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Warum der FC Bayern München einen zweiten Stürmer hinter Robert Lewandowski braucht

Johannes Mittermeier

Update 13/01/2017 um 08:00 GMT+1 Uhr

Robert Lewandowski gibt beim FC Bayern München den Sturm-Solisten, in dieser Saison absolvierte er nur zwei Pflichtspiele nicht über 90 Minuten. Als einer der weltbesten Angreifer hat sich Lewandowski sein Territorium beim Rekordmeister geschaffen. Das ist beeindruckend. Aber auch gefährlich, denn im Fall einer Verletzung hat Bayern keine Alternative, erst recht keine gleichwertige. Ein Kommentar.

Robert Lewandowski

Fotocredit: AFP

Kurz vor Weihnachten hat Karl-Heinz Rummenigge die Einkaufsstrategie des Januars definiert - und dabei festgelegt, dass es keine Einkaufsstrategie geben wird. Auf die Frage nach potentiellen Wintertransfers sagte der Vorstandsboss des FC Bayern München:
Glaube ich nicht. Wir hatten mit dem Trainer eine Diskussion dazu.
Verpflichtungen sind also nicht zu erwarten. Das ist einerseits stringent und andererseits fahrlässig, wenigstens aber heikel. Der Münchner Qualitätskader hat ja viel zu bieten, bloß keine Alternative im Angriff.
Dort ist Robert Lewandowski ein Sturm-Solist, spätestens seit dem Abgang von Claudio Pizarro 2015. In dieser Saison hat der Pole alle Pflichtspiele über die volle Distanz bestritten, abgesehen von der Partie bei Eintracht Frankfurt (24 Minuten) und einmaliger Pause im DFB-Pokal.
Bilanz: 2084 Einsatzminuten, 24 Auftritte, 20 Tore. Und das nach einer physisch wie mental zehrenden EM als Kapitän seines Heimatlandes (Aus im Viertelfinale).
Sicher, Lewandowski verfügt über eine beeindruckende körperliche Konstitution, er ist praktisch nie malade und immer in Form. Eine Garantie bedeutet das nicht.
Verletzt sich der 28-Jährige, hat der FC Bayern keine Alternative, erst recht keine gleichwertige. Julian Green (einziger Treffer bei Lewandowskis Schonprogramm gegen den FC Augsburg) verabschiedete sich zum VfB Stuttgart, ohne je ein Faktor gewesen zu sein. Thomas Müller kann in der Spitze aushelfen. Sonst? Ebbe.

FC Bayern: Wagner? Gomez?

Die Winterperiode ist kein guter Zeitpunkt für Qualitätskäufe, und Bayerns Anspruchshaltung kennt jeder. Trotzdem: Macht's doch einfach!
Kein Nummer-eins-Stürmer, sondern ein Ersatzmann, der assistiert, unterstützt, entlastet. Sandro Wagner, Mario Gomez, ein Überraschungspaket... Wenn's schief geht, geht's halt schief, wie im Vorjahr bei Notnagel Serdar Tasci für die Abwehr - dann jedoch mit überschaubarem finanziellen Risiko.
Die Defensive könnte auch diesmal eine Ergänzung vertragen. Jérôme Boateng absolviert seine Reha nach Brustmuskel-OP, Holger Badstuber steht vor einer Ausleihe, und Javi Martínez ist (leider) immer ein Kandidat für eine Blessur.
Wer so große Ziele hat wie die Bayern, sollte nicht so kleinlich sein: Niemand fällt ein Zacken aus der Krone, wenn man alle Register zieht, damit am Ende kein Pokal im Regal fehlt.
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