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Jupp Heynckes neuer Trainer beim FC Bayern München: Darum passt das

Johannes Mittermeier

Update 05/10/2017 um 13:11 GMT+2 Uhr

Jupp Heynckes feiert das Fußball-Comeback des Jahres. Der 72-Jährige wird offenbar zum vierten Mal Trainer beim FC Bayern München, bis Saisonende 2017/18, was als Entscheidung so unerwartet wie klug daherkommt. Der Triple-Sieger Heynckes kann Probleme lösen oder zumindest kaschieren - und er bringt Voraussetzungen mit, die einen schlingernden Klub in Bahnen lenken. Mia san Jupp. Das passt!

vJupp Heynckes beim Trple 2013 mit dem FC Bayern München

Fotocredit: Getty Images

Ein Kommentar von Johannes Mittermeier
Thomas Müllers Ärger. Franck Ribérys Trikotwurf. Robert Lewandowskis Interview. Schwache Spiele. Unzureichende Ergebnisse. Und schließlich: Carlo Ancelottis Entlassung. Der FC Bayern München im Herbst 2017, das war und ist eine kraklige Karikatur jenes Vereins, der vor vier Jahren das Triple holte.
Jetzt ist der Herbergsvater zurück, Jupp Heynckes übernimmt zum vierten Mal das Traineramt, als Übergang bis Saisonende. So unerwartet diese Entscheidung, so clever ist sie vom FC Bayern - weil Heynckes alle Voraussetzungen mitbringt, um einen (auf hohem Niveau) schlingernden Klub wieder Stabilität zu verleihen.
Heynckes wieder Bayern-Trainer? Eure Meinung:

Jupp Heynckes überwindet Gräben

Zuallererst genießt er Kredit, bei Bossen und Basis. Als einziger Coach in 117 Jahren Vereinsgeschichte, der drei Titel binnen einer Saison gewann, hat Heynckes weniger Erwartungsdruck als jeder andere, der Bayern übernommen hätte.
Keiner wird ihm verübeln, wenn er mit einer über dem Zenit zirkulierenden Mannschaft nicht den Fußball revolutioniert. Zu offenkundig sind die Schwachstellen im Bayern-Kader, wo ein Fitnessdefizit wohl das größte von vielen Problemen ist.
Heynckes wird durch eine väterliche, aber gleichermaßen autoritäre Art zwischenmenschliche Gräben überwinden; im Team, von Team zu Trainer, von Trainer zur Chefetage und nicht zuletzt zwischen Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge selbst. Die beiden Ober-Bayern liegen zu selten auf einer Linie.

FC Bayern braucht Ruhe und Souveränität

Den Kern der Mannschaft kennt Heynckes aus seiner FCB-Periode von 2011 bis 2013. Kein anderer könnte - den von Hoeneß anscheinend als Bedingung verankerten - Stallgeruch so mit Ruhe und Souveränität verbinden wie Heynckes. Und genau darum geht's ja nun in München: Ruhe und Souveränität.
Das Vakuum an Führungskraft wird Heynckes eher beheben können als jede externe Trainer-Variante. Die Bayern indes haben Zeit gewonnen, um bis Sommer 2018 die dann endgültige und zukunftsgerichtete Dauerlösung zu finden; vieles läuft auf Hoffenheims Julian Nagelsmann hinaus.
"Mia san Jupp!" Eine Identifikations- und Integrationsfigur fürs Stimmungsbild. Etwas Besseres hätte dem FC Bayern gar nicht passieren können.
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