Bundesliga | Nach Hummels-Transfer ist Dortmund (Stand jetzt) besser als Bayern
Update 20/06/2019 um 16:14 GMT+2 Uhr
Weltmeister Mats Hummels wechselt ein zweites Mal von Bayern München zu Borussia Dortmund. Bis zu 38 Millionen Euro kostet der ehemalige BVB-Kapitän und wird damit zum Rekordtransfer seines Klubs, der damit ein Zeichen in Richtung des amtierenden Meisters sendet. Dortmund meint es mit der Meisterschaft bitterernst und hat zu diesem frühen Zeitpunkt die Nase vorn. Ein Kommentar.
Zwei Punkte betrug der Rückstand einer blutjungen BVB-Mannschaft auf den FC Bayern am Ende der vergangenen Saison. Zwei Punkte fehlten zur Meisterschaft und der damit verbundenen Wachablösung an der Spitze der Bundesliga.
Zwei Punkte, die deutlich zum Ausdruck brachten, wie nah beide Vereine nach Jahren der Fernglasromantik wieder zusammengerückt waren.
Ziemlich genau einen Monat nach Saisonschlusspfiff ist Zeit für den nächsten Kräftevergleich. Ohne lange Umschweife bleibt festzuhalten: Borussia Dortmund hat die Lücke zum Rekordmeister geschlossen. Vergleicht man beide Kader am Tag des vollzogenen Hummels-Transfers, ist der BVB sogar vorbeigezogen.
Dortmund arbeitet zielstrebig und konsequent
Diese steile These muss man belegen, ich weiß. Versuchen wir es also: Das Führungsquintett des BVB hat bislang herausragende Arbeit geleistet. Hans-Joachim Watzke, Michael Zorc, Lucien Favre, Sebastian Kehl und Matthias Sammer haben die Schwachstellen des Kaders identifiziert, angesprochen und behoben. So ist mit Hummels der benötigte Defensivleader mit Titelkampferfahrung und ausgeprägten Kopfballfähigkeiten verpflichtet worden.
Aus Hoffenheim holte man den besten deutschen Linksverteidiger Nico Schulz – ein Upgrade über Abdou Diallo, Achraf Hakimi und Marcel Schmelzer. Thorgan Hazard ist ein ansprechender Ersatz für Christian Pulisic und Julian Brandt dürfte mit seinen herausragenden Qualitäten zum Königstransfer werden. Allein die Verpflichtung des Nationalspielers bietet Trainer Favre neue taktische Möglichkeiten.
Und die Bayern? Die befinden sich mitten in einem (derzeit etwas stockenden) Umbruch. In Arjen Robben, Franck Ribéry und Rafinha sind drei altgediente Spieler weg. Sie waren zwar in die Jahre gekommen. Trotzdem stabilisierten sie das Mannschaftsgefüge, auch in der Kabine. Auch James Rodríguez ist in Zukunft kein Münchner mehr. Obendrein hat der Rekordmeister mit Mats Hummels den vielleicht besten eigenen Innenverteidiger der vergangenen Rückrunde an den ärgsten Konkurrenten abgegeben.
Die Innenverteidigung steht vor dem wahrscheinlichen Abgang von Jérôme Boateng noch ziemlich unfertig da. Die Neuzugänge Lucas Hernández und Benjamin Pavard müssen erstmal wieder fit werden oder beweisen, dass sie auf Bayern-Niveau performen können. Weiter vorne stagnieren die angedachten Verpflichtungen von Leroy Sané und Timo Werner. Die Mannschaft gleicht derzeit einer Baustelle. Noch… Denn natürlich haben die Bayern noch genug Zeit, den Vorsprung des BVB aufzuholen.
Erst am 3. August steht der erste Kräftevergleich mit der Borussia an – der Supercup in Dortmund. Borussia ist stärker als Bayern - Stand jetzt. Die Münchner müssen etwas tun. Ob es reicht, um wieder in die Pole Position zu kommen, wird eine der spannendsten Fragen dieses Sommers.
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