Borussia Dortmund suspendiert Ousmane Dembélé

VonSID

Update 11/08/2017 um 12:40 GMT+2 Uhr

Borussia Dortmund hat Jungstar Ousmane Dembélé nach dessen Eskapaden rund um den zunächst geplatzten Millionen-Transfer zum FC Barcelona vorläufig suspendiert und mit einer Geldstrafe belegt. Der französische Nationalspieler hatte am Donnerstag unentschuldigt beim Training gefehlt. Der 20-Jährige habe sich "offenbar bewusst zu diesem Schritt entschieden", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc.

Ousmane Dembélé

Fotocredit: Getty Images

"Wir haben den Spieler in Absprache mit dem Trainer zunächst bis nach dem Pokalspiel am Wochenende vom Trainings- und Spiel-Betrieb suspendiert", sagte Zorc. Zusätzlich belegte der Verein den Franzosen mit einer saftigen Geldstrafe. Nach Informationen der "Bild" liegt der Betrag "im unteren sechsstelligen Bereich".
Dembélé halte sich indes "entgegen anderslautender Berichte in Dortmund auf", so Zorc weiter. Zunächst hatte es Spekulationen gegeben, der Franzose sei bereits auf dem Weg nach Spanien.
Dembélé hatte mit seinem Fehlen am Mittag für reichlich Verwirrung beim BVB gesorgt, woaufhin Trainer Peter Bosz erklärte:
Wir haben versucht, ihn zu erreichen und hoffen, dass nichts Schlimmes passiert ist.
Derweil bestätigte der BVB Transfer-Verhandlungen mit Barca, allerdings sei es nicht zu einer Einigung gekommen. "In diesem Gespräch haben die Vertreter des FC Barcelona ein Angebot unterbreitet, welches nicht dem außerordentlichen fußballerischen und sonstigen Stellenwert des Spielers und auch nicht der derzeitigen wirtschaftlichen Marktsituation des europäischen Transfermarktes entsprach", schrieb der BVB.
Die Ablösesumme für Dembélé soll zwischen 120 und 150 Millionen Euro liegen.
Ein neues Angebot von Barca liege derzeit nicht vor, ließen die Dortmunder verlauten, deshalb sei "mit einem Transfer des Spielers zum FC Barcelona nicht zu rechnen und dieser aktuell nicht überwiegend wahrscheinlich".

Mit Streik den Wechsel erzwingen?

Jungstar Dembélé will seinen Millionen-Wechsel daher offenbar mit einem Streik provozieren, anders lässt sich das Fernbleiben vom Training kaum erklären. Ob die Aktion des 20-Jährigen eine direkte Reaktion auf den Abbruch der Verhandlungen war, blieb zunächst offen. Die Antwort des BVB war jedenfalls eindeutig. Einen Gefallen wird sich Dembélé mit seinem harten Kurs kaum getan haben.
Ganz überraschend kommt Dembélés Reaktion indes nicht. Das Toptalent war schon 2015 in Rennes nach dem gescheiterten Wechsel zu RB Salzburg mit einem ähnlichen Verhalten aufgefallen. "Er wollte nicht mehr trainieren. Am 31. August schickte er eine SMS: 'Ich gehe nach Senegal, ich bin mit dem Fußball fertig, ihr kotzt mich an'," erzählte Mikaël Silvestre, Sportdirektor in Rennes, damals der "L'Equipe".
Ob Dembélés Abwesenheit beim Training der Borussia allerdings mit dem Werben des FC Barcelona zusammenhängt, ist offen. Auf die entsprechende Frage entgegnete Bosz: "Das kann ich nicht sagen." Die Abstinenz des Jungstars wirft auf jeden Fall viele Fragen auf.

Transferpoker spitzt sich zu

In den letzten Tagen hatte sich der Transferpoker um Dembélé immer weiter zugespitzt. Barcelona sucht einen Ersatz für den brasilianischen Superstar Neymar, der für 222 Millionen Euro Ablöse zu Paris St. Germain gewechselt war.
Youngster Dembélé war in der vergangenen Saison zum Volltreffer bei den Borussen avanciert. Der pfeilschnelle Offensivspieler wurde zum Publikumsliebling im Signal Iduna Park und war Wegbereiter zahlreicher Dortmunder Treffer. 10 Tore und 21 Vorlagen in der ersten Pflichtspielsaison in Deutschland waren eine Ansage und eine Empfehlung für noch höhere Aufgaben.
So ist also Dembélé endgültig in den Fokus des FC Barcelona gerückt. Er würde eine große Lücke in den Kader der Schwarz-Gelben reißen, auch wenn Bundesliga-Torschützenkönig Pierre-Emerick Aubameyang gehalten werden konnte. Der wichtigste Torvorbereiter des Gabuners in der letzten Saison war jedoch Ousmane Dembélé...

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