Bundesliga: FSV Mainz 05 verliert gegen Borussia Mönchengladbach

Die Gäste kamen in Mainz deutlich besser in die Partie. Nach einem Abspielfehler von Torhüter Robin Zentner, kam Breel Embolo auch direkt zur ersten Möglichkeit. Der Abschluss des Schweizer war jedoch zu schwach und so konnte ihn der zurückgeeilte Zentner aufnehmen (5.).

Der Schlussmann war kurz darauf auch gegen Patrick Herrmann zur Stelle (7.), erst gegen Lars Stindl (15.) war er dann machtlos. Christoph Kramer leitete das Tor mit einem wunderschönen Seitenwechsel auf die rechte Seite zu Stefan Lainer ein, der Österreicher nahm den Ball kurz an und flankte mit links auf den zweiten Pfosten. Dort konnte sich Embolo in der Luft nicht entscheidend gegen Jeremiah St. Juste und Luca Kilian durchsetzen, aber der Ball fiel Stindl vor die Füße. Der Borussia-Kapitän droschte den Ball aus fünf Metern humorlos in die Maschen.

Der Rückstand führte bei den punktlosen Mainzern allerdings nicht zu Verunsicherung, sondern zu ansehnlichen Offensivfußball. Um ein Haar hätte es die direkte Antwort gegeben. Der auffällige Robin Quaison setzte Jean-Paul Boëtius ein, doch der Niederländer scheiterte freistehend aus 14 Metern halblinker Position an Yann Sommer.

Quaison war auch einer der Protagonisten des Ausgleichs. Danny Latza spielte den Ball in die Tiefe auf den Schweden, der stellte clever den Körper gegen Tony Jantschke rein und marschierte auf Sommer zu. Der Angreifer spitzelte den Ball aus sechs Metern an den Pfosten, aber Jean-Philippe Mateta hatte den Rebound und traf zum 1:1. Der Mainzer Topscorer traf den Ball zwar nicht richtig, das reichte aus der kurzen Distanz jedoch locker (23.).

Die Gastgeber blieben nach dem Ausgleich dran, aber auch Gladbach versteckte sich nicht. Patrick Herrmann wurde mit einem langen Ball bedient und nahm diesen am Sechzehner stark runter. Noch stärker war sein Schuss aus der Drehung, aber der landete nur an der Latte (31.).

Auf der anderen Seite war es wieder Mateta. Der Stürmer nahm eine Flanke von der rechten Seite mit der Brust an, der Ball sprang ihm im Strafraum ein ganzes Stück weg, aber trotzdem waren Nico Elvedi, Rocco Reitz und Matthias Ginter nicht nah genug am Mann. Der Franzose war wieder als erster am Ball und traf aus halbrechter Position in die lange Ecke (36.).

Da Zentner stark im Eins-gegen-Eins gegen Herrmann parierte (45.), ging es mit 2:1 für die Hausherren in die Kabine.

Nach der Pause trafen sich Zentner und Herrmann direkt wieder. Der Gladbacher prüfte den Schlussmann mit einem Schuss aus 16 Metern, diesen wehrte Zentner zur Seite auf Oscar Wendt ab. Der Schwede legte den Ball zurück auf Embolo und dessen Abschluss konnte St. Juste gerade noch vor der Linie klären (51.).

Doch auch Mainz blieb gefährlich. Pierre Kunde hob den Ball wunderbar in den Lauf von Levin Öztunali. Der Flügelmann war von rechts in den Strafraum eingelaufen und nahm den Ball stark an. Er ging noch an Elvedi vorbei und scheitert aus kurzer Distanz an Sommer (57.).

Danach wurde viel gewechselt und der Schwung ging etwas verloren. Dennoch waren es die eingewechselten Spieler, die den Umschwung für die Fohlen brachten. Der frische Marcus Thuram ging links im Strafraum an Luca Kilian vorbei und zog ab. Moussa Niakhaté warf sich in den Schuss und blockte ihn mit dem Oberarm, das gab Elfmeter (75.). Der ebenfalls eingewechselte Jonas Hofmann nahm sich den Ball, verlud Zentner und traf souverän ins rechte untere Eck (76.).

Hofmann sollte weiterhin mit seinen Standards für Gefahr sorgen. Erst zog er einen Freistoß von der linken Seite auf den ersten Pfosten und Matthias Ginter setzte diesen per Kopf nur knapp drüber (81.). Nur zwei Minuten später funktionierte dieselbe Kombination nach einer Ecke. Hofmann schoss von links auf den ersten Pfosten und dort köpfte Ginter in die lange Ecke ein (83.).

In der Schlussphase ließ Gladbach nichts mehr anbrennen und vergab eher noch den vierten Treffer. Alassane Pléa und Konrad Lainer scheiterten noch mit einer Doppelchance an Zentner (87.).

Danny Latza (Mainz 05): "Wir haben gute Chancen kreiert, hätten aber noch ein Tor mehr machen können. Der Spielverlauf am Ende macht mich einfach nur sauer."

Robin Zentner (Mainz 05): "Man brauchte heute keinen zu motivieren und haben auch das auf den Platz gebracht, was wir wollten. Wenn du dann zwei Tore schießt, aber ohne Punkte da stehst, ist das einfach ein bescheidenes Gefühl."

Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach): "Wir sind gut in die Partie reingekommen. Auch 1:0 in Führung zu gehen, tut in den englischen Wochen gut. Wir schaffen es dann leider nicht so konstant zu spielen. Wir haben dann etwas nachgelassen, haben uns aber nie aufgegeben. In der zweiten Halbzeit hat man gemerkt, dass wir wollten und geackert haben. Dann erzwingst du dein Glück auch manchmal."

Patrick Herrmann (Borussia Mönchengladbach): "Es war ein intensives Spiel heute, mit vielen Torchancen und wir sind einfach nur froh, dass wir gewonnen haben."

Schiedsrichter Frank Willenborg ließ viel laufen und so wurden die Zweikämpfe auch intensiv geführt. Vor allem die Gladbacher waren damit nicht einverstanden. Die Bank der Gäste wurde immer wieder beim vierten Offiziellen vorstellig und forderte mehr Schutz für ihre Spieler. Die Spieler selbst hielten kräftig dagegen und lieferten sich einen harten Kampf mit den Mainzern.

Borussia Mönchengladbach ist mittlerweile seit neun Spielen gegen Mainz 05 ungeschlagen (7 Siege und 2 Unentschieden). Den letzten Sieg für Mainz gab es am 19. Spieltag der Saison 2015/16, als Christian Clemens die 05er zu einem 1:0-Sieg schoss.