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Nuri Sahin bei Borussia Dortmund als Härtefall, der keiner sein soll

Fabian Kunze

Publiziert 06/09/2016 um 13:57 GMT+2 Uhr

Drei Pflichtspiele hat Borussia Dortmund in der noch jungen Saison bislang absolviert, dreimal fehlte Nuri Sahin im Kader. Im auf Tempo ausgelegten und auf junge Spieler zugeschnittenen BVB-Spiel scheint kein Platz für den Mittelfeldstrategen mit dem guten Auge und dem feinen Fuß. Entgegen der Beteuerungen von Trainer Thomas Tuchel droht das Dortmunder Eigengewächs zum Härtefall zu werden.

Borussia Dortmund: Nuri Sahin

Fotocredit: Imago

Außer dem Heimatwetter ("19,17 °C . Klarer Himmel") ist auf der Homepage von Nuri Sahin in der Rubrik "Alles was mich aktuell bewegt" nicht allzu viel zu finden. Zwei Hinweise auf Werbeverträge von Anfang Juni - das ist es auch schon, was den Mittelfeldspieler derzeit umtreibt.
Sportlich gibt es ohnehin nicht viel zu berichten vom Dortmunder Eigengewächs. Das letzte Pflichtspiel absolvierte der seit Montag 28 Jahre alte Lüdenscheider für die türkische Nationalmannschaft während der EM, beim 0:3 gegen Spanien.
Danach stand BVB-Trainer Thomas Tuchel dreimal vor der Aufgabe, einen Kader für ein Pflichtspiel aufstellen zu müssen, dreimal fehlte der Name Sahin auf dem Aufstellungsbogen.
In den Planungen des Coaches spielt der Mittelfeldstratege mit dem guten Auge und dem feinen Fuß derzeit keine Rolle. In der Schaltzentrale der Dortmunder sind aktuell Sebastian Rode und Gonzalo Castro gesetzt, dahinter ist Youngster Julian Weigl erste Einwechseloption.
Mit Neuverpflichtung Mikel Merino gibt es einen weiteren Konkurrenten für Sahin um einen der beiden Plätze im zentralen Mittelfeld der Schwarz-Gelben.

Tuchel spielt Problem-Personalie herunter

Die Handschrift des Trainers ist klar erkennbar. Tuchel setzt auf schnelle, junge und hungrige Spieler - einige Akteure, die vor gut einem Jahr unter Jürgen Klopp noch zu den Stammkräften zählten, finden sich unter Tuchel im besten Fall noch auf der Bank wieder oder fallen wie Sahin und Neven Subotic vollends durchs Raster und müssen sich mit einem Platz auf der Tribüne abfinden. Dass sich beide mit 28 und 27 Jahren eigentlich im besten Fußballeralter befinden, spielt dabei keine Rolle.
Noch möchte der Trainer das Thema Sahin nicht zu hoch kochen. In der Länderspielpause verwies Tuchel darauf, dass sich der türkische Nationalspieler nach dem verlängerten EM-Urlaub noch nicht wieder in Bestform befindet. "Er hat noch Nachholbedarf in Sachen Athletik und Tempohärte", erklärte Tuchel und spielte die Problem-Personalie herunter:
Das ist noch kein Härtefall.
Sahin selbst schweigt zu seiner Situation. So ist es Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der den Sahin-Fürsprecher gibt und im Interview mit der "Funke Mediengruppe" durchaus von diesem "Härtefall" spricht. Einen Verkauf im Sommer hatte der BVB-Boss noch als "Ultima Ratio" bezeichnet und eine Lanze für den im Januar 2013 mit großem Hallo aus Madrid zurückgeholten Sahin gebrochen:
Das wäre nicht gut, weil Nuri ein Eigengewächs ist, ein Spieler, an dem wir hängen, weil er so ein anständiger Kerl und großartiger Fußballer ist.
Vielleicht wäre die letzte mögliche Lösung jedoch für beide Seiten der einfachere Weg gewesen. Denn so mag Sahin zwar weiter ein "anständiger Kerl" bleiben, aber die Chancen zu zeigen, dass er auch ein "großartiger Fußballer" ist, stehen in seiner bereits zwölften Saison als Profi eher schlecht.
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