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BVB: Stöger, Batshuayi, Reus, Götze, Schürrle sind die größten Baustellen

Marc Hlusiak

Update 15/03/2018 um 18:46 GMT+1 Uhr

Borussia Dortmund baut aktiv an seiner Zukunft. Die Vertragsverlängerung von Marco Reus (bis 2023) ist das Fundament eines BVB-Teams, das auch in der Bundesliga wieder ganz oben angreifen soll. Doch auf dem Weg zurück zum Bayern-Jäger Nummer eins gibt es noch einiges zu tun. Das sind die größten Baustellen des BVB.

BVB-Mannschaftsfoto vor dem Europa-League-Hinspiel gegen den FC Salzburg

Fotocredit: Imago

Die Vertragsverlängerung bei Heimatverein Borussia Dortmund war für Marco Reus kein Schnellschuss. Mit mittlerweile 28 Jahren habe er sich "schon gut überlegt", was er "in den letzten fünf, sechs Jahren auf höchstem Niveau noch will", und entschied sich dann, sein ursprünglich 2019 auslaufendes Arbeitspapier um ganze vier Jahre zu verlängern.
Mit einem Augenzwinkern könnte man behaupten: Nun gut, dann will er eben nichts mehr erreichen in den letzten fünf, sechs Jahren, schließlich steht der BVB nach dem frühen Aus in der Champions League auch in der Europa League vor dem K.o. gegen den FC Salzburg. In der Bundesliga ist die erneute Qualifikation für die "Königsklasse" alles andere als ein Selbstläufer.
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Will endlich eine WM spielen: Marco Reus

Fotocredit: SID

Normalerweise verlassen Topstars den BVB nur so reihenweise, doch Reus ist Borusse, durch und durch. "Dortmund ist meine Heimat, der BVB ist mein Verein! Seit meiner Kindheit habe ich davon geträumt, in Schwarz und Gelb aufzulaufen und für diesen Klub zu spielen", wird Reus in einer Mitteilung des Vereins zitiert.

BVB: Ein Eckpfeiler allein reicht nicht

BVB-Sportdirektor Michael Zorc ergänzt:
Er ist der Eckpfeiler unserer Offensive und darüber hinaus ein prägendes Gesicht unseres Vereins.
Doch ein Eckpfeiler allein reicht nicht für ein stabiles Gebilde. Reus sagt:
Ich hoffe, dass wir die Saison auf einem Champions-League-Platz beenden. Dann müssen wir uns kontinuierlich gut aufstellen. Ich stehe da in einem guten Austausch mit Zorc und Watzke.
Eurosport.de nennt die BVB-Baustellen, die es jetzt zu beackern gilt.

1. Das Sturmzentrum

"Klar ist, dass wir uns auf dieser Position für die kommende Saison gut aufstellen werden." Wer genau ab Sommer 2018 der Mann in der Mitte beim BVB ist, weiß aber auch Zorc noch nicht. In jedem Fall dürfte das eine Frage sein, die ihn einiges an Schlaf und Nerven kosten wird.
Pierre-Emerick Aubameyang ist Geschichte, aktuell gehört das Sturmzentrum Michy Batshuayi, doch der muss Stand jetzt im Sommer zurück zum FC Chelsea. "Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn Michy bleibt", erklärt Reus der "Bild":
Er hat gezeigt, wie wichtig er für uns sein kann.
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Michy Batshuayi

Fotocredit: Getty Images

Das hat er. Insgesamt erzielte der Belgier schon sieben Tore in neun Pflichtspielen. Erst am Sonntag rettete er mit seinem Doppelpack den Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt. Die Vermutung liegt nahe, dass Batshuayi auch die langfristige 1-A-Lösung bei den Dortmundern ist.
Das Problem: Je mehr Tore Batshuayi in der Rückrunde schießt, desto mehr wird Chelsea für ihn verlangen. Ein zweischneidiges Schwert - auch wenn nach den Verkäufen von Aubameyang (70 Millionen Euro) und Ousmane Dembélé (bis zu 142 Millionen Euro) Geld für einen Spieler wie Batshuayi sicher da wäre.
Der 24.Jährige selbst hält sich aus der Thematik bislang vornehm heraus:
Ich fühle mich hier sehr wohl, aber das ist eine Sache zwischen Dortmund und Chelsea.

2. Das offensive Kumpeltrio

2014 noch hätte man für dieses Trio Haus und Hof verkauft. Marco Reus, Mario Götze und André Schürrle zusammen in einer offensiven Dreierreihe - tödlich! Doch 2014 ist eben nicht 2018.
Seit zwei fast zwei Jahren spielen die drei Kumpels jetzt schon zusammen in Dortmund, doch erst in den letzten Wochen standen sie auch gemeinsam auf dem Platz. "Das freut uns auch wirklich ganz besonders“, versichert Reus in einem Interview mit "Goal", fügt aber hinzu:
So etwas braucht ein bisschen Zeit. Nur weil man sich privat gut versteht, heißt das nicht, dass man sich deshalb auch auf dem Platz bombastisch versteht.
Eine ernüchternde Aussage, die aber von der Realität gestützt wird. Das Potential, das die drei in sich vereinen, wird derzeit nur zu einem Bruchteil ausgeschöpft.
Weder Götze noch Schürrle befinden sich momentan nahe an ihrem Leistungsmaximum, brauchen deutlich länger als Reus, um sich von Verletzung (Schürrle) und Krankheit (Götze) restlos zu erholen. Peter Stöger hat die Aufgabe, das Trio kollektiv in Topform zu bringen. Gelingt das bis zum Sommer nicht, könnte das Trio von den BVB-Bossen schnell wieder gesprengt werden.

3. Die Trainersituation

Und dann wäre da noch die Position des Cheftrainers. Wie Batshuayi im Sturmzentrum, steht auch Stöger aktuell nur bis Ende der Saison unter Vertrag. Der Österreicher betonte schon häufig, dass ihm das gut passe und er damit "überhaupt kein Problem" habe. Von Vereinsseite ließ Watzke mehrfach verlauten, dass Stöger, bei erfolgreicher Rückrunde, natürlich auch erster Ansprechpartner für die Zukunft sei.
Punktetechnisch liefert der gebürtige Wiener seit seiner Amtsübernahme. Unter Stöger verloren die Westfalen noch kein Ligaspiel (sechs Siege, fünf Unentschieden), doch spielerisch hakt es gewaltig.
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Peter Stöger (Borussia Dortmund vs. FC Augsburg)

Fotocredit: Getty Images

"Spielerisch stellen wir uns alle etwas anderes vor, das resultiert aus der Historie der vergangenen Jahre, und dann wird so etwas schnell zum Maßstab", warnt Reus seinen Trainer in gewisser Weise, verweist aber auf den Faktor Zeit:
Man muss sehen, dass jeder Trainer seine eigene Philosophie hat, und die muss er der Mannschaft erst beibringen. Stöger ist jetzt noch nicht so lange dabei, und es wird auch noch ein paar Spiele brauchen, bis wir seine Idee komplett verinnerlicht haben.
Dennoch: Spiele wie das 1:2 zuhause gegen den FC Salzburg oder das 1:1 bei Atalanta Bergamo in der Europa League werden Watzke und Zorc nur schwer verdauen können. Scheiden die Borussen am Donnerstag in Salzburg in der Europa League sogar aus, dürfte intern ein Strich unter die Personalie Stöger gemacht werden.
Da ist ja auch immer noch dieses Julian-Naglesmann-Gerücht…
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