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FC Bayern München verpasst Sieg gegen den SC Freiburg durch Tor in der 89. Minute

Tim Neuenfeldt

Update 03/11/2018 um 20:55 GMT+1 Uhr

Lucas Höler hat dem SC Freiburg am 10. Bundesliga-Spieltag durch ein Tor in der 89. Minute ein 1:1 (0:0) beim FC Bayern München beschert. Neun Minuten zuvor hatte Serge Gnabry mit seinem ersten Tor für Bayern überhaupt zum vermeintlich fünften Pflichtspielsieg in Folge getroffen. Dann aber schockte Höler den spielerisch abermals auf ganzer Linie enttäuschenden Meister.

Serge Gnabry bei FC Bayern - Freiburg

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Niko Kovac bot nach der schweren Verletzung von Thiago entgegen seiner ursprünglichen Überzeugung erstmals Joshua Kimmich im zentralen Mittelfeld neben Renato Sanches auf. Dabei agierte der Nationalspieler überraschend nervös und leistete sich für ihn ungewöhnliche Fehlpässe in der Qualität und Quantität.
Nach einem schwungvollen Beginn folgte ebenso wie im Pokal der schnell Abfall. Erneut wirkte das Spiel der Bayern statisch und ausrechenbar. Einzig Arjen Robben und Serge Gnabry versuchten mit Tempodribblings für Unruhe in der sicher stehenden Freiburger Deckung zu sorgen, doch ihre Mannschaftskollegen gingen nur allzu selten auf die Ideen der Flügelspieler ein.
So blieben ein schwacher Abschluss von Robert Lewandowski nach herrlichem Zuspiel von Gnabry (38.) und ein Seitfallzieher von Robben (34.) die einzigen beiden Aufreger vor dem Freiburger Tor, die ohne Torjäger Nils Petersen selbst die Offensive fast komplett verweigerten. Die Quittung für den Auftritt der Bayern fiel hart aus. Zur Pause gab es ein gellendes Pfeifkonzert.
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Joshua Kimmich bei FC Bayern - Freiburg

Fotocredit: Getty Images

Nach dem Seitenwechsel waren es nicht etwa die Bayern, die einen Gang zulegten, vielmehr wurden die Gäste aus dem Breisgau mutiger. Tim Kleindienst brachte die Gäste sogar vermeintlich in Führung, stand bei seinem Kopfballtor jedoch hauchdünn im Abseits (55.).
Anschließend sprang Manuel Gulde der Ball unabsichtlich an die Hand. Felix Zwayer entschied nach Ansicht der Videobilder aber zurecht nicht auf Strafstoß und ließ weiterspielen 62.).
Gnabry, der mit Abstand auffälligste Akteur der Bayern, war es dann, der den FCB vermeintlich auf die Siegerstraße brachte. Mit einem dynamischen Antritt und trockenen Abschluss von der rechten Strafraumkante ins rechte untere Eck sorgte der Nationalspieler für erstmaligen Jubel in der Allianz Arena (80.).
Doch Freiburg ließ sich nicht beirren, glaubte wie schon das ganze Spiel über an seine Chance und wurde dafür belohnt. Lucas Höler drückte eine Flanke von Christian Günter vom linken Flügel über die Linie (89.), sorgte so dafür, dass der FC Bayern für einen erneut enttäuschenden Auftritt nach einigen Mogelwochen erstmals mit Punktverlusten bestraft wurde - und vor dem Duell beim BVB schon etwas mit dem Rücken zur Wand steht.

Die Stimmen:

Niko Kovac (Trainer Bayern München): "Wir haben gut begonnen, wir haben variabel gespielt, wir haben den Ball sehr gut laufen lassen. Wenn wir das 1:0 durch Lewy (Robert Lewandowski, d.Red.) machen, ist es sehr viel leichter. Die zweite Halbzeit war ein Anrennen. Wir sind natürlich enttäuscht. Es ist schon in den letzten fünf Spielen so, dass wir die Gegentore durch eine Flanke kassieren. Wir wurden bestraft, obwohl er Gegner nur einmal aufs Tor geschossen hat. Es ist Tatsache, dass wir es momentan nicht schaffen, unsere Chancen reinzumachen. 1:0, Bayern München, du spielt zu Hause - das müssen wir gewinnen. Dortmund ist weit weg, wir haben jetzt erst mal Athen."
Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen. Wir haben mit dem Gegenpressing von Bayern Probleme gehabt, haben Bälle verloren. Nach der Phase aber wurde es besser. Es ist für Bayern natürlich extrem schwierig, wenn eine Mannschaft so defensiv steht und verteidigt. Ich bin überglücklich, dass wir jetzt mal Unentschieden gespielt haben. Wir haben hier oft genug verloren."
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Niklas Süle bei FC Bayern - Freiburg

Fotocredit: Getty Images

Manuel Neuer (FC Bayern München): "Dass wir nie geglänzt haben in den letzten Wochen, das hat man gesehen. Da fehlt dann die Leichtigkeit. Dennoch machen wir es in einigen Passagen richtig gut, doch da müssen wir uns die Frage stellen, warum wir das nicht dauerhaft hinbekommen. Es ist fragwürdig, warum so ein Spiel kippt."
Thomas Müller (FC Bayern München), zur Instagram-Story seiner Frau: "Ich habe es gerade mitbekommen. Das war aus der Emotion heraus, ich finde es im Nachhinein nicht unbedingt super. Sie liebt mich halt, was soll ich machen.“
Serge Gnabry (FC Bayern München): "Uns fehlt die Leichtigkeit. Freiburg hat das aber auch gut gedacht. Wir hatten sehr viele Standardsituationen, müssen aus diesen aber einfach mehr machen."
Lucas Höler (SC Freiburg): "Das ist natürlich toll. Großartig feiern werde ich das aber nicht können, denn ich denke, ich werde jetzt in den Whirlpool gehen und dann tot in mein Bett fallen. Ein Bier ist vielleicht noch drin, aber dafür muss ich ja nicht viel machen."

Tweet zum Spiel:

Wenn es nach den Bayern-Fans geht, sollten alle eventuellen Super-League-Pläne für immer in den Schubladen verschwinden.

Das fiel auf: Kimmich mit riesigen Schwächen auf der Sechs

Kimmich durfte endlich auf seiner Lieblingsposition im defensiven Mittelfeld ran, wusste dort aber nicht zu überzeugen. Ungewöhnlich viele Ballverluste, Fehlpässe und verlorene Zweikämpfe prägten sein Spiel. Im ersten Spielabschnitt brachte es Kimmich gerade einmal auf zehn Prozent gewonnener Zweikämpfe. Am Ende waren es immerhin 27 Prozent.

Die Statistik: 200

Doppeltes Jubiläum für Manuel Neuer und David Alaba:
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