Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Bundesliga: HSV siegt im Abstiegskrimi gegen Wolfsburg

Jan Niestegge

Update 28/04/2018 um 18:46 GMT+2 Uhr

Der Hamburger SV macht dank des 3:1-Sieges (2:0) im Krimi beim VfL Wolfsburg den Abstiegskampf nochmal richtig spannend. Bobby Wood (43.) und Lewis Holtby (45.) trafen kurz vor der Pause, Luca Waldschmidt machte in der 93. Minute alles klar. Damit rücken die Hanseaten bis auf zwei Punkte an den Relegationsplatz heran. Für die "Wölfe" traf Josip Brekalo in der 78. Minute.

Lewis Holtby

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Alles oder nichts im Kampf um den Klassenerhalt: Im direkten Abstiegskracher zwischen dem VfL Wolfsburg und dem Hamburger SV brannte vor der Partie die Luft in beiden Lagern. Beide Nordklubs waren extrem heiß auf das Spiel. Wolfsburgs Daniel Didavi tönte vor dem Duell:
Mit einem Sieg können wir den HSV in die 2. Liga schießen - mehr Motivation geht nicht!
Selbst eingreifen durfte Didavi nicht - der Offensivmann der "Wölfe" nahm auf der Bank Platz. Von dort sah er eine rassige Partie mit zwei Mannschaften, die in den ersten 20 Minuten ihr gesamtes Potenzial abriefen und schnellen, zielstrebigen und guten Fußball spielten. Tore blieben in dieser Phase der Partie allerdings aus.
Als die Partie mit zunehmender Spieldauer abschwächte und es schon nach einem torlosen Unentschieden zur Halbzeit aussah, schlugen die Hamburger kurz vor der Pause zu. Nach einem klaren Foul von Josuha Guilavogui im Strafraum an Tatsuya Ito entschied Daniel Siebert auf Elfmeter. Bobby Wood übernahm die Verantwortung und brachte die Gäste in der 43. Minute in Führung.
Die "Rothosen" nahmen den Schwung des Treffers mit und legten in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs sogar noch nach. Nach einer feinen Flanke von Ito vom linken Flügel ließ Lewis Holtby den Ball am ersten Pfosten über den Scheitel rutschen und überwand Koen Casteels im Kasten der Wolfsburger - 0:2 zur Halbzeit.
Die "Wölfe" mussten im zweiten Durchgang antworten, fanden gegen defensiv strukturierte Hamburger allerdings keine Mittel - zudem hakte das eigene Kombinationsspiel gewaltig. Wenig Inspiration, keine willige Körpersprache. Die Gäste hatten dementsprechend wenig Probleme, die Hausherren vom eigenen Tor fernzuhalten.
Erst 20 Minuten vor dem Ende erhöhten die Wolfsburger die offensive Schlagzahl, setzten die Hamburger zunehmend unter Druck. In der 78. Minute zappelte der Ball schließlich im Netz. Der eingewechselte Josip Brekalo zog einen Freistoß aus halblinker Position flach in die Gefahrenzone, Julian Pollersbeck blieb lange stehen, spekulierte auf einen Abnehmer und kam dann nicht schnell genug runter - Tor.
Nach diesem Treffer setzten die "Wölfe" in den Schlussminuten alles auf eine Karte - es entwickelte sich eine heiße Auseinandersetzung, in der die Hamburger immer wieder zu guten Kontergelegenheiten kamen. In der Nachspielzeit wurde der eingewechselte Luca Waldschmidt im Strafraum gefoult. Elfmeter für die Gäste. Filip Kostic trat an, scheiterte jedoch an Casteels. Im Nachschuss war dann aber Waldschmidt zur Stelle und schoss zum 1:3-Endstand ein.

Die Stimmen:

Christian Titz (Trainer Hamburger SV): "Das war ein zerfahrenes Spiel zu Beginn, und wir sind froh, dass wir kurz vor der Pause noch die beiden wichtigen Tore erzielen konnten. Dann haben wir das Spiel wieder unnötig spannend gemacht. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, es ging für beide Mannschaften um enorm viel - zum Glück hatten wir das bessere Ende für uns."
Lewis Holtby (Hamburger SV): "Ich habe Spaß am Fußball, der Trainer vertraut mir, ich vertraue dem Trainer und der Mannschaft und so, wie wir Fußball spielen und agieren, macht es für jeden Spaß und uns erfolgreich. Dass ich so oft treffe, ist schön. Wir sind noch lange nicht tot."
Bruno Labbadia (Trainer VfL Wolfsburg): "Wir müssen uns natürlich bewusst sein, dass jetzt Kritik kommt, und wir liegen ein Stück weit am Boden. Aber wir haben es immer noch in der eigenen Hand, wir müssen so schnell wie möglich wieder aufstehen."
Kuba (VfL Wolfsburg): "Ich habe keine Angst. Das ist Fußball und da muss man alles so nehmen wie es ist. Das was wir machen können ist, uns diese Woche richtig gut vorzubereiten - ich weiß, das ist jede Woche so, aber man muss positive Gedanken haben, vor allem in solch einer Phase, in der wir uns befinden. Ich glaube und hoffe, dass wir es schaffen werden."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: This is Abstiegskampf

Der Schlussspurt in der Bundesliga könnte nicht spannender sein - im Tabellenkeller herrscht ein wahrer Thriller um den Platz am rettenden Ufer. Der 1. FC Köln strich bereits die Segel und geht den harten Weg in die 2. Bundesliga an, der zweite direkte Absteiger steht allerdings noch längst nicht fest. Dadurch, dass der Hamburger SV den Dreier perfekt machte, wird es in den letzten beiden Partien so richtig heiß. Ein wahrer Abstiegskampf mit Hamburg, Wolfsburg, Mainz und Freiburg in den Hauptrollen - Topbesetzung.

Die Statistik: 5

In der vergangenen Saison avancierte Waldschmidt mit einem ganz wichtigen Treffer zum Helden im Abstiegskampf, in dieser Spielzeit könnte Holtby diese Rolle übernehmen. In den vergangenen fünf Bundesligaspielen erzielte der Mittelfeldmann vier Treffer. Vom Bankwärmer zum Feuerwehrmann - wenn es denn klappt mit dem Last-Minute-Klassenerhalt.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung