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Trotz geglücktem Restart: Bundesliga unter "strenger Beobachtung"

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 18/05/2020 um 15:40 GMT+2 Uhr

Die Bundesliga wird weltweit für ihre Fortsetzung gefeiert. Auch Politiker, Funktionäre und die Spieler sind zufrieden. Nach dem geglückten Restart sprechen erste Politiker gar schon von der Rückkehr von Fans in die Stadien. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Denn ein positiver Coronavirus-Test kann alles automatisch wieder zum Einsturz bringen.

Union Berlin - FC Bayern München

Fotocredit: Getty Images

Die ersten Landesfürsten machen den Fans schon wieder Hoffnung auf baldige Stadionbesuche, doch der Profifußball selbst wiegt sich längst noch nicht in Sicherheit. Ganz im Gegenteil.
Bevor Thomas Müller die Alte Försterei und damit nach einer Woche Quarantäne auch die von der DFL auferlegte Isolation verließ, appellierte der Bayern-Profi eindringlich an seine Bundesliga-Kollegen: "Ich denke, wir sind jetzt strenger unter Beobachtung als Rest-Deutschland."

Politik diskutiert schon über Fan-Rückkehr in die Stadien

Am Ende des ersten Fußball-Wochenendes unter gänzlich neuen Bedingungen darf Müllers Aussage getrost auch als Warnung an die ganze Branche interpretiert werden. Denn während Politiker wie Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und Sachsens Landesvater Michael Kretschmer bereits publikumswirksam über die Rückkehr von Fans in die Stadien diskutierten, weiß der Fußball um die Fragilität des Gebildes.
Die Bundesliga gleicht momentan einem Kartenhaus. Ein zweiter oder gar dritter Fall "Dynamo Dresden", bei dem eine komplette Mannschaft in Quarantäne muss, könnte dieses Kartenhaus zum Einsturz bringen.
Mit dem Ende der tagelangen Isolation seiner Protagonisten hat die Liga einen neuralgischen Punkt erreicht. Denn durch die Rückkehr der Spieler in ihr persönliches Umfeld, zu Kindern, Freunden und Familien steigt nach tagelanger Isolation die Corona-Gefahr. Das Schreckgespenst einer Infektionswelle lässt sich durch einen gelungenen Spieltag freilich nicht vertreiben.
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Das neue Normal: So lief der Bundesliga-Restart

Rummenigge: "Müssen seriös mit den Vorgaben umgehen"

Und so forderte Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, man dürfe nach der laut Bayerns Ministerpräsident Markus Söder "bestandenen Bewährungsprobe" jetzt nicht nachlassen. "Wir müssen in Zukunft weiterhin seriös mit den politischen Vorgaben umgehen", sagte Rummenigge bei "Sky".
Ähnlich äußerte sich Kölns Manager Horst Heldt. Die Bundesliga habe in den letzten Tagen "eine Bewunderung in der ganzen Welt" erfahren: "Jetzt müssen wir gucken, dass wir das weiter so durchführen. Ich bin optimistisch, dass es klappt, wenn wir uns daran halten."
Die gelungene Revitalisierung mit Rekordquoten bei TV-Partner Sky (fast vier Millionen Zuschauer am Samstag) sorgt für Zufriedenheit in der Branche. Doch auf forsche Töne oder irgendwelche Prognosen für die Zukunft verzichtete der Fußball. Das erledigte die Politik.

Politik macht Fans Hoffnung

"Nach der Sommerpause müssen wir klären, ob Stadion auch mit weniger Abstand geht, weil die Infektionsrate so niedrig ist und es eine Kontaktnachverfolgungs-App gibt, falls doch ein Infizierter dort war", sagte Niedersachsens SPD-Mann Weil im Interview der "Bild am Sonntag".
Noch konkreter wurde sein sächsischer Amtskollege Kretschmer von der CDU: "Mein Ziel ist, dass Besuche von Fußballspielen, Konzerten, Theater- oder Opernaufführungen in Sachsen nach dem 1. September wieder möglich werden." Mundschutz und 1,5-Meter-Sicherheitsabstand würden "nach menschlichem Ermessen" ausreichen, um sich nicht anzustecken. "Dann sind zwar die Stadien nicht ausverkauft, aber es gibt wieder Spiele vor Publikum."
Soweit ist der Fußball aber noch lange nicht. Müller und Co. stehen weiter unter strenger Beobachtung.
(SID)
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