Bayer 04 Leverkusen feiert gegen Eintracht Frankfurt einen Kantersieg

Die Partie begann turbulent. Bereits in der 2. Minute kam die Eintracht durch Daichi Kamada zum ersten Abschluss. Nur zwei Minuten später ging Leverkusen in Führung: Moussa Diaby brachte den Ball über links scharf vor das Tor, Kai Havertz vollendete aus kurzer Distanz zum 1:0. Das Team von Peter Bosz bestimmte die Anfangsphase mit druckvollem Spiel, in der 14. Minute erhöhte Karim Bellarabi nach Querpass von Paulinho auf 2:0.

Leverkusen agierte offensiv mit viel Tempo und Variabilität, Frankfurt hatte damit sichtlich Probleme. Mit der Führung zog sich Bayer dann etwas zurück, Frankfurt erhielt mehr Spielanteile, ohne jedoch wirkliche Akzente zu setzen. In der 35. Minute mussten die Gastgeber den verletzungsbedingten Ausfall von Sven Bender hinnehmen.

Der fahrige Auftritt der Gäste setzte sich mit Beginn des zweiten Abschnitts fort. Zunächst erkannte das Schiedsrichtergespann einen Treffer von Havertz wegen einer Abseitsstellung nicht an (48.). Gleich im Anschluss markierte Paulinho jedoch das reguläre 3:0: Der Brasilianer sah sich bei seinem Antritt aus dem Mittelfeld keiner wirklichen Gegenwehr ausgesetzt und schloss flach ins lange Eck ab (49.). Wenige Minuten später erhöhte Paulinho nach Pass in die Tiefe von Havertz auf 4:0 (55.). Beiden Toren gingen fahrlässige Aufbaufehler der Frankfurter voraus.

Der eingewechselte Leon Bailey vergab im Anschluss noch gegen Torhüter Kevin Trapp (64.), ansonsten taten die Gastgeber nur noch das Nötigste. Zumal Leverkusen defensiv gegen ungefährliche Frankfurter selten gefordert wurde. Am Ende ein souveräner Heimerfolg für Bayer.

Julian Baumgartlinger (Bayer Leverkusen): "Wir sind momentan sehr effizient, sehr wach und sehr konzentriert. Wir haben uns vorgenommen, gerade die Heimspiele zu gewinnen. Aber auch auswärts holen wir unsere Punkte. Gerade sind wir sehr konstant."

Paulinho (Bayer Leverkusen): "Heute war es sehr erleichternd für mich. Ich wusste, wenn der Trainer mich bringt, muss ich Leistung bringen – das konnte ich zum Glück mit zwei Toren und einer Vorlage. Ich bin glücklich, dass ich der Mannschaft helfen konnte."

Martin Hinteregger (Eintracht Frankfurt): "Bei aller optischen Überlegenheit war Leverkusen auch vor dem Tor eiskalt. Das muss man ihnen lassen. Insgesamt ist die Niederlage daher verdient. Wir bringen auswärts aktuell nicht die Leistungen wie zuhause."

Makoto Hasebe (Eintracht Frankfurt): "Wir sind enttäuscht, eine bittere Niederlage. Mit den zwei frühen Gegentoren ist es dann natürlich sehr schwer. Das Spiel ist für mich schwer zu erklären. Wir müssen jetzt weitermachen und kämpfen."

Beide Teams spielten unter der Woche im DFB-Pokal. Vor allem Bayer-Trainer Peter Bosz veranlasste das zu einer erheblichen Rotation in seiner Startelf: Sechs Wechsel nahm der Coach vor – unter anderem verzichtete er auf die zuletzt formstarken Nadiem Amiri, Kerem Demirbay, Leon Bailey und Lucas Alario. Dem Spiel von Bayer tat das allerdings keinen Abbruch: Die Vertreter Julian Baumgartlinger, Karim Bellarabi, Moussa Diaby oder Paulinho nutzen ihre Chance. Zusammen mit Kai Havertz als Sturmspitze agierten die Neuen vor allem offensiv mit enormen Tempo, regelmäßigen Positionswechseln und viel Tiefe – Bellarabi und zweimal Paulinho waren zudem auch vor dem Tor erfolgreich. Frankfurt hatte defensiv dieser Wucht selten etwas entgegenzusetzen. Die Kadertiefe in der Werkself überzeugt.

Der 4:0-Sieg bedeutete den 32. Erfolg der Leverkusener in der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt. Zusammen mit Schalke 04 (ebenfalls 32 Siege) der Bestwert für die Werkself in der Vereinshistorie.