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RB Leipzig zündet Offensiv-Feuerwerk gegen Hertha BSC

Tobias Forstner

Update 12/05/2018 um 18:44 GMT+2 Uhr

RB Leipzig hat am letzten Spieltag der Bundesliga ein wahres Offensivfeuerwerk gezündet und Hertha BSC mit 6:2 (3:1) besiegt. Damit erreichen die Bullen zumindest noch einen Europa-League-Platz.. Dayot Upamecano (2.), Ademola Lookman (8.), Jean-Kévin Augustin (22., 54.), Timo Werner (49.) und Bruma (82.) erzielten die Treffer, Vedad Ibisevic und Salomon Kalou (64.) verkürzten für Hertha.

Leipzig zündet Offensiv-Feuerwerk gegen Hertha

Fotocredit: Eurosport

So lief das Spiel:

Den Zuschauern wurde in den Anfangsminuten ein Offensiv-Spektakel geboten. In den ersten acht Minuten fielen drei Treffer.
Den Anfang machten die Gäste: Kevin Kampl beförderte einen Eckball von rechts hoch an den Elferpunkt, wo Dayot Upamecano viel höher als Mathew Leckie sprang und links oben zum 1:0 einnickte (2.). Kurz darauf zappelte es wieder nach einer Ecke: Standard-Spezialist Marvin Plattenhardt schlug von rechts in den Fünfer, wo Vedad Ibišević sich im Duell gegen Ibrahima Konaté nach unten duckte und zum 1:1 in die rechte untere Ecke köpfte (4.). Lediglich vier Minuten später stellten die Sachsen den knappen Vorsprung wieder her: Bald-Liverpooler Naby Keïta passte aus dem Mittelfeld zu Timo Werner, der Ademola Lookman mit der Hacke bediente. Dieser nahm es links im Strafraum mit Peter Pekarík auf und schoss flach durch dessen Beine zum 2:1 ins kurze Eck.
Nach einer kurzen Phase, in der sich einiges zwischen den Boxen abspielte, passte Diego Demme zu Lookman, der mit dem Außenrist nach innen auf Jean-Kévin Augustin spielte. Der Franzose zog aus etwa 17 Metern flach ab. Dem Schuss fehlte es an Präzision, doch Keeper Rune Jarstein sah ganz schlecht aus, indem er den Ball zwar berührte, es aber nicht schaffte, den Einschlag zum 3:1 zu verhindern (22.).
Im Anschluss drückten die Leipziger weiter aufs Gaspedal, Hertha hingegen kam vergleichsweise nur noch selten zu nennenswerten Abschlüssen. RB hatte ein deutliches Chancenplus (8:4 Torschüsse) und etwas mehr Ballaktionen. BSC zweikampfstärker (60 Prozent gewonnene Duelle), leistete sich im Defensivbereich aber in den entscheidenden Situationen Unachtsamkeiten, was die "Bullen" eiskalt bestraften.
Gleiches Bild nach dem Seitenwechsel: RB war spielbestimmend und ermöglichte sich, mit zum Teil tollen Passstafetten, eine Vielzahl guter Möglichkeiten. Die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl feuerte im zweiten Abschnitt weitere neun Torschüsse ab, die Berliner hingegen, wie bereits vor dem Pausentee, vier. Vor allem die Leipziger Offensive war kaum zu stoppen, so dauerte es nicht lange bis Jarstein erneut hinter sich greifen musste.
Werner ging mit gestrecktem Bein in den Zweikampf mit Salomon Kalou, wodurch sich der deutsche Nationalstürmer den Ball eroberte. Er bediente Augustin, der seinen Passgeber links schickte. Werner drang in die Box ein, wo Vladimír Darida die Innenbahn aufmachte. Der 22-jährige Stuttgarter nutzte das aus, lief einige Schritte Richtung Zentrum und schoss flach zum 4:1 ein (49.). Die Herthaner beschwerten sich nach dem Tor zu Recht bei Referee Sven Jablonski. Dieser nahm den Treffer allerdings nicht zurück. Auch der Video-Assistent griff nicht ein.
Es dauerte fünf Minuten, bis Leipzig auf 5:1 stellte: Demme passte im Mittelfeld zu Lukas Klostermann, der Lookman am Strafraumrand bediente. Der englische U21-Nationalspieler passte zu Augustin in die linke Sechzehnerhälfte, wo er ins lange Eck zirkelte. Die "Alte Dame" agierte großteils abwartend, kam allerdings immer wieder einmal zu guten Möglichkeiten. So auch in der 64. Minute: Plattenhardt flankte von links mustergültig ins Strafraumzentrum, wo Kalou aus sechs Metern auf 2:5 verkürzte.
Den Schlusspunkt setzte der portugiesische Joker: Augustin wurde rechts im Strafraum bedient und zog aus etwas spitzem Winkel direkt flach ab. Jarstein klärte per Fußabwehr zur Ecke. Über Umwege kam Bruma links, knapp im Sechzehner, an den Ball und schlenzte sehenswert zum 6:2-Endstand hoch ins lange Eck (82.). Der Auswärtssieg ist hochverdient.
Die Leipziger lösten ihre Aufgabe hervorragend, da Leverkusen und Hoffenheim aber nicht verloren, verpassten sie die Königsklasse. Auch in der zweiten Bundesliga-Saison ihrer noch jungen Vereinsgeschichte qualifizierten sie sich für den internationalen Wettbewerb. Diesmal reicht es durch Rang sechs für die Europa League. Hertha hingegen beendete die Spielzeit im Tabellenmittelfeld (Platz zehn).

Die Stimmen:

Pál Dárdai (Trainer Hertha BSC): "Also erstmal Respekt an die Mannschaft, dass wir dieses Jahr nicht einmal die Gefahr gehabt haben, abzusteigen. Das war eine riesen, riesen Arbeit dieses Jahr. Natürlich haben wir gesagt: Schönes Wetter, viele Zuschauer, viele Tore - aber leider sind die nicht auf unserer Seite gefallen."
Michael Preetz (Geschäftsführer Sport Hertha BSC): "So unmittelbar nach dem Spielschluss können wir uns - oder ich zumindest - nicht freuen über den Ausgang. Das ist ja klar. Wir haben in der letzten Saison zum letzten Spieltag sechs Stück gekriegt und diese Saison auch. Das trübt so ein bisschen den Eindruck, kurz nach Spielende - das muss man klar sagen. Und das ist schon schade, weil es richtig ist, dass es unter dem Strich eine sehr ordentliche Saison war für uns."
Ralph Hasenhüttl (Trainer RB Leipzig): "Die Mannschaft hat eindrucksvoll bewiesen, was in ihr steckt und losgelegt wie die Feuerwehr. Heute hat niemand auch nur eine Sekunde gezweifelt, dass wir dieses Spiel nicht gewinnen. Wir haben nach vorne die Aktionen geliefert, für die wir stehen. Es ist immer wieder toll, mit den Fans zusammen zu feiern. Es sind diese Momente, für die wir das ganze Jahr arbeiten. Die Freude heute ist nicht weniger groß als letztes Jahr. Wir wissen genau, was es für uns heißt, wieder international dabei sein zu dürfen."

Der Tweet zum Spiel:

Gut erkannt! In der Vorsaison setzte es im Berliner Olympiastadion eine 2:6-Klatsche gegen Bayer 04 Leverkusen.

Das fiel auf: Motivation gegen den Nullpunkt

Herthas Mitchell Weiser, der nach der Saison zu Leverkusen wechselt, stand nicht im Kader. Auf die Frage Dárdais, ob er gegen RB spielen wolle, antwortete der ehemalige Münchner im Vorfeld der Begegnung laut dem ungarischen Trainer mit "Hmm, weiß ich nicht."

Die Statistik: 144

Die Heimstätten beider Vereine trennen nur 144 Kilometer Luftlinie. Eine geringere Entfernung gibt es für Hertha und Leipzig in der Bundesliga nicht. Viel Zeit bleibt RB also nicht, um den Saisonabschluss ausgiebig auf der Rückfahrt zu feiern.
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