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Bayer Leverkusen bezwingt den SC Freiburg dank Kai Havertz

Jan Niestegge

Update 29/05/2020 um 23:44 GMT+2 Uhr

Bayer Leverkusen ist in der Bundesliga in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Die Mannschaft von Trainer Peter Bosz gewann zum Auftakt des 29. Spieltags mit 1:0 (0:0) gegen den SC Freiburg und klettert damit zumindest vorübergehend auf den dritten Tabellenplatz. Der SC Freiburg wartet dagegen weiter auf den ersten Sieg seit dem Restart. Kai Havertz erzielte in der 54. Minute das goldene Tor des Tages.

Kai Havertz (Bayer Leverkusen) trifft gegen den SC Freiburg

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Im engen Verfolgerfeld plante Bayer Leverkusen drei Punkte fest ein, um vorübergehend auf den dritten Tabellenplatz zu springen. Nach der herben 1:4-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg am vergangenen Spieltag, nahm B04-Trainer Peter Bosz seine Elf zudem in die Pflicht, ein anderes Gesicht zu zeigen. Mit Leon Bailey und Youngster Florian Wirtz wechselte der Coach auf den offensiven Flügeln, Kai Havertz stürmte wie gewohnt in der Spitze.
Auch für den SC Freiburg ging es um das internationale Geschäft - doch Freiburg-Trainer Christian Streich setzte taktisch nicht auf Sieg, sondern auf eine kompakte Defensive, in der Hoffnung, mindestens einen Punkt zu gewinnen. Die Breisgauer verzichteten auf viele Spielanteile, machten das letzte Drittel extrem eng und verteidigten am Mann. Trotz einer durchschnittlichen Zweikampfquote fand Bayer lange kein Mittel, die Defensive zu knacken.
Die Leverkusener setzten sich zwar in der gegnerischen Hälfte fest, generierten über 75 Prozent Ballbesitz, doch schafften es nicht, sich gefährliche Situationen herauszuspielen. In der Folge gab die Werkself im ersten Durchgang nicht einen einzigen Schuss auf das Tor ab.
Ebenso die Freiburger, doch aus dem Nichts hatten die Hausherren kurz vor der Pause die Führung auf dem Fuß. Nach einem Ballgewinn schalteten sie schnell über Roland Sallai um, der Lucas Höler steil schickte. Der Angreifer ging allein auf Lukas Hradecky zu, setzte seinen Schuss allerdings rechts am Tor vorbei (43.).
Auch im zweiten Durchgang änderte sich wenig am gewohnten Bild. Freiburg kam zwar aggressiv aus der Kabine, zog sich jedoch schnell wieder zurück. Bayer agierte nach vorne, hatte weiterhin Probleme mit der Freiburger Kompaktheit.
So benötigte es individuelle Qualitäten, um zum Erfolg zu kommen - in Person von Bailey und Havertz. Im Zusammenspiel knackten sie die Freiburger Defensive. Havertz passte auf Moussa Diaby, der anschließend in die linke Strafraumhälfte durchsteckte. Havertz lief ein und spitzelte den Ball ins lange Eck (55.).
In der Schlussphase traute sich Freiburg aus der Deckung und versuchte nun selbst zum Erfolg zu kommen. Sie gestalteten die Partie in der Folge ausgeglichener - beide Mannschaften kamen so zu gefährlichen Torabschlüssen. Letztlich blieb den Freiburgern der Ausgleich jedoch verwehrt, auch weil Nils Petersen in der 88. Minute aus zwölf Metern freistehend scheiterte.
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Lukas Höler (SC Freiburg) - Sven Bender (Bayer Leverkusen)

Fotocredit: Getty Images

Die Stimmen:

Christian Günter (SC Freiburg): "Extrem bitter! Ich glaube, wir haben ein richtig, richtig gutes Spiel gemacht gegen eine sehr gute Leverkusener Mannschaft. Am Ende hätten wir mindestens einen Punkt verdient gehabt."
Nils Petersen (SC Freiburg): "Bitteres Ei, das wir uns da ins Nest gesetzt haben. Du kannst gegen Leverkusen immer mal ein Gegentor bekommen, doch das war vermeidbar. Am Ende sind sie dieses eine Tor besser gewesen."
Sven Bender (Bayer 04 Leverkusen): "Ein verdienter Sieg. Natürlich - wenn es 1:0 steht, ist das Spiel immer eng und Freiburg hat eine stabile Truppe. Das es eng ist, das haben wir gemerkt und dass es dann nicht einfach ist, auch, doch am Ende ist der Sieg verdient."

Das fiel auf: Das Gesicht des Erfolgs

Bayer 04 Leverkusen ist aktuell die zweitbeste Mannschaft in der Rückrunde der Bundesliga. Nach zwölf Spielen liegt die Werkself bei 28 Punkten und einem Torverhältnis von 31:15. Nur der FC Bayern München holte mehr Punkte - drei an der Zahl. Das Gesicht des Bayer-Erfolgs ist ein Spieler, der den Verein nach Saisonende mit hoher Wahrscheinlichkeit verlassen wird.
Die europäischen Top-Klubs jagen Havertz, der trotz seiner erst 20 Jahren Kapitän und wichtigster Spieler ist. Während der Offensivspieler in der Hinrunde noch wenig für Furore sorgte und die erste Krisenzeit in seiner noch jungen Karriere durchlebte, zeigt er in der Rückrunde, welche Qualitäten ihn auszeichnen. Neun Tore und vier Assists verbuchte Havertz in 12 Spielen - eine herausragende Statistik.
Zudem gelang ihm der insgesamt 35. Bundesliga-Treffer für Bayer - damit schloss er zu Leverkusen-Legende Bernd Schneider auf. Der Nationalspieler ist zudem der erste Bundesliga-Profi, der jene Marke schon vor seinem 21. Geburtstag erreicht hat. Ganz Bayer hofft nun, dass Havertz auch im Saisonendspurt noch zur Verfügung steht. In der 66. Minute verließ er unter Schmerzen das Feld.

Der Tweet zum Spiel:

Die Statistik: 5

Das ausgesprochene Ziel der Freiburger ist in dieser Saison der Klassenerhalt, intern dürften die Ziele nach einer starken Hinrunde höhergesteckt worden sein - Europa war in Sichtweite. Auch jetzt ist die Europa League noch möglich, doch Freiburg braucht dringend eine Trendwende, um sich diesen Traum zu erfüllen.
In den vergangenen sieben Partien holten die Breisgauer nur fünf Punkte. Zu wenig bei einem extrem harten Restprogramm (unter anderem FC Bayern München, VfL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach).
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