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FC Bayern | Problemfaktoren Jérôme Boateng, Fiete Arp und Renato Sanches

Daniel Rathjen

Publiziert 18/08/2019 um 10:15 GMT+2 Uhr

Die Situation für Renato Sanches, Jérôme Boateng und Neuzugang Fiete Arp beim FC Bayern München ist nicht leicht. Nur Sanches kam zum Bundesliga-Saisonauftakt gegen Hertha BSC kurz zum Einsatz, Boateng gar nicht, Arp war nicht mal im Kader. Wechsel dürfen bei keinem dieser Drei ausgeschlossen werden. Ansonsten droht Explosionsgefahr. Und die kann der ambitionierte Verein eigentlich nie brauchen.

Jérôme Boateng

Fotocredit: Getty Images

Pulverfass Renato Sanches

Stocksauer stapfte der Portugiese am späten Freitagabend in der Mixed Zone an den Journalisten vorbei. Zwei von ihnen begannen trotzdem ein Gespräch mit ihm und bekamen prompt klare Antworten. Ob er damit gerechnet habe, dass ihn Trainer Niko Kovac nicht von Beginn an bringe? "Nein." Ob er wechseln wolle? "Yes."
Sanches versteht nach einer guten Vorbereitung schon jetzt die Bayern-Welt nicht mehr, denn eigentlich hatte ihm Kovac zuletzt den Rücken gestärkt und ihm mehr Einsatzzeit zugesagt. "Fünf Minuten sind mir zu wenig!", verdeutlichte der 21-Jährige, der im dritten Anlauf bei Bayern endlich seinen Durchbruch schaffen möchte.
Kovac kommentierte den Wutausbruch von Sanches nicht, Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge hingegen schon:
Er hatte ein klärendes Gespräch mit Niko. Der Trainer hat ihm mehr oder weniger garantiert, dass er viel mehr Einsatzzeiten bekommt als in der Vergangenheit. Nach dem ersten oder zweiten Spiel muss man jetzt nicht gleich erbost davon laufen. Er wird seine Chancen kriegen, wir sind alle von ihm überzeugt.
Worte, die bei Sanches kaum durchdringen werden. Er will einfach nur spielen, seine Geduld scheint bereits aufgebraucht. Will der FC Bayern einen erneuten Wutausbruch vermeiden und bekommt noch ein gutes Angebot, sollten sie eventuell doch noch mal darüber nachdenken, ihn abzugeben.
Laut "Bild" entschieden die Bayern am Samstag lediglich, Sanches mit 10.000 Euro Geldstrafe zu belegen. Ein Nachfolger für Sanches steht mit Neuzugang Mickael Cuisance bereits in den Startlöchern.
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Renato Sanches beim FC Bayern München

Fotocredit: Getty Images

Das Problem mit Jérôme Boateng

Der Weltmeister von 2014 ist ein emotionaler Mensch. Bei der Double-Feier war ihm nicht nach feiern zumute, weil er sich nicht wohl fühlte. Er spielte unter Kovac keine tragende Rolle, musste sich hinter Mats Hummels und Niklas Süle einreihen und wollte eigentlich nur noch weg aus München. Selbst Präsident Uli Hoeneß legte ihm einen Vereinswechsel nahe.
In der Vorbereitung zeigte er sich jedoch wieder von seiner besten Seite und war wieder im Spiel. Vor allem, weil kein anderer Verein ihm kein Gesamtpaket bot, das ihn wirklich reizte. Trotz der guten Vorbereitung verzichtete Kovac aber gegen seinen Heimatklub Hertha auf ihn, zog stattdessen Benjamin Pavard in die Innenverteidigung.
Verfestigt sich dieser Eindruck bei Kovac und is Star-Neuzugang Lucas Hernández wieder voll belastbar, wäre Boateng in der Hierarchie nur Abwehrspieler Nummer vier.
Am Freitag ließ er seine Situation unkommentiert. Es ist jedoch kaum vorstellbar, dass er das Signal von Kovac nicht negativ deutet. Eine Trennung wäre aus diesem Grund wohl für alle Beteiligten das Beste. Aber dann wäre Bayerns Kader-Decke in der Defensive wieder dünn ...
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FC Bayern: Jérôme Boateng könnte noch diesen Sommer gehen

Fotocredit: Getty Images

Böser Rückschlag für Fiete Arp

Er hat viele gute Anlagen. Doch Fiete Arp zeigt sie offenbar zu selten. Gegen Hertha hat der Stürmer, der vom Hamburger SV kam, nicht einmal den Sprung in den 20er-Kader geschafft. Eine Ohrfeige für den 19-Jährigen. Bereits unter der Woche hatte Kovac angedeutet, dass es ihm an Ehrgeiz im Training mangele. Ein Vorwurf, den auch schon Hannes Wolf, Arps Ex-Trainer beim HSV, so formulierte.
Beobachter der Vorbereitung schilderten zudem, dass Arp im Training öfter Kritik von seinen Teamkollegen bekam, weil er vermehrt Kabinettstückchen probierte, statt sich vernünftig einzusetzen. Seine Chancen auf Einsatzzeit schwinden, dabei hatte sich Arp so viel vorgenommen.
Der Youngster ist nicht bekannt dafür, sich laut zu beschweren. Die eigentlich bereits ausgeschlossene Option einer Leihe - vielleicht nach Hoffenheim? - könnte möglicherweise wieder eine werden. Die Bayern wären bestimmt nicht gänzlich abgeneigt.
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Kovac über Coutinho: "Wird uns gut zu Gesicht stehen"

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