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Bundesliga: Der 1. FSV Mainz 05 schlägt zuhause Eintracht Frankfurt

Tobias Forstner

Update 13/05/2017 um 19:21 GMT+2 Uhr

Der 1. FSV Mainz 05 hat sich trotz eines Zwei-Tore-Rückstandes mit 4:2 (0:1) gegen den Pokalfinalisten Eintracht Frankfurt durchgesetzt. Branimir Hrgota (42.) und Haris Seferović (50.) brachten Frankfurt scheinbar komfortabel in Führung, doch die Hausherren schlugen durch Jhon Córdoba (60.) und Stefan Bell (62.) zurück. Yoshinori Mutō (76.) und Pablo de Blasis (90.+3, Elfm.) trafen zum Sieg.

Jubel beim FSV Mainz

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Mainz war in der ersten Halbzeit aktiver und hatte deutlich mehr Torschüsse (10 zu 3). Frankfurt, das zweikampfschwächste Bundesliga-Team, verteidigte gut und gewann 60,5 Prozent der Duelle. Im vorderen Drittel agierten die Gäste genauer und gingen durch einen sehenswerten Treffer von Hrgota nicht unverdient in Führung: Aymen Barkok schlug aus dem rechten Halbfeld einen langen Ball auf Hrgota, der ihn toll mit der Brust annahm. Bell blieb stehen und verließ sich auf Giulio Donati, der den schwedischen Nationalspieler jedoch nicht aufhalten konnte. Hrgota zog von der linken Fünferkante flach ab und traf zum 1:0 (42.).
Den Zuschauern in der ausverkauften Opel Arena wurde im zweiten Durchgang einiges geboten. Frankfurt legte einen Blitzstart hin und ging verdient mit 2:0 in Führung: Taleb Tawatha flankte von links präzise ins Zentrum, wo Hrgota unbedrängt aus fünf Metern aufs Tor nickte. Jannik Huth parierte zunächst hervorragend, schoss dann den Ball aber auf Seferović, von wo aus er zum 2:0 über die Linie sprang (50.).
Mainz verfügte über eine tolle Mentalität und warf alles in die Waagschale. In der 60. Minute spielte Fabian Frei aus der eigenen Hälfte einen langen Ball in den Lauf von Córdoba, der aus einer Abseitsposition startete und alleine auf Lukáš Hrádecký zulief. Der Kolumbianer ließ dem Frankfurter keine Chance und wuchtete aus der rechten Strafraumhälfte halbhoch zum 1:2 ein. Kurz darauf schlug Daniel Brosinski einen Freistoß aus halbrechter Position in die Nähe des Elferpunktes, wo Bell am höchsten sprang und per Aufsetzer zum 2:0 einnickte (62.). Nach dem Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten gab sich die Schmidt-Elf nicht zufrieden und drückte auf den dritten Treffer.
In der Schlussviertelstunde fiel er folgerichtig: Bojan Krkic flankte aus dem rechten Halbfeld gefühlvoll ins Zentrum, wo Mutō aus elf Metern sehenswert zum 3:2 ins lange Ecke einköpfte (76.). Die Eintracht wirkte nach dem Ausgleich sehr verunsichert und verlor in der Gefahrenzone die entscheidenden Duelle. Mainz agierte im vorderen Drittel sehr präzise und drehte die Partie mit enormen Kraftaufwand. Den Schlusspunkt setzte de Blasis: Mutō wurde von Hector ausgehebelt und holt einen Strafstoß heraus. Der kleine Argentinier trat an: De Blasis lief schnell an, schickte Hrádecký auf die falsche Seite und schob rechts unten zum 4:2 ein (90.+3).
Mainz fuhr "Big Points" im Abstiegskampf ein. Der direkte Abstieg ist nicht mehr möglich, der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt zwei Punkte. Frankfurt hat über die Liga keine Chance mehr, die internationalen Ränge zu erreichen. Allerdings gibt es für die Eintracht eine weitere Möglichkeit, um sich zu qualifizieren: durch einen Sieg im DFB-Pokal-Finale gegen Borussia Dortmund.

Die Stimmen:

Martin Schmidt (Trainer FSV Mainz 05): "Die Erleichterung ist riesengroß. Es ist seltsam, so ein Spiel zu machen und dann im Anschluss vor allem über Wolfsburg zu reden. Das Tor zum 1:2 war der Dosenöffner, danach haben wir es erzwungen."
Niko Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt): "Gratulation an Mainz zum Klassenerhalt. Es darf nicht sein, dass mein Team in 30 Minuten vier Gegentreffer kassiert. Nach dem Tor, auch wenn es Abseits war, haben unsere Gegner und das Publikum die zweite Luft bekommen. Der Sieg von Mainz geht in Ordnung. Zu viele leichte Fehler werden in der Bundesliga bestraft."
Timothy Chandler (Eintracht Frankfurt): "Ich kann mir das nicht erklären, weil wir das Spiel runter spielen müssen, wenn wir hier 2:0 führen. Mainz war an der Wand und wir hätten noch Konterchancen gehabt, aber die haben wir nicht genutzt - und das war der Fehler. Wir haben heute ein paar gute Ansätze gezeigt, aber wir haben vergessen, uns nach dem 2:0 reinzuschmeißen, deshalb haben wir es aus der Hand gegeben."
Rouven Schröder (Sportdirektor FSV Mainz 05): "Das wird auch Zeit, dass wir diesen Druck weghaben und richtig feiern können. Der Verein hat so viel Druck gehabt, die Saison war schwierig. Aber wir sind alle zusammengerückt. "Mainz bleibt eins", das war unser Motto - und das haben wir bewiesen. Dieser Verein gehört in die Bundesliga. Vielen Dank für all die Unterstützung. Jetzt freue ich mich auf einen richtig schönen Abend."

Der Tweet zum Spiel:

Lieblingsgegner trifft es ganz gut. Bei seinem Bundesliga-Startelf-Debüt für Gladbach erzielte der 24-Jährige sogar einen Hattrick.

Das fiel auf: Mit dem Schiff zum Auswärtsspiel

So etwas erleben Eintracht-Fans auch nicht alle Tage. Die etwa 40 km lange Reise traten einige Anhänger per Schiff an.

Die Statistik: 1

Das 2:0 war das erste Tor von Haris Seferović im Kalenderjahr – nicht gerade ein guter Wert für einen Stürmer. Dementsprechend groß war der Jubel nach der überstandenen Durststrecke des Schweizers.
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