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TSG 1899 Hoffenheim mit "Stoßgebet an den Fußballgott" statt Schuldzuweisungen

VonSID

Publiziert 23/09/2018 um 16:55 GMT+2 Uhr

Die TSG 1899 Hoffenheim trauerte den vergebenen Chancen gegen Borussia Dortmund nach. Jubilar Julian Nagelsmann sparte dennoch mit Kritik an seiner Mannschaft und hofft lieber auf höheren Beistand. Für Unverständnis sorgten derweil die erneuten Anfeidungen einiger BVB-Fans gegen Dietmar Hopp. "Das ist nicht zu akzeptieren!", sagte Klubchef Hans-Joachim Watzke auf der BVB-Homepage.

Bundesliga: Die TSG 1899 Hoffenheim und Borussia Dortmund trennen sich 1:1

Fotocredit: SID

Julian Nagelsmann ging ein paar Minuten in sich, dann gab der Rekordtrainer der TSG Hoffenheim nicht seiner Mannschaft die Schuld am verpatzten Jubiläum, sondern höheren Mächten. "Ich will die Jungs nicht zu sehr kritisieren, sondern loben", sagte der 31-Jährige nach dem 1:1 (0:1) gegen Borussia Dortmund:
Wir schicken mal ein kleines Stoßgebet an den Fußballgott, dass er auch mal in Sinsheim abbiegt.
Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche hatten die Kraichgauer den Sieg vor Augen. Wie beim 2:2 in der Champions League bei Schachtjor Donezk kassierte Hoffenheim aber auch am Samstag in der Schlussphase den Ausgleich. "Wir haben mit Herz und Leidenschaft gespielt", sagte Kapitän Kevin Vogt. Aber eben jener Fußballgott "war nicht auf unserer Seite".
Der 22-jährige Brasilianer Joelinton (44.) brachte die Gastgeber in Nagelsmanns 100. Pflichtspiel in Führung. Doch Christian Pulisic (84.) verhinderte noch den siebten Hoffenheimer Heimsieg in Folge. Fast unmittelbar vor dem Abpfiff vergab der eingewechselte Ishak Belfodil freistehend die Riesenchance zum Sieg.

Nagelsmann: "Das Tor müssen wir machen"

"Was habe ich da gedacht? Auf jeden Fall nichts Schönes", sagte Nagelsmann, mit 86 Bundesligaspielen seit Samstag alleiniger TSG-Rekordhalter: "Das Tor müssen wir einfach machen." Dass der TSG zuvor der vermeintliche Treffer zum 2:0 nach Einsatz des Videobeweises (Abseits) zu Recht wieder aberkannt worden war (50.), sei "psychologisch extrem schwer zu verarbeiten" gewesen.
"Wir müssen das Spiel gewinnen", sagte der sichtlich angefressene TSG-Mehrheitseigner Dietmar Hopp, der erneut vor dem Anpfiff von den BVB-Fans angefeindet worden war. Im Gästeblock enthüllten die Dortmunder Anhänger ein riesiges Banner mit einem Bild des 78-Jährigen in einem roten Fadenkreuz. Die Dortmunder Verantwortlichen entschuldigten sich umgehend bei Hoffenheim und Hopp. "Das ist nicht zu akzeptieren!", sagte Klubchef Hans-Joachim Watzke auf der BVB-Homepage.

Hopp will sich nicht äußern

Bereits in der Vergangenheit waren BVB-Fans negativ mit Schmähgesängen in Richtung Hopp aufgefallen, der daraufhin gegen über 30 Dortmunder Anhänger Strafanzeige erstattet hatte. "Nix", sagte Hopp am Samstagabend zu dem neuerlichen Eklat. Nagelsmann äußerte, dass solche Aktionen "nicht ins Stadion gehören". Mutmaßlich zerstörten BVB-Anhänger zudem einige Toiletten in der mit 30.150 Zuschauern ausverkauften Arena.
Die Gäste, die bereits unter der Woche beim FC Brügge (1:0) mit einem späten Treffer Moral gezeigt hatte, waren mit dem Punktgewinn zufrieden. "Im Großen und Ganzen geht das schon in Ordnung", sagte Nationalspieler Marco Reus: "Natürlich wollten wir gewinnen, aber es ist nicht einfach in Hoffenheim."
Wirklich verdient hatten sich der BVB den Punkt kurioserweise erst nach der Roten Karte für Abdou Diallo, der sich gegen Andrej Kramaric nur mit einer Notbremse zu helfen wusste (76.). "Danach haben viele gedacht, es sei vorbei", sagte Trainer Lucien Favre, der mit Dortmund weiterhin ungeschlagen ist: "Aber wir sind zurückgekommen. Wir können zufrieden sein, das wissen wir."
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