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Taktik-Check FC Bayern - RB Leipzig: Darum ärgert der Aufsteiger den Meister

Luca Baier

Update 21/12/2016 um 07:33 GMT+1 Uhr

Bevor es in die Winterpause geht, kommt es zum Spitzenspiel zwischen dem FC Bayern und RB Leipzig. Während der Rekordmeister zwar tabellarisch, aber nicht immer spielerisch auf Kurs ist, haben die Aufsteiger die Bundesliga mit ihrem Powerfußball im Sturm erobert. Eurosport.de analysiert vor dem Gipfeltreffen, warum Leipzig auch in München besteht.

Taktik-Check vor der Partie des FC Bayern gegen RB Leipzig

Fotocredit: Eurosport

Nach dem durchwachsenen Spiel beim SV Darmstadt 98 hob Mats Hummels verbal den Zeigefinger und forderte eine klare Steigerung. "Eine ordentliche Leistung wird gegen Leipzig in dieser Form sicherlich nicht reichen", sagte der Innenverteidiger mit Blick auf das Spitzenspiel (ab 20:00 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de) gegen das Leipziger Sensationsteam.

Bayern noch nicht auf der Höhe

Der ehemalige Dortmunder liegt vollkommen richtig. Der FC Bayern hat sich unter seinem neuen Trainer noch nicht so zurechtgefunden wie erwartet. Seit Saisonbeginn gab es nur wenige Spiele, in denen man vollkommen überzeugen konnte.
Defensiv fehlt es den Münchenern aufgrund der taktischen Ausrichtung unter Ancelotti noch häufig an Zugriff, die gewohnte Dominanz kann so nicht erreicht werden.
Zuletzt gab es zwar – bedingt durch die veränderte Rolle von Thomas Müller – offensiv Verbesserungen, dennoch müssen die Bayern auf der Hut sein. Denn gerade gegen starke Gegner wie Borussia Dortmund oder Atlético Madrid offenbarten sich die Anpassungsprobleme an den neuen Spielstil.

Achtung, Pressing! Opfer Alonso?

Anders sieht es bei RB Leipzig aus. Zwar gab es auch im Osten einen Trainerwechsel, dafür wurde der gewohnte Stil beibehalten. Pressing, Gegenpressing und schnelles Vertikalspiel sind auch in der höchsten deutschen Spielklasse die prägenden Elemente im Leipziger Spiel .
Da das Positionsspiel der Bayern noch stottert, könnte das frühe Attackieren des Aufsteigers mehr als nur nervig werden. Besonders Xabi Alonso ist unter Druck sehr fehleranfällig, bei der aktuellen Raumaufteilung fehlen durch die unpassenden Abstände zwischen den Spielern sowohl Anspielstationen als auch Absicherungen. Gut möglich also, dass der Spanier von Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl als "Pressingopfer" ausgemacht wird.

Geschwindigkeit als Schlüssel

"Wir spielen hier nicht elfmal Eins-gegen-Eins, sondern einmal Elf-gegen-Elf", sagte Hasenhüttl auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. Ziel des Aufsteigers wird es sein, sehr kleine Abstände zwischen den einzelnen Spielern und Mannschaftsteilen zu halten, sodass es gegen den Ball nicht zum Eins-gegen-Eins kommt. Dort können die Weltklassespieler der Bayernoffensive natürlich immer für Gefahr sorgen.
Mit dem Ball wird es für Leipzig hingegen sehr wichtig sein, die direkten Duelle zu forcieren. Bedingt durch den Ausfall von Jérôme Boateng geht den Bayern in der Defensive etwas das Tempo ab, Hummels und Javi Martínez sahen in der Vergangenheit gegen schnelle Spieler wie Timo Werner schon des Öfteren nicht ganz glücklich aus.
Weil die Münchener sich nach Ballverlusten nun eher zurückziehen anstatt wie unter Guardiola direkt ins Gegenpressing zu gehen, können Leipzigs Mittelfeldspieler Tempo aufnehmen und auf die Abwehrkette zulaufen. Finden Werner, Poulsen, Forsberg und Co. das richtige Timing beim Starten ihrer Laufwege zwischen Innen- und Außenverteidigern, wird Manuel Neuer wohl viel Arbeit bekommen.
Eurosport-Check: Bayerns Platzierung täuscht etwas über die gezeigten Leistungen in dieser Saison hinweg. Die Mannschaft ist noch nicht ganz im Ancelotti-Fußball angekommen und könnte gerade gegen die aggressiven, laufstarken Leipziger Probleme bekommen. Gelingt es der Mannschaft von Ralph Hasenhüttl, ein möglichst chaotisches Spiel mit vielen Richtungswechseln zu provozieren, dürften sie sogar die Nase vorne haben.

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