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Uli Hoeneß will das Gesicht des FC Bayern München verändern: Wer geht und wer bleiben darf

Florian Bogner

Update 14/11/2018 um 12:56 GMT+1 Uhr

Uli Hoeneß sagt, dass sich 2019 beim FC Bayern München "das Mannschaftsgesicht ziemlich verändern" werde. Dazu spare der Rekordmeister bereits Geld. Im Umkehrschluss heißt das: einige Stars werden den FC Bayern verlassen. Wer das sein könnte, wer nicht mehr unumstritten ist und wer weiter Teil des Bayern-Gesichts bleiben darf - eine Bestandsaufnahme mit Blick auf einen heißen Transfersommer.

FC Bayern München im Herbst 2018

Fotocredit: Getty Images

War die Fußballkunst des Rekordmeisters zuletzt nicht so wirklich erbaulich, so sind in den letzten Tagen und Wochen zumindest einige interessante Dinge rund um den FC Bayern München gesagt worden.
So band Präsident Uli Hoeneß in größere Zustandsbeschreibungen vergangenen Sonntag bei der Watzke-Sondersendung auf "Sky" die Bemerkung ein, dass sich Bayern gerade mitten in einem zweistufigen Umstrukturierungsplan befinde, zu dem ein größerer personeller Einschnitt nach dieser Saison gehöre. Denn Hoeneß sagte:
Wir werden nächstes Jahr, wenn der zweite Schritt des Umbruchs kommt, das Mannschaftsgesicht ziemlich verändern.

Uli Hoeneß baut Druck auf Bayern-Profis auf

Was ja schon sehr bemerkenswert ist, angesichts der Meriten, den sich dieser Kader über die letzten Jahre verdient hatte. Ganz billig wird das nicht, das weiß Hoeneß. Und einfach, wirkliche Top-Spieler aus dem obersten Regal zu vernünftigen Marktpreisen an die Säbener Straße zu lotsen, sicher auch nicht.
So baute Hoeneß nebenbei auch gekonnt Druck auf die eigenen Spieler auf, indem er sagte:
Wir sammeln im Moment ein bisschen Geld ein für den Fall, dass wir nächstes Jahr mal etwas größer einkaufen müssen. Aber das entscheiden die Spieler, die jetzt im Kader sind, ob wir nächstes Jahr mehr tun.

Wie viele Bayern-Stars müssen im Sommer gehen?

Sollte die Message nicht ankommen oder für den doch etwas in die Jahre gekommenen Kader (plus unerfahrenen Trainer) nicht umsetzbar sein, droht tatsächlich ein kapitaler Einschnitt. Drei Profis werden den Klub wohl mindestens im kommenden Sommer verlassen, wahrscheinlich ein paar mehr, möglicherweise deutlich mehr.
Alles eine Frage der Alternativen. Hoeneß sagte bereits, dass es "die eine oder andere Position" zu ersetzen gäbe und dass Bayern "in aller Ruhe den Markt" beobachte. Denn: "Es werden auch wieder Zeiten kommen, in denen wir große Transfers tätigen werden."
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Uli Hoeneß

Fotocredit: SID

Wer geht sicher, wer vielleicht, wer sind die Gesichter der Zukunft? Ein Blick auf den Sommer 2019.

1. Zeit (wohl) abgelaufen

Bei Jérôme Boateng (30) schreit förmlich alles nach Luftveränderung; der Abwehrspieler und die Bayern haben sich über die letzten Monate hinweg merklich auseinandergelebt, ein Wechsel zu Paris Saint-Germain scheiterte am Ende nur an der für Bayern zu geringen Ablöse, die PSG zu leisten bereit war. Boateng selbst hatte bereits auf gepackten Koffern gesessen: "Die Aufgabe dort war interessant, die Gespräche mit Thomas Tuchel waren gut", sagte er der "Welt". Gut möglich, dass Paris 2019 einen neuen Anlauf nimmt - oder sich ein anderer passender Abnehmer für Boateng findet.
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Jérôme Boateng

Fotocredit: SID

Die auslaufenden Verträge von Rafinha (33), Franck Ribéry (dann 36) und Arjen Robben (dann 35) werden zudem aller Wahrscheinlichkeit nach nicht nochmal verlängert - was dann bereits vier offene Planstellen im Bayern-Kader macht.
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Arjen Robben (l.) und Franck Ribéry beim FC Bayern

Fotocredit: Imago

2. Latent unzufrieden

Sven Ulreich erwies sich 2017/18 als toller Ersatz für Manuel Neuer, spielte seit dessen Rückkehr aber keine Sekunde mehr für Bayern. Ein Umstand, der den 30-Jährigen dazu bewegen könnte, nochmal eine neue Herausforderung zu suchen.
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Manuel Neuer und Sven Ulreich

Fotocredit: SID

Renato Sanches (21) spielt bei Bayern aktuell zwar mehr als zu Beginn der letzten Saison, bevor ihn die Bayern zu Swansea City ausliehen, seinem Empfinden nach aber immer noch zu wenig. Bei Bayern scheinen zudem nicht mehr alle überzeugt zu sein, dass der ungestüme Portugiese, der im Mannschaftsgefüge nach wie vor nach Anschluss sucht, die Zukunft im Bayern-Mittelfeld ist.
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Renato Sanches

Fotocredit: Eurosport

Selbiges gilt für James Rodríguez (dann 28), den die Bayern per Kaufoption für 42 Millionen Euro von Real Madrid verpflichten könnten und höchstwahrscheinlich auch werden. Ob das dann aber gleichbedeutend mit einer Zukunft bei Bayern ist, oder nur ein lukratives Geschäft bei einem sofortigen Weiterverkauf, bleibt abzuwarten. Inoffiziell äußerte sich der Kolumbianer zuletzt jedenfalls unzufrieden mit seiner Rolle beim FC Bayern.
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James Rodriguez vom FC Bayern München

Fotocredit: Getty Images

3. Zumindest mit Fragezeichen

David Alaba (dann 27) und Javi Martínez (30) gehörten zu den Stützen des Champions-League-Siegerteams von 2013, entwickelten sich seither aber nicht unbedingt weiter - Zeit für eine Luftveränderung?
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David Alaba

Fotocredit: SID

Thiago Alcántara (dann 28) und Robert Lewandowski (30) äußerten sich zufrieden mit dem ihm beim FC Bayern zuletzt entgegen gebrachten Vertrauen - beide spielen unter Niko Kovac, wenn fit, so gut wie immer. Wie langfristig diese Zweckbeziehung zwischen Stars und Verein bestehen kann, bleibt abzuwarten.
Sandro Wagner (dann 31) machte zuletzt keinen Hehl daraus, dass er unter Kovac gerne ein bisschen häufiger zum Einsatz käme. Aktuell hegt der Ex-Nationalspieler deswegen zwar keine Wechselgedanken, ist mit seinem fortgeschrittenen Alter aber auch kein Gesicht der Bayern-Zukunft.
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Sandro Wagner (FC Bayern)

Fotocredit: Imago

4. Bleiben höchstwahrscheinlich

Mats Hummels, Leon Goretzka (dann 24) und Thomas Müller (29) sind ebenfalls Bestandteile des "FC Bayern Deutschland". Hummels ist mit dann 30 Jahren und einem Vertrag bis 2021 aber keine langfristige Lösung mehr; Müller büßt derzeit für Verein und Nationalmannschaft an Status ein.
Bei Goretzka muss man die erste Saison im Bayern-Dress abwarten; es ist jedenfalls nicht gänzlich auszuschließen, dass es ihm am Ende wie Sebastian Rudy ergeht. Wahrscheinlicher ist jedoch bei allen dreien ein Verbleib im Bayern-Kader.
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Leon Goretzka

Fotocredit: SID

5. Bleiben sicher

Die deutschen Nationalspieler Manuel Neuer (dann 33), Niklas Süle (23), Joshua Kimmich (dann 24) und Serge Gnabry (dann 24) bilden 2018/19 das einheimische Gerüst im Kader. Kimmich wird zugetraut, irgendwann Neuer als Kapitän nachzufolgen.
Kingsley Coman (dann 23) gilt zudem in der Offensive als das Gesicht der Bayern-Zukunft.
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Kingsley Coman vom FC Bayern München

Fotocredit: Getty Images

6. Situation unklar / nicht entschieden

Trifft für alle von den Bayern in letzter Zeit mit Profi-Verträgen ausgestatteten Nachwuchsspieler zu: Angefangen beim potenziellen Neuer-Nachfolger Christian Früchtl (dann 19), über seinen Torwart-Kollegen Ron-Thorben Hoffman (dann 20), die Innenverteidiger Lars Lukas Mai (dann 19) und Maxime Awoudja (dann 21), Offensivspieler Meritan Shabani (dann 20), Linksaußen Franck Evina (dann 19), Linksaußen Oliver Batista Meier (dann 18), Rechtsaußen Alex Tomissi Andersson (dann 18) bis zu den derzeit ausgeliehenen Adrian Fein (zentrales Mittelfeld, Jahn Regensburg, dann 20) und Marco Friedl (Linksverteidiger, Werder Bremen, dann 21).
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Christian Früchtl

Fotocredit: SID

In einigen Fällen dürften sich sicher wieder Leihgeschäfte anbieten - vor allem, wenn die zweite Mannschaft erneut den Aufstieg in die 3. Liga verpassen sollte. Mittelfristig für den Profi-Kader interessant werden könnten bei positivem Formverlauf zudem Rechtsaußen Jeong Woo-yeong (19) sowie Mittelstürmer Joshua Zirkzee (dann 18).
Wenn bei Bayern allerdings 2019 die Schatulle für weitere (Super-)Stars aufgeht, dürfte der Nachwuchs weiterhin nahezu chancenlos auf Einsatzzeit bleiben.
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