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Hertha BSC - RB Leipzig: Klarer Sieg in Berlin - RBL wird zum Bayern-Jäger

Tobias Forstner

Update 03/11/2018 um 23:56 GMT+1 Uhr

RB Leipzig hat nach zwei 0:0-Remis in Folge am 10. Spieltag der Bundesliga wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden. Bei Hertha BSC siegten die Roten Bullen im Top-Spiel am Samstagabend nach Toren von Timo Werner (7./53.) und Matheus Cunca (75.) klar mit 3:0 (1:0). Leipzig ist damit zehn Pflichtspiele ungeschlagen; die Hertha, für die es die erste Heimpleite war, ist vier Ligaspiele sieglos.

Hertha BSC - RB Leipzig

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Die Roten Bullen legten furios los und erspielten sich in den Anfangsminuten einige Chancen.
Folglich fiel früh ihr verdienter Führungstreffer: Marcelo Saracchi flankte aus dem linken Halbfeld rechts an die Fünfergrenze, wo der wegen einer vorausgegangenen Ecke aufgerückte Kapitän Willi Orban per Kopf querlegte. Maximilian Mittelstädt nickte auf den eigenen Kasten, sodass Keeper Rune Jarstein zu Timo Werner abwehrte. Der deutsche Nationalstürmer drückte den Ball aus kurzer Distanz zum 1:0 über die Linie (7.).
Anschließend schafften es die Berliner besser, dank präzisen Steckpässen im vorderen Drittel in tollen Schusspositionen aufzutauchen, ihre fehlende Kaltschnäuzigkeit sorgte aber dafür, dass die Null auf der falschen Seite stand.
Leipzig kombinierte sich im ersten Abschnitt häufig bis in die Gefahrenzone, wo es aufgrund zu hastiger oder ungenauer Abschlüsse nicht für weitere Treffer reichte.
Gleiches Bild in der zweiten Halbzeit: Die Sachsen boten zu Beginn ein Offensivspektakel mit hochkarätigen Torchancen.
Nachdem Werner in der 48. und 51. Minute zwei gute Möglichkeiten vergab, komplementierte er in der 53. seinen Doppelpack: Lukas Klostermann bediente nach eigener Balleroberung Bruma. Dieser nahm Fahrt auf und spielte aus zentraler Position mit tollem Timing in die linke Sechzehnerhälfte zu Werner, der Jarstein mit einem halbhohen Lupfer zum 2:0 überwand.
Im Anschluss nahmen die Leipziger Tempo aus dem Spiel und ließen hinten nichts anbrennen. Hertha brachte im zweiten Abschnitt keine gefährlichen Abschlüsse zustande und kassierte in der Schlussviertelstunde den leistungsgerechten 0:3-Endstand: Matheus Cunha tanzte Arne Maier in zentraler Position aus und zirkelt aus etwa 19 Metern ins obere linke Eck (75.).
RB Leipzig blieb wettbewerbsübergreifend zum zehnten Mal in Serie ungeschlagen und kletterte auf den dritten Rang. Der Rückstand auf den zweitplatzierten FC Bayern beträgt lediglich einen Punkt. Hertha musste hingegen nach vier ungeschlagenen Ligaspielen eine Pleite einstecken, welche zugleich die erste Heimniederlage der Saison ist.

Die Stimmen:

Pál Dárdai (Trainer Hertha BSC): "Heute war es wie verhext vor dem Tor. Es war eine verdiente Niederlage, ich will nichts schönreden. In meiner Mannschaft haben sechs, sieben Spieler eine schlechte Tagesform gehabt."
Ralf Rangnick (Trainer RB Leipzig) ...
... zum Spiel: "Die Jungs machen einfach alle mit gegen den Ball. Das ist letztlich der Schlüssel für unser Spiel. Es ist schwierig, gegen uns zu Torchancen zu kommen. Wir wollen schon ganz gerne vorne mitspielen. Wir haben angeknüpft an die zweite Halbzeit vom Pokalspiel gegen Hoffenheim. Wir haben es sogar versäumt, in der ersten Halbzeit schon alles klar zu machen. Aber wir haben unsere Spielweise heute gut umgesetzt.“
... zu Timo Werner: "Er hat beim 1:0 den Schlag gekriegt, war dann ein paar Mal draußen. Ich gehe aber davon aus, dass das bis nächste Woche wieder geht. Timo ist ein Torjäger. Ich bin froh, dass er wieder zur Treffsicherheit zurückgefunden hat.“
Timo Werner (RB Leipzig) ...
zum Saisonstart: "Am Anfang der Saison haben wir unsere Probleme der letzten Saison noch ein bisschen mitgeschleppt. Die Defensive haben wir jetzt super im Griff. Heute war die Offensive bockstark. Wenn wir so spielen, können wir in die Champions-League kommen."
zum Doppelpack: "Ich hätte heute auch einen Dreierpack oder Viererpack machen können. Aber ich freue mich natürlich, wenn ich der Mannschaft so helfen kann. Die beiden Tore waren übrigens super rausgespielt. Man ärgert sich natürlich als Stürmer, wenn man dann das dritte oder vierte Tor nicht macht. Aber über zwei freue ich mich auch.“
zur Zehenverletzung: "Mein Zeh ist ein bisschen dick und blau. Es tut sehr weh, aber ich habe mich 70 Minuten retten können.“
Péter Gulácsi (RB Leipzig): "Dass wir nun sechs Pflichtspiele in Folge zu Null gespielt haben, ist ein Verdienst der gesamten Mannschaft, da wir sehr gut gegen den Ball agieren. Es macht mir großen Spaß, den Jungs von hinten zuzuschauen."

Der Tweet zum Spiel:

Aufgrund der Vorkommnisse bei Herthas Auswärtsspiel in Dortmund waren im Olympiastadion diesmal unter anderem keine Banner, Blockfahnen oder Spruchbänder erlaubt. Zudem riefen Berliner Fans einen Stimmungsboykott aus.

Das fiel auf: Werner und der Betreuer

Werner, der im ersten Abschnitt mehrmals behandelt werden musste, da er sich eine Zehenprellung zugezogen hatte, biss auf die Zähne und ließ sich auf Anraten eines medizinischen Betreuers nicht auswechseln. Es lohnte sich: Nach seinem zweiten Treffer des Abends lief er dann zur Außenlinie und klatschte mit dem Teambetreuer ab.

Die Statistik: 4

Immer wenn Werner in der Saison 18/19 in einem Pflichtspiel traf, dann netzte er zweifach ein (dreimal in der Liga, einmal im DFB-Pokal). Es gab in dieser Spielzeit dementsprechend bisher also entweder den doppelten oder den torlosen Werner.
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