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Joshua Kimmich kehrt beim FC Bayern München auf seine Lieblingsposition zurück: Der Chefstratege ist zurück

Thomas Gaber

Update 26/01/2022 um 17:10 GMT+1 Uhr

Zwei Monate fiel Joshua Kimmich wegen Quarantänemaßnahmen und einer Corona-Infektion aus. Anschließend half er zu Beginn der Bundesliga-Rückrunde zweimal als Rechtsverteidiger aus, ehe er beim 4:1-Sieg des FC Bayern bei Hertha BSC sein Comeback im zentralen Mittelfeld gab. Das Spiel in Berlin beweist: Mit Kimmich auf seiner Lieblingsposition haben die Münchner nochmal ein ganz anderes Niveau.

Der Antreiber ist zurück: Joshua Kimmich gibt wieder den Ton bei Bayern an

Fotocredit: Imago

Mitte Januar bekam Joshua Kimmich "Stress" mit seiner Freundin Lina. Kimmich hatte sich via Instagram bei den Fans der deutschen Nationalmannschaft bedankt für deren Wahl zum "Nationalspieler des Jahres" und den Post mit ein paar eigens kreierten Hashtags versehen.
#uffimitgripsundkreativität oder #believeinyourself war dort zu lesen. Zahlreiche Follower sprangen auf den Zug auf und füllten die Kommentarspalte mit kreativen Hashtags wie #wennmamazumessenruftkimmich.
Auch Lina ließ es sich nicht nehmen, ihre Meinung kundzutun. Sie hatte es auf das Foto abgesehen, dass Kimmich im DFB-Trikot zeigt. Lina schrieb: #nimmendlichdeintrikotausderhose.
Kimmich achtet vor jedem Spiel penibel darauf, dass das Oberteil ordnungsgemäß unter dem Hosenbund verschwindet, was seiner bessere Hälfte offensichtlich ein Dorn im Auge ist. Es darf also im Hause Kimmich modisch gerne etwas lockerer zugehen.

Joshua Kimmich - überragende Leistung gegen Hertha BSC

Styletechnisch mag Kimmich noch Nachholbedarf haben. Sportlich ist er dagegen über jeden Zweifel erhaben. Beim 4:1-Sieg des FC Bayern München bei Hertha BSC spielte der 26-Jährige erstmals seit 6. November 2021 (2:1 gegen den SC Freiburg) wieder im zentralen Mittelfeld und das sehr überzeugend.
154 Ballaktionen, zwei Torvorlagen, sieben Torschussvorlagen und eine Passquote von 91 Prozent standen nach 90 Minuten auf dem Statistikzettel. Mit 125 Pässen hatte Kimmich allein nur unwesentlich weniger als die gesamte Hertha-Mannschaft (153).
Anhand der nackten Zahlen lässt sich die Leistung eines einzelnen ganz gut dokumentieren. Es ist aber auch die Art und Weise, wie Kimmich seine Aufgabe interpretiert. Einsatz, Körpersprache, lautstarke Anweisungen an seine Spieler, das engagierte, bisweilen wilde Gestikulieren - Kimmich ging in Berlin in der Rolle des Chefstrategen förmlich auf.

Marc Roca und Corentin Tolisso vertraten Kimmich gut

Die letzten sechs Bundesligaspiele des Jahres 2021 verpasste er durch Quarantänemaßnahmen und einer Lungeninfiltration als Folge seiner Corona-Erkrankung. Die Bayern haben Kimmichs Abwesenheit mit sieben Pflichtspielsiegen und einer Niederlage in Augsburg gut verkraftet. Mit Marc Roca und Corentin Tolisso haben sich in dieser Zeit zwei Spieler im Mittelfeld aufgedrängt, denen wenige eine Zukunft beim FC Bayern zugetraut haben.
Doch Kimmich hebt das Niveau noch einmal an. Zweimal musste er in der Rückrunde aus Personalnot als Rechtsverteidiger aushelfen, in Berlin kehrte er auf seine Lieblingsposition zurück.
"Ich weiß, dass er lieber innen spielt, das muss er mir auch nicht jede Woche sagen. Das habe ich mir in mein Notizbuch geschrieben, ich merke mir das auch", sagte Nagelsmann und lobte Kimmichs Leistung explizit: "Er hat sehr gut gespielt und viele Bälle rausgeholt. Er hatte nicht viel Raum, hat sich aber immer gut gelöst. Es ist ganz wichtig für die Flügel, dass du auf der Sechs einen hast, der den Ball auch will und die nötige Ballsicherheit hat."

Nagelsmann und Schweinsteiger: Kimmich ist Weltklasse

Nagelsmann würde aber keinesfalls zögern, Kimmich wieder auf rechts zu schieben, wenn es die Situation erfordern sollte. "Egal, ob als Rechtsverteidiger oder innen - das Schöne ist, dass Josh auf beiden Positionen Weltklasse ist", urteilte der Coach.
Diese Meinung teilt Bastian Schweinsteiger. "Ihm fehlt nicht viel, mit seiner Seriosität und seiner Spielweise ist er einer der besten Spieler auf der Welt", sagte der Ex-Bayern-Star der "Bild".
Kimmich selbst ist einfach nur froh, dass er wieder regelmäßig spielen kann nach einer nicht ganz einfachen Zeit. "Wir haben das Spiel 90 Minuten kontrolliert. Es macht wirklich Spaß, wieder auf dem Platz zu stehen", sagte er bei "DAZN". Die Lungenprobleme in Folge seiner Corona-Infektion sind vollkommen überwunden. "Ich spüre zum Glück nichts mehr. Es ist wieder alles in Ordnung", so Kimmich.
Kimmich spielte in Berlin so, als sei er nie weggewesen. Ob mit einem überragenden Chipball auf Kingsley Coman oder der Freistoßflanke, die zum 2:0 durch Thomas Müller führte - Kimmich ist nicht nur Chefstratege, sondern liefert auch Aha-Momente.
"Wir sind alle froh, dass Joshua wieder zurück ist. Man hat in Berlin gesehen, wie wichtig er für uns ist", sagte Torhüter Manuel Neuer.
Es läuft wieder rund für Joshua Kimmich. Und das mit dem Trikot aus der Hose wird er auch noch irgendwann hinbekommen.
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