Bundesliga | RB Leipzig mit Nullnummer gegen den FC Augsburg

RB Leipzig war im ersten Abschnitt deutlich spielbestimmend. Die Sachsen hatten 67 Prozent Ballbesitz, konnten diesen aber selten in nennenswerte Strafraumszenen ummünzen, vor allem da der FC Augsburg in der Defensive das Zentrum schnell und geschickt verdichtete. RB kam siebenmal zum Abschluss, beförderte davon jedoch nur einen Schuss auf das Ziel. Der FCA fokussierte sich auf die Arbeit gegen den Ball und tauchte kaum im vorderen Drittel auf (null Torschüsse).

In den zehn Minuten vor dem Seitenwechsel hatte Ralf Rangnicks Elf ihre beste Phase. In der 37. Minute spielte Marcel Sabitzer per Hacke in die linke Sechzehnerhälfte zu Marcel Halstenberg, der auf Matheus Cunha querlegte. Dieser scheiterte aus etwa sieben Metern am parierenden Gregor Kobel.

Wenig später verlagerte Cunha die Seite mit einem hohen Ball auf Sabitzer, der von rechts an den zweiten Pfosten gab. Dort köpfte Timo Werner aus geringer Distanz und etwas Rücklage über den Querbalken (40.). Es ging torlos in die Pause.

Der zweite Durchgang glich 13 Minuten lang dem ersten: Leipzig dominierte, Augsburg stand sehr tief und strahlte keine Torgefahr aus. Mit der Einwechslung von Marco Richter, der in der 59. Minute für Sergio Córdova kam, änderte sich dies jedoch. Zwar waren die Leipziger weiterhin am Drücker, doch die Fuggerstädter erarbeiteten sich nun ebenfalls einige Torchancen.

Augsburg verteidigte in der Schlussphase teilweise mit einer Sechserkette und bot RB kaum Freiräume in den entscheidenden Positionen. Da es auf beiden Seiten vor allem an Präzision und Kaltschnäuzigkeit im Abschluss mangelte, blieb es beim 0:0. Der FCA blieb erstmals seit 14 Spielen ohne Gegentreffer.

Ralf Rangnick (Trainer RB Leipzig): "Es war das erwartet anstrengende Spiel. In der ersten Halbzeit haben wir viel zu viel quer gespielt, mit zu wenigen diagonalen Bällen. In der zweiten Halbzeit haben wir es etwas besser gemacht und hatten drei, vier richtig gute Möglichkeiten. Aber in entscheidenden Situationen hat uns das Glück und die Durchschlagskraft gefehlt."

Willi Orban (RB Leipzig): "Ein ärgerliches Ergebnis, denn es wären drei Punkte drin gewesen. Wir sind 90 Minuten angerannt, haben auch Räume gefunden - aber es hat dann die letzte Konsequenz gefehlt. Wenn es nach Standards nicht klappt, müssen wir wieder dahin kommen, auch aus dem Spiel heraus zu treffen. Positiv ist, dass wir erneut zu Null gespielt haben und defensiv sehr stabil standen."

Tyler Adams (RB Leipzig): "Augsburg hat defensiv sehr kompakt gestanden, wir haben es zu selten geschafft, die Defensive zu knacken. Dennoch gab es ein paar sehr gute Chancen, doch der Ball wollte einfach nicht rein."

Manuel Baum (Trainer FC Augsburg): "Wir sind mit dem Problem von zehn verletzten und zwei gesperrten Spieler hierher gekommen, deswegen haben wir uns für eine etwas defensivere Organisation entschieden. Unser Plan war klar: Wir wollten Leipzig nicht ins Spiel kommen lassen. Viel tiefer wie wir heute können wir gar nicht stehen. Wir hatten viel Glück, Leidenschaft, Kampfgeist und einen guten Torhüter. Unter diesen Vorzeichen muss ich meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen."

Augsburg punktete in dieser Spielzeit bereits gegen alle Vereine der Top Vier (Borussia Dortmund, FC Bayern München, RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach). In acht Partien fuhr der FCA sechs Zähler ein. Leipzig schaffte es als einziges dieser vier Teams nicht, die Fuggerstädter entweder in der Hin- oder in der Rückrunde zu besiegen (beide Partien endeten 0:0).

Leipzig schoss gegen Augsburg in der Bundesliga in insgesamt sechs Partien summiert sechs Tore. RB hat seiner Vereinsgeschichte gegen keinen derzeitigen Bundesligisten einen niedrigeren Toreschnitt. Gegen Dortmund erzielten sie ebenfalls 1,0 Treffer pro Spiel.