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FC Augsburg deklassiert VfB Stuttgart im Abstiegskampf

Jan Niestegge

Update 20/04/2019 um 21:58 GMT+2 Uhr

Der VfB Stuttgart hat im Abstiegskampf ein Debakel erlebt. Im schwäbischen Derby beim FC Augsburg unterlag die völlig indisponierte Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl nach einer desaströsen Abwehrleistung mit 0:6 (0:3) - und hatte sogar Glück, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel. Noch am Abend wurde Weinzierl von seinen Aufgaben entbunden.

Ron-Robert Zieler und Benjamin Pavard bei Augsburg - Stuttgart

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Abstiegskampf in Augsburg, den die Hausherren deutlich entspannter angehen konnten als der VfB Stuttgart: In der Tabelle lag der FCA sieben Punkte vor den Gästen. Dennoch hatte die Partie einen enorm hohen Stellenwert, denn mit einem Sieg konnten sich die Augsburger von ihren Abstiegssorgen trennen und das Punktepolster auf den VfB auf zehn Punkte erhöhen.
Deutlich wichtiger war das Spiel also für die Stuttgarter, die den Kontakt der aufstrebenden Nürnberger in der Tabelle spürten und vor der Partie lediglich drei Punkte Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz hatten. Entsprechend offensiv stellte Trainer Markus Weinzierl auf - Nicolas González und Mario Gómez agierten als Doppelspitze.
Diese taktische und personelle Änderung bewirkte allerdings nichts. Binnen 29 Minuten machte der FC Augsburg den Stuttgartern klar, dass sie sich auf vier, respektive sechs Endspiele einstellen dürfen. In der 11. Minute eröffnete Rani Khedira den Torreigen. Nach einer Flanke von der rechten Seite von Jonathan Schmid war der Defensivmann im Strafraum völlig frei und verwandelte stark per Volleyschuss ins rechte Eck.
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FC Augsburg gegen VfB Stuttgart

Fotocredit: Getty Images

Sieben Minuten später folgte der nächste Streich. Eine Schmid-Ecke verwandelte André Hahn volley aus elf Metern. In der 29. Minute war der VfB-Zug in Augsburg endgültig abgefahren, nachdem Philipp Max aus halbrechter Position nach Zuspiel von Marco Richter das 3:0 erzielte.
Die Stuttgarter enttäuschten auf ganzer Linie, zeigten einmal mehr einen blutleeren Auftritt. Augsburg dominierte nach Belieben, spielte den Konkurrenten an die Wand. Im zweiten Durchgang schossen die Hausherren ihre Gäste schließlich völlig ab.
In der 52. Minute war Richter mit einem Volleyschuss aus halblinker Position zur Stelle, sechs Minuten später schnürte Max seinen Doppelpack mit einem Flachschuss ins rechte Eck. Das halbe Dutzend machte erneut Richter voll, nachdem er sich in der 68. Minute stark gegen mehrere Gegenspieler durchsetzte und aus 18 Metern mit Wucht einnetzte. Der Schlusspunkt an einem Gala-Tag für den FC Augsburg und einem Tag zum Vergessen für den VfB Stuttgart.

Die Stimmen:

Martin Schmidt (Trainer FC Augsburg): "Wir hatten heute das nötige Spielglück, wir sind früh in Führung gegangen, haben ein zweites Tor nachdoppeln können. Wir wollten Spaß am Fußball haben, wir wollten die Stadt zum Lachen bringen, und das haben wir heute geschafft. Solche Resultate verpflichten, wir müssen uns am nächsten Freitag bestätigen, schlimm wäre, wenn jetzt noch ein Einbruch kommt."
Markus Weinzierl (Trainer VfB Stuttgart): "Ich kann mich für diese Leistung nur entschuldigen. Wir haben gefühlt keinen Zweikampf gewonnen, das kann man aber auch nicht, wenn man keinen annimmt. Augsburg hat kapiert, wie Abstiegskampf geht. Wir werden viel sprechen und das Spiel analysieren müssen. So können wir uns definitiv nicht präsentieren, so kann es nicht weitergehen. Die Frage nach meiner Zukunft verfolgt mich seit zwei Monaten. Ich habe da natürlich jetzt wenige Argumente."

Das fiel auf: Wie ein Absteiger

In den sozialen Netzwerken posaunten die Stuttgarter: "Ins Auswärtsspiel werfen wir alles rein und wollen drei Punkte holen!" Auf dem Rasen zeigten sie allerdings nichts von ihrem Matchplan. Es war ein katastrophales Spiel des VfB, der agierte wie ein Bundesliga-Absteiger: Kein Kampf, keine spielerischen Highlights - ein völlig blutleer Auftritt.

Der Tweet zum Spiel:

Die Statistik: 2

Zwei Rekorde für den FC Augsburg im Spiel gegen den VfB Stuttgart. Noch nie in der Bundesliga-Historie führte der FCA nach 29 Minuten mit 3:0. Ebenfalls noch nie trafen sie in einem Bundesliga-Spiel insgesamt sechsmal. Zudem verabschiedeten sie sich mit ihrem Sieg aus dem Abstiegskampf - ein Tag nach Maß für die Augsburger.
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