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VfL Wolfsburg nach Debakel gegen Leipzig vor dem Abstieg

Tobias Forstner

Update 05/05/2018 um 22:47 GMT+2 Uhr

Der VfL Wolfsburg muss mehr denn je um den Klassenerhalt zittern. Das Team von Trainer Bruno Labbadia verlor am 33. Spieltag mit 1:4 (0:2) gegen RB Leipzig und hat als 16. drei Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Ademola Lookman (24./52.), Timo Werner (34.) und Jean-Kevin Augustin (63.) erzielten die Treffer für RB, Daniel Didavi gelang der einzige Treffer für die Gäste.

Trauer beim VfL Wolfsburg

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Die Gäste starteten vielversprechend und tauchten in den Anfangsminuten einige Male in der Gefahrenzone auf. Ihre Abschlüsse waren allerdings harmlos und stellten Keeper Péter Gulácsi vor keine Probleme. Nach der besten "Wölfe"-Phase bestimmten die Leipziger das Geschehen und kombinierten sich vor allem über Jean-Kévin Augustin vor das gegnerische Tor. Bruno Labbadias Elf ließ in der Defensive relativ häufig Lücken aufkommen, was die Sachsen eiskalt bestraften und den Ball dreimal im VfL-Kasten unterbrachten. Den Anfang machte die Leihgabe vom FC Everton: Augustin wurde in der linken Sechzehnerhälfte, kurz vor der Grundlinie, von Bernardo bedient und schob flach nach innen, wo Josuha Guilavogui zu weit von Ademola Lookman entfernt war. Der 20-jährige Engländer drückte den Ball aus kurzer Distanz zum 1:0 über die Linie. Augustins Treffer in der 31. Minute zählte aufgrund einer Abseitsposition nicht. In der 34. Minute bediente Timo Werner Augustin, der von rechts auf seinen Passgeber ablegte. Felix Uduokhai traf den Ball nicht, sodass Werner aus zwölf Metern zum 2:0 in die rechte Ecke schoss.
Labbadia stellte nach dem Seitenwechsel von Dreier- auf Vierer-Abwehrkette um. Für Innenverteidiger Robin Knoche kam Landry Dimata, der als zweite Spitze neben Divock Origi agierte. Die Halbzeitansprache des VfL-Trainers fruchtete scheinbar, denn die "Wölfe" kamen mit frischem Wind aus der Kabine und verkürzten schnell auf 1:2. Renato Steffen flankte von links in die Box, wo Daniel Didavi direkt abzog. Dayot Upamecano fälschte den Ball leicht ab, sodass Gulácsi den Einschlag nicht verhindern konnte. Lediglich fünf Minuten später führte ein individueller Fehler allerdings zum dritten Leipziger Treffer: Uduokhai versuchte zu Keeper Koen Casteels zurückzuspielen, doch sein Pass geriet zu kurz. Werner zündete den Turbo, nahm den Ball auf und bediente Lookman, der in den linken Sechzehnerhälfte flach zum 3:1 traf. Von den Gästen war nun offensiv nicht mehr viel zu sehen. In der 63. Minute passte Werner zu Diego Demme, der klasse in den Lauf von Augustin spielte. Dieser zog aus 16 Metern ab und netzt links unten wuchtig zum 4:1-Endstand ein. Nach dem fünften Tor der Partie wurde Auslaufen auf hohem Niveau geboten.
Wolfsburg verbleibt auf dem 16. Platz. Da Freiburg (1:3 in Gladbach) und Hamburg (0:3 bei Eintracht Frankfurt) ebenfalls verloren, ist für den Meister der Saison 08/09 am letzten Spieltag sowohl der Klassenerhalt, die Relegation als auch der direkte Abstieg möglich. Leipzig hingegen verkürzte den Rückstand auf die Champions-League-Ränge auf zwei Punkte. RB muss kommendes Wochenende bei Hertha BSC ran, der VfL empfängt den 1. FC Köln.

Die Stimmen:

Kevin Kampl (RB Leipzig): "Wir haben auch in der Höhe verdient gewonnen. Wir sind als Team aufgetreten und haben es zusammen durchgezogen. Es war ein sehr emotionales Spiel - für die Fans, für Domme Kaiser und auch für mich."
Dominik Kaiser (RB Leipzig): "Es war großartig, von Beginn an zu spielen und das Team als Kapitän aufs Feld zu führen. Doch am Größten ist natürlich die Freude über den Sieg, den wir mit viel Spirit als Mannschaft erreicht haben. Es bedeutet mit verdammt viel und macht mich stolz, wie mich die Fans und auch meine Jungs bei der Auswechslung gefeiert haben. Jetzt fahren wir alle gemeinsam nach Berlin und können dort unser großes Ziel Europapokal klarmachen."
Maximilian Arnold (VfL Wolfsburg): "Wir haben ganz gut angefangen, die ersten 20 Minuten, denke ich, waren wir sehr präsent, haben wir Leipzig weggehalten vom Tor. Und dann, ja, so nach 20 bis 25 Minuten, dann lassen wir uns immer mehr hintenreindrücken. Und dann kassieren wir natürlich gleich ein Gegentor und dann ist es sehr, sehr schwer für uns in der jetzigen Situation."
Ralph Hasenhüttl (Trainer RB Leipzig): "Wir wirkten anfangs sehr unsicher, aber wir haben auf unsere Umschaltmomente gewartet. Besonders die Effektivität vorm Tor war heute der Unterschied zu den letzten Wochen. Wir haben uns mit vier Toren belohnt - das tut gut!"
Bruno Labbadia (Trainer VfL Wolfsburg): "Wir sind top herausgekommen, haben dann aber zu wenig Kapital aus dem Ballgewinn geschlagen. Bei Leipzig besteht immer die Gefahr, in den Konter zu laufen. Leider hat Leipzig seine Qualitäten dann auch ausgespielt."

Der Tweet zum Spiel:

Herzlichen Glückwunsch! Der slowenische Nationalspieler äußerte sich nach dem Spiel wie folgt: "Ich bin in der Nacht nach Hause nach Solingen gefahren und heute Vormittag dann nach der Geburt wieder zurück, weil ich unbedingt spielen und den Jungs helfen wollte. Jetzt geht’s direkt zu meiner kleinen Familie."

Das fiel auf: Gänsehaut-Moment auf Leipziger Seite

Dominik Kaiser stand etwas überraschend in der Startaufstellung. In der 89. Minute wurde er bei seinem letzten Heimspiel für RB unter Standing Ovations ausgewechselt. Er verlässt Leipzig nach knapp sechs Jahren am Ende der Saison. Der 29-Jährige kickte bereits in der Regionalliga für die "Bullen" und war bei allen Aufstiegen dabei. Nächste Woche bekommt er am Sonntag sein Abschiedsspiel.

Die Statistik: 5

Nach fünf sieglosen Pflichtspielen gewann RB wieder. Somit ist die längste Durststrecke der Leipziger im Profibereich beendet.
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