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Wolfsburgs Coach Dieter Hecking spricht bei Superstar Kevin De Bruyne von Abschied

Johannes Mittermeier

Update 21/08/2015 um 08:22 GMT+2 Uhr

Alle Augen waren auf ihn gerichtet, noch stärker als sonst. Über Wolfsburgs Kevin De Bruyne wurde zuletzt eine Menge geschrieben. Der Transferpoker um Manchester City erstreckt sich bereits über Wochen. Der VfL wartet auf ein Angebot für den Superstar, der gegen Eintracht Frankfurt enttäuschte. Trainer Dieter Hecking spricht bemerkenswert offensiv von Abschied.

Artist am Ball: Kevin De Bruyne, "Deutschlands Fußballer des Jahres"

Fotocredit: Imago

Das Lästige an Bundesligaspielen während Wechselperioden sind diese Fragen, die nach den Bundesligaspielen gestellt werden - und allzu oft von Wechseln handeln. Beziehungsweise von daran beteiligten Akteuren.
So ist das auch in Wolfsburg, schon seit Wochen. Als VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs nach dem mühsamen 2:1 gegen Eintracht Frankfurt bei "Sky" etwas zur diskreten Leistung von Kevin De Bruyne sagen sollte, vermengten sich Bundesligaspiel und Wechselperiode wieder einmal unnachahmlich.
"Kevin hat keinen guten Tag gehabt", erkannte Allofs, schob aber gleich hinterher, dass das ja nichts grundsätzlich Neues sei: "Er hatte im letzten Jahr auch manchmal solche Tage. Wir sollten da nicht zu viel reininterpretieren."
Natürlich wurde genau das getan.
Die Liga von Bayern, Manchester, Madrid
Beim Arbeitssieg trafen Ivan Perisic und Bas Dost für den Vizemeister. Vom Sport aber sprachen ohnehin die wenigsten, und wenn, dann mit dem oben beschriebenen Gemisch. Es interessierte (fast) nur die Causa De Bruyne.
Allofs wird das Schließen des Transferfensters im September kaum abwarten können. Der 58-Jährige hat in Endlosschleife über den Belgier referieren müssen, nicht selten trotz unveränderter Faktenlage. Manchester City soll 80 Millionen Euro bieten, doch der Konjunktiv mag seit Wochen nicht aus den Wortlauten verschwinden.
"Es ist angekündigt, dass es noch ein Angebot geben wird", erklärte Allofs nun. "Sehr viele Voraussetzungen" sprächen allerdings für einen Verbleib des wichtigsten Wolfsburgers.
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Wichtigster Wolfsburger: Kevin De Bruyne

Fotocredit: Imago

Wirklich?
Bei "Sky" spekulierte Berti Vogts über ein opulentes Wolfsburger Portemonnaie, via "Bild" rückte Allofs das Klischee zurecht: "Wir spielen nicht in einer Liga mit Bayern München, Manchester City oder Real Madrid. Wir reden hier nicht über doppelten Einsatz, sondern den drei-, vier- oder fünffachen."
Wenn Durchschnitt wie Unterdurchschnitt wirkt
Geld, Poker, Vertrag und noch mehr Geld: Es ist viel eingestürzt auf De Bruyne, "Deutschlands Fußballer des Jahres". Vielleicht zu viel. Womit wir wieder bei der Ausgangsfrage wären, nämlich jener nach De Bruynes Vorstellung gegen Frankfurt. "Er hat gehemmt gespielt", fand Trainer-Legende Ottmar Hitzfeld.
In diese Bewertung floss, zumindest unterschwellig, die Messlatte ein, die De Bruyne im Vorjahr selbst anlegte. Man hat sich an seine glorreichen Darbietungen gewöhnt, das lässt Durchschnitt schnell wie Unterdurchschnitt aussehen.
Tatsächlich war sein Schaffen gegen die Eintracht von überschaubarer Inspiration geprägt, weder im linken Mittelfeld noch im Zentrum: sture Dribblings, unpräzise Flanken, vertändelte Bälle. Als ihn Frankfurts Carlos Zambrano rüde von den Beinen holte, war De Bruyne der Feuerkopf. Eine Viertelstunde vor Schluss nahm ihn Dieter Hecking vom Feld, so früh wie nie zuvor.
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Gereizt: Kevin De Bruyne mit Carlos Zambrano

Fotocredit: Imago

An De Bruynes Stellenwert ändert das nichts. "Er ist eine Bereicherung für die Bundesliga und das Herzstück von Wolfsburg", rühmte Vogts. "Die Art und Weise, wie er spielt, wie er alles an sich reißt - überragend!" Und obendrein, ergänzte der frühere Bundestrainer, sei De Bruyne "ein ganz anständiger Kerl". Was Geschäftsführer Allofs gern bestätigt: "Kevin verhält sich sehr professionell."
"Dann wünsche ich ihm schon jetzt alles Gute..."
Am Montag bekam der Regisseur in Barsinghausen den Preis als "Niedersächsischer Fußballer des Jahres" überreicht. Dabei klang erstmals so etwas wie Abschiedsstimmung durch. "Das werden schwierige Tage für alle Beteiligten", erklärte Hecking in seiner Laudatio. "Und auch wenn unser gemeinsamer Weg nicht weitergehen sollte, wünsche ich ihm schon jetzt alles Gute."
Eine erstaunliche Aussage.
Sind wirklich "sehr viele Voraussetzungen" für einen Verbleib von Kevin De Bruyne gegeben?
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