leipzig einen kostspieligen Transfer. Für den Trainerjob konnte mit Ralph Hasenhüttl die Wunschpersonalie zur neuen Saison gewonnen werden. Die Dienste des Österreichers kosteten dem Aufsteiger allerdings eine Ablöse in Millionenhöhe an seinen alten Verein Ingolstadt, mit dem er im Vorjahr souverän den Klassenerhalt schaffte. In Leipzig soll er nun die erfolgreiche Bundesliga-Ära einleiten. Die Möglichkeiten für ihn bei seinem neuen Verein sind gewaltig - allerdings in den kommenden Jahren auch die Erwartungshaltung.
So lief die Vorbereitung
Mit Davie Selke, Lukas Klostermann (beide Olympia), Marcel Sabitzer und Emil Forsberg (EM) verpassten wichtige Akteure den Großteil der Vorbereitung. Die Testspiele bestritt das Team dennoch überwiegend siegreich, der letzte Härtetest gegen Betis Sevilla endete 1:1.
Sorge bereitete dagegen die Abwehr. Zum einen durch verletzungsbedingte Ausfälle von Marvin Compper (muskuläre Probleme) und Marcel Halstenberg (Oberschenkelprobleme), zum anderen durch diverse Unsicherheiten. Es gilt als sicher, dass der Aufsteiger hier noch mal investiert - allerdings drängt die Zeit. In der Torwartfrage konnte sich Peter Gulacsi im Kampf um die Nummer eins durchsetzen.
Wo könnte es Probleme geben?
Leipzig plant in den kommenden Jahren den Großangriff auf die Bundesliga. Doch ausgerechnet im eigenen Sturm blieb zuletzt erheblich Luft nach oben: Die 54 Saisontore in der abgelaufenen Zweitligasaison waren kein Spitzenwert. Dabei strotzt die Offensive vor Potenzial. Hasenhüttl muss daraus einen erfolgreichen, effektiven und funktionierenden Angriff formen. In der Vorbereitung zeigten sich bereits vielversprechende Ansätze. Außerdem muss sich der Abwehrverbund noch finden.
Die beste Elf
Die Eurosport-Prognose
Zu stark für den Abstiegskampf, für Europa aber (noch) zu grün. Das Team ist hungrig, jung und talentiert – allerdings auch unerfahren. Eine Etage höher muss sich die Mannschaft erst zurechtfinden und in einigen Spielen Lehrgeld zahlen. Für einen sofortigen Angriff auf die internationalen Plätze wird es daher nicht reichen.
Das Offensivpotenzial um Neuzugang Werner, Forsberg, Selke, Sabitzer oder Yussuf Poulsen ist allerdings enorm. Gepaart mit der forschen Spielphilosophie von Hasenhüttl wird Leipzig die Bundesliga fußballerisch bereichern. Die Premierensaison endet im Mittelfeld der Liga.
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