1. FC Köln verliert Derby bei Fortuna Düsseldorf - Beierlorzer vor dem Aus

Beide Teams waren zunächst um Sicherheit im eigenen Spiel bemüht, entsprechend zaghaft gestalteten sich die Offensivaktionen in der Anfangsphase. Ein Kopfball von Simon Terodde aus aussichtsreicher Position neben das Tor blieb für längere Zeit die einzig gefährliche Torraumszene (11.). Köln erarbeitete sich trotzdem leichte Feldvorteile und agierte etwas zielstrebiger, die Partie spielte sich jedoch zwischen den Sechzehnern ab.

Düsseldorf zeigte sich erstmals in der 25. Minute gefährlich vor dem gegnerischen Tor: Rouwen Hennings traf nach einem Freistoß den Außenpfosten. In einer energisch geführten Partie dominierten jedoch vor allem kleine Foulspiele und große Diskussionen. Fußballerisch blieb vieles auf der Strecke, beide Mannschaften kamen kaum über Ansätze hinaus. Die Führung der Düsseldorfer fiel folgerichtig per Elfmeter: Rafael Czichos zog Alfredo Morales im Sechzehner das Standbein weg - Hennings verwandelte den Strafstoß souverän links unten (38.).

Nach der Pause kam Köln druckvoller aus der Kabine. Terodde setzte einen Kopfball aus kurzer Distanz knapp neben das Tor (48.). Kurz darauf forderte Köln nach Rempler von Niko Gießelmann an Kingsley Schindler im Sechzehner energisch einen Elfmeter, doch die Pfeife von Schiedsrichter Sven Jablonski blieb stumm – eine knifflige Entscheidung. Doch Köln blieb am Drücker, Louis Schaub (59.) und Terodde (60.) vergaben weitere große Chancen. Mitten in die Druckphase der Gäste erhöhte Düsseldorf allerdings auf 2:0: Kaan Ayhan klärte mit einem Ball nach vorne, Erik Thommy fand nur noch Schindler als Gegenspieler vor sich, ließ diesen ins Leere laufen und haute die Kugel in die Maschen (61.) – die Konterabsicherung der Kölner versagte in dieser Szene völlig.

Mit dem 2:0 im Rücken stellte Düsseldorf auf eine Fünferkette um und sorgte für deutlich mehr Kompaktheit in der Defensive. Die Partie verflachte zunehmend, dem 1. FC Köln fiel nicht mehr viel ein. Trainer Achim Beierlorzer brachte mit Jhon Córdoba und Anthony Modeste zwei weitere Stürmer, gefährliche Torchancen erarbeitete sich seine Mannschaft aber nicht mehr.

Düsseldorf spielte es abgezockt herunter und bekam Räume zum Kontern: Der in diesem Spiel sehr agile Thommy bereitete über rechts eine weitere Großchance für Hennings vor, der diese nur knapp neben den Pfosten setzte (83.).

Lutz Pfannenstiel (Sportvorstand Fortuna Düsseldorf): „Es war ein verdienter Sieg, wir haben kämpferisch alles rausgehauen. Es war ein schwieriges Spiel aufgrund der Tabellenkonstellation, der Derbycharakter kam noch dazu. Daher sind es drei wichtige Punkte. Die Mannschaft hat sehr gut umgesetzt, was der Trainer gefordert hat.“

Jonas Hector (1. FC Köln): „Wir sind extrem enttäuscht. Wir hatten uns einiges vorgenommen und dann wieder hier zu stehen nach einer Niederlage, ist einfach scheiße. Das 0:2 hat uns gebrochen. Wenn es nicht läuft, dann sind solche Nackenschläge schwer. Wenn man die Tore so einfach hergibt, dann muss man sich nicht wundern, wenn man als Verlierer vom Platz geht.“

Vier der vergangenen fünf Tore der Fortuna in der Bundesliga gingen alle auf das Konto von Rouwen Hennings. Insgesamt ist der Angreifer gar für sechs der zwölf Bundesligatore der Fortuna in dieser Spielzeit verantwortlich – und traf dabei jeweils zum 1:0. Das gelang vor ihm in der Bundesliga nur Lothar Emmerich in der Saison 1965/66. Allerdings ging Düsseldorf nur dreimal im Anschluss auch als Sieger vom Platz. Immerhin: Auch an diesem Nachmittag im Derby gegen Köln.

Derbyniederlage, Pokalaus und sieben von zehn Ligaspielen verloren - Köln stehen unruhige Tage und Wochen bevor. Die Kritik in den sozialen Netzwerken richtet sich zunehmend gegen die sportliche Führung.

Das letzte Rheinderby zwischen beiden Mannschaften in der Bundesliga fand vor 22 Jahren am Februar 1997 statt. Damals besiegte Köln zuhause den ungeliebten Rheinnachbarn mit 2:0 – Toni Polster und Jörg Bach erzielten die Treffer.