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FC Bayern | Transfers, Trainer - die Planung hinter den Kulissen

Daniel Rathjen

Update 19/03/2019 um 08:19 GMT+1 Uhr

Der FC Bayern München steht vor einer Neuausrichtung im Sommer. Eine Transfer-Offensive wurde bereits angekündigt, nach dem Aus in der Champions League wird nun offenbar auch wieder Trainer Niko Kovac hinterfragt. Eine Frage steht dabei über allem - und beantworten wird diese letztlich wohl wieder nur einer: Präsident Uli Hoeneß.

Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge

Fotocredit: Getty Images

Die Erfahrung ist das große Faustpfand. Es ist nicht die erste Kaderanpassung, die die Bosse des FC Bayern München mit Präsident Uli Hoeneß und dem Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge in diesem Sommer vornehmen.
Weniger herausfordernd ist sie deshalb jedoch nicht.
Denn nach dem enttäuschenden Aus in der Champions League im Achtelfinale gegen den FC Liverpool drängt sich an der Säbener Straße eine Frage mehr denn je auf: Für welche Art von Fußball will der FC Bayern in Zukunft stehen?

FC Bayern auf der Suche nach der Spielidee

Das Rückspiel gegen die "Reds" war eine Chance für Trainer Niko Kovac, den Bossen seine Vorstellung davon zu vermitteln. Mit dem bitteren Ergebnis haben sie nun jedoch die Gewissheit erlangt, dass ihr Verein auf internationaler Top-Ebene, an der sich der FCB natürlich weiter orientiert, eher die Defensive als die Offensive sucht.
War das Konzept von Kovac mit Schwerpunkt auf der Defensive beim 0:0 im Hinspiel noch aufgegangen, fehlten in der Allianz Arena vorne die Ideen und mit großer Wahrscheinlichkeit auch der konkrete Plan. Sind die Defizite von Kovac in diesem Bereich auf diesem Top-Level noch zu groß?
Hoeneß bemängelte danach zumindest "fehlenden Mumm" - da konnte ihn auch das 6:0 gegen Mainz am Sonntag nicht besänftigen.
Es überrascht wenig, dass der "kicker", der einen engen Draht zu Hoeneß pflegt, am Montag berichtete, dass die Bosse in den kommenden Wochen genau prüfen werden, ob sie Kovac auch in Zukunft für den richtigen Trainer halten. Es ist eine Grundsatz-Entscheidung.
Bei Hoeneß und Sportdirektor Hasan Salihamidzic genießt Kovac viel Rückendeckung. Dennoch wissen auch sie: Manchmal ist ein klarer Schnitt nach Saisonende besser, als trotz einiger Zweifel zu lange an jemandem festzuhalten. Diese Fehler machten Hoeneß und Rummenigge schon bei Felix Magath (2005/06) und Carlo Ancelotti (2016). Auch sie hatten Titel gewonnen und Schwierigkeiten damit, ihre eigene Spielidee entfalten zu können.
Coach Louis van Gaal hatte die Philosophie des FC Bayern bei seinem Amtsantritt 2009 mit "selbstbewusst, arrogant, dominant" neu definiert, Jupp Heynckes diese Idee aufgenommen und verfeinert, Pep Guardiola sie nochmals erweitert und nahezu perfektioniert. Doch seitdem stagniert die spielerische Entwicklung.
Eine klare Vorstellung einer Idee mit dem dazu passenden Trainer zu vermitteln, ist auch ein wichtiger Bestandteil der aktuellen Verhandlungen mit möglichen Neuzugängen.

FC Bayern: Benjamin Pavard ist fix - und wer kommt noch?

Fix ist der Transfer von Verteidiger Benjamin Pavard (VfB Stuttgart), sehr wahrscheinlich auch der von Lucas Hernández (Atlético Madrid). Und wer kommt noch? Laut "kicker" wird intensiv um die Ablöseumme von Timo Werner (RB Leipzig) gefeilt und sich parallel um Top-Talent Callum Hudson-Odoi (FC Chelsea) bemüht. Eine Verpflichtung von Kai Havertz (Bayer 04 Leverkusen) sei für diesen Sommer dagegen nicht angedacht, wie es heißt.
Irgendwo dazwischen hängt die Personalie James Rodríguez. In der Bundesliga brillierte der Kolumbianer gerade erst mit drei Toren, doch wo war er am vergangenen Mittwoch gegen Liverpool? Eventuell ist diese Diskrepanz der Grund dafür, warum Bayern noch zögert, die Option zu ziehen und ihn fest zu verpflichten. Zudem gilt das Verhältnis zwischen ihm und Kovac als belastet und der Spieler selbst möchte vielleicht - entgegen seiner neuesten Aussagen ("Ich fühle mich hier sehr wohl") - doch nicht länger in München bleiben und sondiert andere Offerten. Dann würde es wenig Sinn machen, ihn zum Bleiben zu zwingen.
Ist er im kommenden Spieljahr nicht mehr im Kader, wäre seine Position als Spielgestalter vakant und Platz für einen mental starken Leader frei. Ein Ankerpunkt. Einer, der in der Lage ist, Teamkollegen mitzuziehen und die Hierarchie neu zu ordnen.
"Wenn Sie wüssten, was wir alles schon sicher haben für die kommende Saison…", hatte Hoeneß zuletzt im "Sport1-Doppelpass" forsch verkündet.
Die Planungen laufen weiter.
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