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BVB und Mario Götze uneinig über Zukunft: Kommt es zum Abschied?

Tobias Hlusiak

Update 31/07/2019 um 14:39 GMT+2 Uhr

Die Situation ist verzwickt: Mario Götzes Vertrag bei Borussia Dortmund läuft noch ein Jahr. Der BVB würde gern verlängern. Allerdings nur zu deutlich reduzierten Konditionen. Damit hat der 27-Jährige ein Problem. Denn anders als seine Bosse sieht er sich auf einer Stufe mit den absoluten Topverdienern im Kader. Mittlerweile scheint selbst ein Abschied noch in diesem Sommer absolut denkbar.

Mario Götze

Fotocredit: Getty Images

Noch demonstrieren alle Beteiligten Gelassenheit.
Borussia Dortmunds Manager Michael Zorc verweist auf bald beginnende Verhandlungen, Mario Götze schließt eine "Deadline oder einen Tag X" öffentlich aus. Hinter den schwarz-gelben Kulissen sind die Standpunkte, was einen neuen Vertrag für Deutschlands WM-Helden von 2014 angeht, aber längst abgesteckt. Und diese liegen bedenklich weit auseinander.
Sein im kommenden Sommer auslaufender Kontrakt macht Götze zu einem der Topverdiener im Kader des Vizemeisters - auf einer Stufe mit Marco Reus und Mats Hummels. Noch. Denn die BVB-Führungsriege um Zorc, Hans-Joachim Watzke und Sebastian Kehl hat klare Vorstellungen, was Götzes zukünftiges Gehalt angeht.
Sieben bis acht Millionen Euro jährlich sollen es dem Vernehmen nach sein. Aber nicht mehr. Götze selbst würde seinen Lebensstandard - sprich einen zweistelligen Millionenbetrag - gerne halten. Allein die interne sportliche Wertschätzung rechtfertigt ein solches Angebot seitens des Vereins derzeit nicht.
Offenbar zieht die Vereinsführung sogar einen ablösefreien Abgang in zwölf Monaten einer Verlängerung zu den Konditionen des Spielers vor.

Götze-Gespräche beginnen nach Trainingslager

Weil diese Information mittlerweile - öffentlich lanciert - zu Götze durchgedrungen ist, kokettiert dieser mit einem Abgang. "Es ist logisch, dass das Ausland in den Überlegungen auch mal eine Rolle spielt. Als Fußballer hast du das Privileg, in nahezu jedem Land der Welt arbeiten zu können", meinte er in der "Bild"-Zeitung.
Es war das erste Druckmittel im bevorstehenden Verhandlungsmarathon. Dieser soll nach Ende des derzeit laufenden Trainingslagers im schweizerischen Bad Ragaz beginnen. Zorc sagt:
Wir werden jetzt die Gespräche aufnehmen.

BVB-Fans wittern "Undankbarkeit"

Ob Götze sich mit seinem Vorstoß einen Gefallen tut, bleibt abzuwarten. Einige Fans jedenfalls reagieren bereits jetzt gereizt. Dem einstmals geliebten Eigengewächs wird Undankbarkeit in den Sozialen Medien vorgeworfen. Schon wieder.
Gerade hatte sich der fünfmalige Deutsche Meister in Dortmund rehabilitiert. Seinen dreijährigen Ausflug ins Alpenvorland zum FC Bayern hatte er mit guten Leistungen fast vergessen gemacht. Der Verein hatte in dieser aufwühlenden Zeit stets zu ihm gehalten. Auch während seiner Stoffwechselerkrankung. Für viele Anhänger scheint eine Vertragsverlängerung allein deshalb obligatorisch.
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Mario Götze von Borussia Dortmund

Fotocredit: Getty Images

Sportlich stellt sich die Situation anders dar. Zwar positioniert sich Götze unter BVB-Trainer Lucien Favre nach Startschwierigkeiten stets im Dunstkreis der Startelf, machte 34 Pflichtspiele und verbuchte 14 Scorer-Punkte, wirklich unverzichtbar ist er aber auf keiner Position.
In der Sturmspitze - Götzes hauptsächlichem Betätigungsfeld - macht Konkurrent Paco Alcácer in der Vorbereitung einen fitten Eindruck. Der Spanier kündigte nun an, in Zukunft nicht mehr kommentarlos auf der Bank Platz nehmen zu wollen. Er sei dort "kompliziert", meinte er.

BVB: Götze droht die Bank

Im offensiven Mittelfeld hat der BVB im Vergleich zur vergangenen Saison noch einmal Kohlen nachgelegt. Julian Brandt hebt das Spiel des Vizemeisters als Freigeist auf ein neues Level. Auch Thorgan Hazard bringt viel Schwung, ist im Eins-gegen-Eins stärker als Götze. Zu allem Überfluss spielte der Belgier in der Vorbereitung auch schon Götzes "Neun" und fand das "relativ einfach".
"Ich werde schauen, wie sich die Situation über die Saison hinweg entwickelt, welche Rolle ich spiele, in welcher Rolle mich Klub und Trainer sehen", meint Götze. Es könnte sich relativ schnell herausstellen, dass am Ende kein Stammplatz auf der Habenseite steht. Und dann?
Das Transferfenster ist noch bis zum 2. September geöffnet. Die Zeit bis dahin könnte für Götze zum Drahtseilakt werden - denn ein Verkauf könnte bei schwachem Saisonstart des 27-Jährigen zum Thema werden. Das muss nicht so sein, die Möglichkeit dazu besteht aber.
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