Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Finanz-Notplan für die Bundesliga: Japanische Investmentbank soll helfen

Eurosport
VonEurosport

Update 09/04/2020 um 17:17 GMT+2 Uhr

Die internationale Investmentbank Nomura arbeitet laut "FAZ" offenbar bereits seit Wochen im Auftrag des deutschen Profifußballs an einem Finanz-Notplan für den Fall des Saisonabbruchs. Demnach habe die Deutsche Fußball Liga (DFL) das Finanzhaus aus Japan schon kurz nach Ausbruch der Coronakrise beauftragt. Mehreren Vereinen drohe die Pleite.

Bundesliga-Fortsetzung im Mai "rein virologisch" möglich

Fotocredit: SID

Es war alles andere als eine frohe Botschaft, die Fritz Keller kurz vor Ostern verkündete. "Ja, das ist nicht ausgeschlossen", antwortete der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf die Frage, ob auch Bundesligisten durch die Coronakrise von der Pleite bedroht sind:
Je länger das geht, werden wir dieses Szenario leider erleben müssen - in der 2. Liga sowieso, und in der 3. Liga sieht es noch schlimmer aus.
Keller machte im Interview bei Phoenix keinen Hehl daraus, dass der nach wie vor ruhende Profifußball vor einer noch nie dagewesenen Zäsur steht. Die zahlreichen Hilferufe der Klubs seien "seriös und glaubhaft", führte der 63-Jährige aus. Er glaube nicht, "dass die Landschaft nach der Coronakrise gleich sein wird wie heute. Wir werden einige vermissen." Gefährdet seien aber "nicht nur die Profis, sondern alle Ligen von der Verbandsliga bis zur Kreisklasse - und der gesamte Sport. Alle leiden darunter."
Wie sehr unter der Saison-Unterbrechung gelitten wird, zeigen die Sparmaßnahmen der Vereine. Durch Kurzarbeit und Gehaltsverzicht bei den Profis versuchen die Klubs, bis zu einem erhofften Wiederbeginn der Spielzeit über die Runden zu kommen. Dennoch sind laut kicker 13 der 36 Erst- und Zweitligisten akut von der Insolvenz bedroht.

Düstere Prognose von Seifert

Laut der "FAZ" arbeitet die internationale Investmentbank Nomura bereits seit Wochen im Auftrag des Profifußballs an einem Finanz-Notplan. Nomura soll den Klubs einen Überbrückungskredit in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro besorgen, falls die Spielzeit abgebrochen werden muss oder die derzeit laufenden Gespräche mit dem größten Medienrechte-Inhaber Sky zu keinem Ergebnis führen.
Falls der Ball im Mai immer noch nicht rollt, könnte das Szenario eintreten, das Christian Seifert schon Mitte März prophezeite. "Dann brauchen wir uns nicht mehr darüber zu streiten, ob es 18 oder 20 Bundesligisten sein sollen", hatte der Boss der Deutschen Fußball Liga (DFL) damals gesagt: "Denn dann wird es keine 20 Profiklubs mehr geben."
picture

James am Scheideweg: Diese Optionen hat der Ex-Bayern-Star

Wie dramatisch die Lage ist, macht das Beispiel Schalke 04 deutlich. "Der Verein steht aktuell vor einer potenziell existenzbedrohenden wirtschaftlichen Situation", hieß es auf der Internetseite des Klubs. Eine derart drastische Formulierung auf der Homepage eines Klubs, wo sonst fast nur Erfolgsmeldungen auftauchen und Negativ-Berichterstattung kaum stattfindet, lässt das Schlimmste befürchten.
Rettung versprechen derzeit lediglich die anvisierten "Geisterspiele" unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Nur dann fließen wieder die Mediengelder - die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle der Klubs. Darauf baut auch Keller. Der Profifußball könne es schaffen, "wenn wir so früh wie möglich, natürlich nur unter den Bedingungen, niemanden zu gefährden, und unter Zuschauerausschluss, wieder Spiele durchführen können".
(SID)
picture

Mané: "Werde gegen das Virus ankämpfen"

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Ähnliche Themen
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung