Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

FC Bayern lässt RB Leipzig nach Orban-Rot keine Chance

Celine Jäntsch

Update 28/10/2017 um 23:26 GMT+2 Uhr

Drei Tage nach dem DFB-Pokal-Kracher hat der FC Bayern am 10. Bundesliga-Spieltag RB Leipzig ebenfalls geschlagen. Dieses Mal war das Ergebnis klarer. Am Ende eines einseitigen Spiels hieß es 2:0 (2:0) aus Sicht der Münchner. Die Tore erzielten James Rodríguez und Robert Lewandowski (38.). Zuvor hatte RB-Kapitän Willi Orban nach einem Foul an Arjen Robben Rot gesehen (13.).

Rot für Willi Orban

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Nur drei Tage nach der dramatischen DFB-Pokal-Partie traf der FC Bayern erneut auf RB Leipzig. Die Münchner hatten sich erst im Elfmeterschießen durchsetzen können – die Leipziger hielten in Unterzahl lange Zeit stark dagegen und haderten mit einigen Entscheidungen des Schiedsrichters. Dementsprechend explosiv war die Stimmung vor dem „Rückspiel“ in der Bundesliga. In der Allianz-Arena zeigten die Bayern von Beginn an, wer Herr im Hause ist. Kurz nach Anpfiff hatte David Alaba bei einem Distanzschuss eine gute Möglichkeit, sein Versuch wurde noch abgefälscht und ging rechts am Tor vorbei (3.). Auf der anderen Seite eilte Yussuf Poulsen seinem Gegenspieler Jerome Boateng nach einem langen Ball davon, wurde im Strafraum schließlich doch noch vom Nationalspieler eingeholt und konnte aus spitzem Winkel nur noch eine Ecke herausholen (7.).
Doch auch im weiteren Verlauf blieben die Münchner die gefährlichere Mannschaft. Nach einem deinen Zuspiel von Sebastian Rudy in die Schnittstelle der Leipziger Abwehr konnte sich Leipzigs Kapitän Willi Orban nur mit einem Foul gegen Arjen Robben behelfen – nachdem Schiedsrichter Daniel Siebert zunächst auf Gelb und Freistoß für Bayern entschieden hatte, wurde doch noch einmal der Videobeweis bemüht, welcher Siebert schließlich dazu bewegte, Orban mit Rot für eine Notbremse vom Platz zu stellen (13.). Es war bereits der vierte Platzverweis für Leipzig im fünften Duell mit dem FCB. Den anschließenden Freistoß von der Strafraumgrenze zirkelte Robben gefährlich in Richtung langes Eck, doch Peter Gulacsi im Tor der „Roten Bullen“ war zur Stelle (15.). Wenig später war er dann aber doch geschlagen: Robben und Rudy kombinierten sich sehenswert über die rechte Außenbahn, von wo aus der Niederländer in den Strafraum passte. Dort stand James Rodriguez ziemlich unbewacht und konnte aus elf Metern direkt mit links ins rechte untere Toreck einschieben (19.). Leipzig konnte sich in Unterzahl kaum noch befreien, die Bayern machten weiterhin Druck und konnten noch vor der Pause auf 2:0 erhöhen. Nach einem feinen Zuspiel von Javi Martinez tauchte Robert Lewandowski frei vor Gulacsi auf und schob lässig ins rechte untere Eck ein (38.). Seinen Treffer bezahlte Lewandowski allerdings schwer – nur wenig später musste der Pole mit Oberschenkel-Problemem ausgewechselt werden (45.). Für ihn brachte Jupp Heynckes Arturo Vidal.
Mit Bruma für Marcel Sabitzer wollte Ralph Hasenhüttl in der zweiten Halbzeit noch einmal für neue Impulse sorgen, der neue Mann prüfte mit einem flachen Schuss auch gleich einmal Sven Ulreich, allzu gefährlich war der Schuss von der Strafraumkante jedoch nicht (47.). Auf der anderen Seite traf Alaba nach einem schönen Zuspiel von Vidal nur das Außennetz (49.) Danach flachte die Partie jedoch deutlich ab. Keine der beiden Mannschaften riskierte noch etwas, die Bayern verwalteten das Ergebnis und auch die Leipziger schienen sich im Angesicht des kommenden Duells in der Champions League mit Porto schonen zu wollen und ließen zwar nichts mehr zu, ergaben sich aber auch ihrem Schicksal. So wurde es für den neutralen Zuschauer eine sehr zähe zweite Halbzeit, die Leipzig sogar nur mit acht Spielern beenden musste. Nach einem Foul an Thiago humpelte der unter der Woche vom Platz verwiesene Naby Keita verletzt vom Platz – Hasenhüttl hatte sein Wechselkontingent zu diesem Zeitpunkt bereits erschöpft (86.). So blieb es beim 2:0-Heimsieg für die Bayern.

Der Tweet zum Spiel:

Dank des Heimsieges gegen Leipzig und der Dortmunder Niederlage in Hannover übernehmen die Bayern erstmals in dieser Saison die Tabellenführung der Bundesliga.

Die Stimmen:

Jerome Boateng (FC Bayern München): "Wir haben sehr gut angefangen. Leipzig kriegt schnell eine Rote Karte, das ist natürlich unglücklich, aber wir haben in der ersten Halbzeit gut gespielt und machen zwei schnelle Tore. In der zweiten Halbzeit haben wir ganz schlecht gespielt, viel zu viel klein-klein und Ballverluste, das müssen wir besprechen, so geht das nicht. Es ist natürlich schon besorgniserregend, dass wir so viele verletzte Offensiv-Spieler haben, hoffentlich ist es bei Lewandowski nichts allzu schlimmes."
David Alaba (FC Bayern München): "Ich glaub, die frühe Rote Karte hat uns in die Karten gespielt. Dann gehen wir früh in Führung und dann ist es glaube ich sehr schwer, gegen uns zurückzukommen. Wir wollten eigentlich da weitermachen, wo wir in der ersten Halbzeit aufgehört haben, aber wir haben zu null gespielt, das hatten wir uns vorgenommen und haben denke ich verdient gewonnen."
Jupp Heynckes (Trainer FC Bayern München): "Meine Mannschaft hat es verstanden, das Spiel zu kontrollieren und clever zu gestalten. Wichtig war, dass wir defensiv gut stehen, dass wir kein Risiko eingehen und den Ball gut zirkulieren lassen. Natürlich hätten wir auch noch höheres Tempo gehen können, aber das ist mir in so einem Spiel nicht so wichtig, wir haben am Dienstag das nächste Spiel und da sind mir die drei Punkte wichtiger."
Diego Demme (RB Leipzig): "Wir haben uns natürlich viel vorgenommen, aber nach der Roten Karte und dem 1:0 war das Spiel dann so gut wie gelaufen. Ich denke, die Rote Karte ist vertretbar. Man hat immer noch die Hoffnung, dass man vielleicht durch einen Konter noch das 1:1 macht, aber mit dem 2:0 war das Spiel dann entschieden."
Ralph Hasenhüttl (Trainer RB Leipzig): "Es sind auf alle Fälle zu viele Platzverweise. Wir hätten eigentlich in der Halbzeit nach Hause gehen können, das Spiel war gelaufen. Wir haben in den Verwaltungsmodus geschaltet. Die Rote Karte war regelkonform. Kompliment an meine Mannschaft, sie hat danach getan was sie konnte, in der zweiten Halbzeit haben wir nichts mehr zugelassen, auch wenn der Gegner zwei Gänge zurückgeschaltet hatte."

Das fiel auf: Vidal als Stoßstürmer

Nach seiner Einwechslung für den verletzten Robert Lewandowski spielte Arturo Vidal auf einer ungewohnten Position – als Stoßstürmer. Dass er dafür nicht wirklich gemacht ist zeigte die zweite Halbzeit, in der sich die Bayern kaum noch Torchancen erzielen konnten. Besorgniserregend ist allerdings der langsame Schwund an Offensiv-Kräften im Kader des FC Bayern, der nach den Ausfällen von Thomas Müller, Franck Ribery und Lewandowski nun umbauen muss.

Die Statistik: 27

Die Bayern feiern gegen RB Leipzig einen neuen Vereinsrekord: Seit 27 Spielen sind sie nun in der Allianz-Arena ungeschlagen – eine solch lange Serie gelang zuletzt im alten Olympia-Stadion.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung